250 Tiere, die sterben mussten, weil sie in unserer Gesellschaft - TopicsExpress



          

250 Tiere, die sterben mussten, weil sie in unserer Gesellschaft nur Sachwert haben !!! Was für eine großartige Aktion! 250 Menschen meldeten sich bereitwillig, für jeweils ein totes Tier einzutreten, es eine Stunde lang in den Armen zu halten und für seinen Tod die Gesellschaft anzuklagen. Die Tiere waren • 67 männliche Eintagsküken, die am ersten Tag ihres Lebens vergast wurden, weil sie in einer Legerasse geboren, die eine Funktion, die ihr Leben für die Eierindustrie profitabel macht, nicht ausfüllen konnten: Eier zu legen • 52 Mäuse, 21 Ratten und 3 Kaninchen aus den Tierversuchslabors der pharmazeutischen Industrie, die dort mit verschiedenen Substanzen vergiftet wurden • 35 Ferkel, in der Kastenstandhaltung in Schweinefabriken erdrückt oder an den Haltungsbedingungen zugrunde gegangen, die nur auf die Welt gebracht wurden, um die menschliche Gier nach Fleisch zu befriedigen • 17 Legehühner aus Bodenhaltung, nach 1-jährigem Dauer-Ei-Legen getötet und durch jüngere Tiere ersetzt, weil die Legeleistung und damit der Profit zurückging • 10 Fische, davon 2 mit Driftnetzen aus dem Ozean gefangen und 8 in österreichischen Fischfarmen an den ungesunden Bedingungen dort gestorben, die die Gier nach Fischfleisch hätten stillen sollen • 7 junge Puten aus Mastgeflügelfabriken, zu so schnellem Wachstum mit überdimensionalem Brustfleisch gezüchtet, dass sie einfach zugrunde gingen • 5 Lämmer, an ihren Haltungsbedingungen gestorben, mit € 1,78 pro kg Lebendgewicht auf dem Markt gehandelt, als „Lämmer für Schlemmer“ beworben • Feldhasen, Marder und eine Krähe, Opfer der Jagd: die einen nach einer Treibjagd auf dem Feld zurückgelassen, die anderen in Fallen als „Raubzeug“ zu Tode gekommen • 6 Streunerkatzen, ausgesetzt und gestorben, weil sie den Menschen, die sie zunächst zu ihrer Unterhaltung gekauft hatten, zu mühsam geworden waren • 5 Stadttauben, von einem Gericht als Schädlinge eingestuft, mit Fütterungsverbot belegt, von einer Ungeziefervernichtungsfirma getötet • Igel und Ziesel, Wildtiere, die im Stadtgebiet lebten und von den menschlichen Bedürfnissen nach mehr Wohnraum verdrängt wurden • Ein Singvogel aus einer Falle der oberösterreichischen Singvogelfänger im Salzkammergut, die 35.000 dieser Tiere pro Jahr nur aus dem Grund fangen, um sie einsperren und angaffen zu können • Eine Schlange aus einer Reptilienbörse, wo sie in einem kleinen Plastikbehälter auf ihre KäuferInnen hatte warten müssen, nur, um dann am falschen Umgang mit ihr zu sterben • Kaninchen, Meerschweinchen und Frettchen, im Tierheim gestorben, wohin sie abgegeben worden waren, weil sich niemand mehr um sie kümmern wollte, nachdem man sie gekauft hatte Tiere sind nach dem Gesetz Sachen. Ihre „BesitzerInnen“ dürfen nach Willkür mit ihnen umgehen, frei über sie verfügen, sie beliebig benützen oder auch vernichten. So steht es wörtlich im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch. Das Resultat ist ein Leiden und Sterben in einem Ausmaß, das jede Fassbarkeit übersteigt. Menschen sind soziale Wesen mit Mitgefühl, wenn sie das Schicksal eines Individuums nachempfinden können. Doch solange die einzelnen betroffenen Tiere nur eine Zahl in einer riesigen Statistik sind, und ihr Leiden und Sterben hinter verschlossenen Türen geschieht und nachgerade als Staatsgeheimnis gehandelt wird, ist dieses Mitfühlen erschwert. Mit dieser Aktion wurden diese 250 Opfer aus ihrer Anonymität gerissen. Man konnte ihnen in die Augen schauen, ihre zerbrechlichen Körper halten, sich vorstellen, wie sie empfunden und was sie gefühlt hatten. Dass sie leben und glücklich sein wollten, ihnen das aber durch unsere Gesellschaft unmöglich gemacht wurde. Diese Wesen waren keine Sachen, sie waren Individuen mit eigenen Gefühlen und eigener Persönlichkeit. Es wird Zeit, dass sie jene Rechte auf Schutz bekommen, die ihnen zustehen. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei der Polizei für die gute Zusammenarbeit bedanken. Sie hielt sich sehr respektvoll im Hintergrund und machte von Anfang an klar, dass sie uns in jeder Hinsicht unterstützen wird, um die Aktion umsetzen zu können. Wenige Tage vor der Aktion wurde nämlich ein Verkaufsstand mitten auf unseren Platz für die Mahnwache gestellt. Wir mussten in letzter Sekunde ein bisschen umdisponieren und den Platz verschieben, was durch das Verständnis der Polizeileitung ohne Schwierigkeiten möglich war. Vielen Dank dafür! Erstaunlich war für mich die sehr aufgebrachte negative Reaktion bei einigen Personen, die uns kontaktierten bzw. sich im Artikel eines Journalisten der Kronenzeitung und den Kommentaren dazu äußerten. Letzterer behauptete einfach fälschlich, wir hätten die Tiere am Straßenrand aufgeklaubt und sie hätten bestialisch gestunken. Die Tiere stammen aus den Mistkübeln der Tierfabriken und Tierversuchslabors dieses Landes. Die toten Körper sind vorher gewaschen, leicht chemisch behandelt und tiefgefroren worden, sodass sie weder ein Gesundheitsrisiko noch eine Geruchsbelästigung darstellten. Ebenfalls erfunden im Artikel in der Kronenzeitung ist die Behauptung, dass sich die meisten PassantInnen beschwert hätten. Im Gegenteil, alle anwesenden PassantInnen waren tief betroffen und berührt. Was bewegt Menschen, diese pietätvolle Aktion so heftig abzulehnen und dafür sogar Vorwürfe einfach zu erfinden? Dass diese Tiere Opfer unserer Gesellschaft sind ist unbestritten. Rührt sich da das schlechte Gewissen? Empfindet man unbewusst die Notwendigkeit, die Opfer anonym zu halten, um ihr Schicksal beiseite zu schieben und emotional damit umgehen zu können? Mein Dank gilt allen TeilnehmerInnen und HelferInnen bei dieser Aktion! Es war eine schwere Aufgabe, sich diesen Emotionen zu stellen. Danke, dass Ihr die ganze Stunde durchgehalten habt! martinballuch/?p=3463
Posted on: Sun, 17 Nov 2013 07:41:36 +0000

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