ARBEITSSIEG! Mit 2:1 schickt der HSV den - TopicsExpress



          

ARBEITSSIEG! Mit 2:1 schickt der HSV den Zweitliga-Spitzenreiter aus Köln nach Hause. Es bedeutet erstmals seit 2009 wieder das Viertelfinale im Pokal, nach peinlichem Ausscheiden gegen Klubs wie Osnabrück oder Karslruhe in den vergangenen Spielzeiten. Die Art des Erfolgs bleibt allerdings in der Kategorie Arbeitssieg, da kein Team die Partie über einen längeren Zeitraum kontrollierte, geschweige denn ein gigantisches Chancenplus herausspielte. Die Rothosen traten in der ersten Hälfte weitestgehend zurückhaltend und fehlerhaft auf, gerade Djourou, Rincón und Mancienne wirkten in der Defensive unsicher. Der einzige erfolgreiche Angriff kam dann in der 42. Minute - Jansen erhält auf der linken Außenbahn den Ball von Calhanoglu, flankt hoch und weit an die rechte Strafraumkante, wo Beister bereitsteht und die Kugel aus 18 Metern volley reinhaut - ein unhaltbarer Ball für FC-Keeper Horn. Doch auch in der zweiten Hälfte wirkte das Spiel beider Mannschaften nur anfangs verbessert, es kam keine konsequente Linie hinein. Nach einem unfassbar riskanten Pass von Djourou aus dem Sechzehner heraus auf den zentral stehenden Rincón, der zu langsam schaltete, konnte Torjäger Helmes eiskalt einnetzen (54.). Ein fataler Fehler, sinnbildlich für die defensive Stabilität. Nach dem Ausgleich wurde das Spiel allmählich schwächer, erst in der Schlussphase, als Lasogga sich im Luftduell durchsetze und der Ball, abgefälscht durch einen Kölner Defensivspieler zum völlig frei stehenden Ilicevic gelangte, folgte der Befreiungsschlag - 2:1 HSV, 6 Minuten vor dem regulären Ende. In der Folge galt es ausschließlich, das Ergebnis zu verwalten, gefährlich wurde es in der Nachspielzeit noch einmal, als Helmes den Pfosten traf. Unter dem Strich bleibt, wie bereits erwähnt, ein spielerisch schwacher Auftritt, sodass die Rothosen sich den Viertelfinaleinzug über Engagement und einzelne starke Szenen verdiente. Hierzu passte Patrick Wasserziehrs Kommentar, dass beide Teams das Ergebnis suchten, der HSV es letztendlich aber hatte. An dieser Stelle möchte ich generell seine Leistung als Kommentator der Partie hervorheben, die zwar keine Weltneuheit, aber sehr sachlich und objektiv war - gut so! Was zudem deutlich auffiel, war das Fehlen van der Vaarts. Auch wenn die Offensive durch Calhangolu, Arslan und Beister immer noch schlagkräftig ist, fehlt in einem so zähen Spiel der Spieler, der dann über den 21 anderen steht und den Unterschied ausmacht. Annähernd konnten diese Rolle Ivo Ilicevic und Milan Badelj ausfüllen. Ilicevic, der zum Ende hin für Arslan eingewechselt wurde, belebte das Spiel an sich zwar nicht so wie zuvor gegen Wolfsburg, dafür blieb er dieses Mal eiskalt vor dem Tor - ein Attribut, das heute den Sieg und somit den Einzug in die nächste Runde möglich machte. Ebenso großen Anteil hatte natürlich Traumtorschütze Beister. Der Arbeiter im Hintergrund war jedoch, wie eigentlich bisher immer unter van Marwijk, Milan Badelj. Unfassbar viele Balleroberungen, starkes Behaupten, gute Weiterleitungen. So muss ein Achter arbeiten! Im Gegensatz zu diesen positiven Beispielen, bleiben einige Fragezeichen bei Johan Djourou und Tomas Rincón. Beide zeigten erneut große Unsicherheiten und hätten fast den Sieg hergeschenkt. Damit provozieren sie exakt das Problem, welches dem HSV zuletzt immer wieder zur Last fiel - die individuellen Abwehrfehler. Und wieder waren es Rincón und Djourou, nicht etwa Jansen und Tah, denn die stehen grundsolide. Genau dieses Verhalten muss möglichst bald auch von Djourou und Rincón gezeigt werden. So besteht kein Grund, die beiden, ohne Frage talentierte Spieler, in der Startelf zu belassen. Ein Sobiech, ein Rajkovic, ein Arslan, ein Demirbay - sie alle werden Druck machen, sie alle sollten nicht mehr zu weit von ihrer Chance entfernt sein. Dieser Konkurrenzkampf kann die erwünschten Steigerungen vielleicht auch herbeiführen. Die Spieler dürfen sich keinesfalls zu sicher sein, nein, ihnen muss das Gefühl vermittelt werden, dass sie sich jederzeit beweisen müssen - dann kommen Konzentration und Motivation von allein. In diesem Sinne noch einen schönen Abend! Dieser Viertelfinaleinzug, so unschön er auch anzusehen war, sollte dabei helfen. (mm)
Posted on: Tue, 03 Dec 2013 20:33:33 +0000

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