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lesenswert...... Horst Schmockulewski Offener Brief an Anne Will über das Wort „entartet“ und seine Abwandlungen. Liebe Anne Will, 1933 sprach Josef Goebbels von „Entartungen in der Kunst“. Nur 80 Jahre später wurde aus dem Wort „ENTARTUNGEN“ ein Unwort! Prof. Dr. Bernd Lucke, Parteisprecher der Alternative für Deutschland, gebrauchte es am Wahlabend, um auf erhebliche Mißstände in der Politik aufmerksam zu machen. Doch nicht die Mißstände sind seither Thema des medialen Diskurses, sondern der Gebrauch des Wortes „ENTARTUNGEN“! So etwas ist auch nur in Deutschland möglich. Das sei übelster Biologismus , Nazisprache, und tendenziell rechtsradikal (Serdar Somuncu)! Aber war denn Herr Lucke der erste Mensch seit Josef Goebbels, welcher das Wort „ENTARTET“ benutzte? Besser, der erste Politiker? Und wenn nicht, wo blieb die Aufregung der Pseudoaufgeregten? Paßte es vielleicht einfach nur nicht ins rechte Bild, zu recherchieren, und dann den Sturm der Entrüstung auch auf andere Politiker loszulassen? Nach nur ganz kurzer Recherche habe ich schon einmal zwei sehr bekannte Politiker gefunden, die Sie zu ihrer letzten Rederunde auch hätten einladen müssen: Helmut Schmidt und Wolfgang Schäuble. Was war das überhaupt für eine „Talkrunde“ zum Thema AfD, bei der mehr als die Hälfte der Sendezeit über Unsinn geredet wurde, nur um den Hauptakteuer, Prof. Dr. Lucke, möglichst spät Redezeit zu geben? Und dann der Clou, ihm einen großen Teil der Sendezeit von allen Seiten über das Wort „entartet“ eine Rechtfertigung abzuverlangen? Tenor: Das sagt man nicht, das ist Autobahn! Nun, hier die beiden sehr bekannten Protagonisten, welche weit vor Professor Dr. Lucke diesen bösen Ausdruck in Reden benutzten: Helmut Schmidt, Altkanzler, am 12. September 1992 auf Seite 8 der Frankfurter Rundschau: Man kann aus Deutschland, mit immerhin einer 1.000 jährigen Geschichte seit Otto I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen. Weder aus Frankreich, noch aus England, noch aus Deutschland dürfen Sie Einwanderungsländer machen. Das ertragen die Gesellschaften nicht. Dann ENTARTET die Gesellschaft! Schlimm, schlimmer, SCHMIDT! Doch nun zu Wolfgang Schäuble, aus seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag, vom 15.06.2011 um 11.30 Uhr: Das Gedenken an den Bau der Berliner Mauer lädt unweigerlich zum Nachdenken über ENTARTUNGEN von Macht und Politik ein. Es sind solche ENTARTUNGEN, die die Mauer vermeintlich notwendig und dann auch möglich gemacht haben, und nur sie haben ihren Bestand für viel zu lange 28 Jahre sichern können. Geschichten von der Mauer sind deshalb in erster Linie Geschichten von menschlichem Leid. Und doch sind sie nicht nur das. Geschichten von Menschen, die trotz der großen damit verbundenen Gefahr für Leib und Leben das Risiko einer Flucht über die Mauer auf sich nahmen, sind immer auch ein beeindruckendes Zeugnis für das menschliche Freiheitsstreben, das sich auch durch staatliche Zwangsmaßnahmen nicht endgültig einschränken und hemmen lässt. Sie beweisen den Mut, der Menschen unter besonders schweren Bedingungen manchmal zuwachsen kann. Ohne diese Freiheitsliebe und ohne diesen Mut hätte es am Ende auch nicht zu den Ereignissen des Herbstes 1989 kommen können, die das endgültige Ende der Berliner Mauer bedeuteten. Die Berliner Mauer ist seit nunmehr über 20 Jahren Vergangenheit, weil sich die Menschen in der DDR letztlich mit diesem Monument der Unfreiheit nicht abfinden wollten. Diese durch und durch positive Tatsache färbt heute unweigerlich alle unsere Erinnerungen an die Mauer. Ihre Geschichte ist eine traurige Geschichte und muss als solche in Erinnerung bleiben, aber sie hat ein gutes Ende gefunden. Ich bin daher einmal gespannt auf den Sturm der Entrüstungen von Ihnen, Serdar Somuncu, Gesine Schwan (SPD), Edmund Stoiber (Oi, Oi, Oi… da ist Nazi in Stoiber! Der Ruf der Skinheads im Namen eines Ex CSU Ministerpräsidenten! Hätte er nicht seinen Namen ändern müssen?) und Ulf Porschardt, (angeblich Journalist, aber der einfachen Recherche nicht mächtig), der nun folgen muß! Wenn selbst ich armes Licht innerhalb weniger Stunden die angebrachten Zitate finde, dann sollte doch die ARD und die WELT mit ihren hunderten Mitarbeitern ebenfalls dazu in der Lage sein. Oder war die Intention doch nur, einen möglichst einleuchtender „Nazivergleich“ auf Herrn Lucke zu münzen? So verbleibe ich mit Hoffnung auf Besserung der journalistischen Fähigkeiten. Ihr Horst Schmockulewski
Posted on: Fri, 27 Sep 2013 08:34:26 +0000

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