treffpunkt-betriebsrat.de/node/2215 Freiheit statt Kapitalismus - Schlaglicht 11 26. August 2013 - 14:19 – Redaktion Staatliche Industrieunternehmen Sarah Wagenknecht widerlegt an Hand internationaler Beispiele die These, dass Staatsunternehmen immer mit Ineffizienz, Unprofessionalität und Misswirtschaft gleichzusetzen sind... Als erstes Beispiel beschreibt Wagenknecht die Phase der Verstaatlichung wichtiger Wirtschaftszweige in Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg. Ziel war eine Modernisierung der Wirtschaft, die die private Hand nur zögerlich mit magerer Investitionsbereitschaft vorangetrieben hatte. 1946 war in Frankreich die Verstaatlichung der gesamten Kohleindustrie abgeschlossen. 1945 und 1946 wurden die Bank von Frankreich und die vier größten Depositenbanken verstaatlicht, außerdem die 34 größten Versicherungsunternehmen. Verstaatlicht wurde ebenfalls die gesamte Elektrizitäts- und Gaswirtschaft, sowie der Autobauer Renault. In den Folgejahren konnten mit Hilfe der verstaatlichten Unternehmen die Kapazitäten weit ausgebaut werden durch überdurchschnittliche Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand. Auch die Privatwirtschaft profitierte von den niedrigen Preisen für Strom, Gas und Kohle. Über die verstaatlichten Großbanken wiederum wurde die Finanzierung der Investitionsprojekte sichergestellt. Der staatliche Autobauer Renault entwickelte sich zu einem schnell expandierenden, international wettbewerbsfähigen Unternehmen. Dabei erhielten die Renault-Werke bis in die achtziger Jahre nie staatliche Subventionen. Jedes Jahr wurde vielmehr mit einem Gewinn abgeschlossen, der zur Hälfte an den Staat abgeführt, zur Hälfte an die Belegschaft verteilt wurde. Das klingt nach Märchenland, oder? Ist dieses Vorgehen auch in Deutschland doch nochmal einen Versuch wert? Oder hat Wagenknecht hier die Hälfte der Wahrheit ‚hinter der Mauer‘ gehalten? Text: J.P.
Posted on: Tue, 10 Sep 2013 07:10:25 +0000
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