Achtung: Aktuelle Mitteilung der Solidaritätsplattform Taksim - TopicsExpress



          

Achtung: Aktuelle Mitteilung der Solidaritätsplattform Taksim Gezipark (habe ich schnell mal übersetzt): An die Presse und an die Öffentlichkeit 29. Juni 2013 Heute am 29. Juni, nach ungefähr einem Monat der Beginn der Proteste, fahren wir fort, in allen Regionen unserer Heimat, auf den Plätzen, in den Pärken, in unseren Häusern, Zimmern, Gewerkschaften, Parteien, Dörfern, kurzum überall, wo wir uns befiinden, unsere Stimmen zu erheben. JEDOCH KOMMEN DIESE STIMMEN NICHT NUR AUS ISTANBUL, ANKARA, IZMIR, MERSIN, SONDERN MITLERWEILE VON ÜBERALL AUF DIESER WELT UND SOGAR AUS DER OSTANATOLISCHEN KLEINSTADT LICE! Wir sind uns dessen bewusst, dass die Handlungen des Staatsapparates, die der Öffentlichkeit gegenüber als rechtmäßig und legitim dargestellt werden sollen, nichts anderes sind als unfassbare, schreckliche Gewalttaten, die von den Sicherheitskräften dieses Staates ausgehen. Während unsere MitbürgerInnen, die während der Wahrnehmung ihrer konstitutionellen Rechte in Polizeigewahrsam genommen wurden, verhaftet wurden, oder einfach verschwunden sind, immer noch fern von uns sind, stehen wir der harten Tatsache gegenüber, dass uniformierte Straftäter, trotz öffentlich einsehbarer Beweismittel immer noch auf freiem Fuß sind. Doch die wahren Täter sind diejenigen, die mit ihren rechtswidrigen Anweisungen, ihre Untergebenen erst zu solchen illegalen Handlung angetrieben haben und sich nun aus der Verantwortung ziehen wollen, weil sie aus Furcht vor deren Aussagen dazu gezwungen sind die Mörder und Straftäter zu decken. Sie sollten jedoch wissen, dass ihnen dies nicht gelingen wird! Man hat uns dicke Stücke aus dem Herzen gerissen: Abdullah Cömert, Mehmet Ayvalıtaş und Ethem Sarısülük sind für eine freiere, eine brüderlichere, gerechtere Welt auf die Straße gegangen und wurden dafür mit einer Grausamkeit und einem abgrundtiefen Hass konfrontiert, den man wohl höchstens an Kriegsfronten erleben würde. Wir erinnern uns voller Schrecken an die grausamen Attacken auf die Trauergemeinde bei der Beisetzung von Ethem Sarısülük, der in der Blüte seines jungen Lebens von uns gehen musste, während der Mörder – ein türkischer Sondereinsatzpolizist – immer noch frei herumläuft. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit und vor laufenden Kameras wurde Ethem Sarısülük noch in der ersten Woche der Unruhen, am 1. Juni in Ankara auf dem zentralen Kızılay Platz von einem Polizisten niedergestreckt. Der Mord wurde Sekunde für Sekunde festgehalten (https://youtube/watch?v=0daS16bs6jY) Ethem hatte weder einen Helm, eine bleisichere Weste, noch eine Waffe. Er beteiligte sich vor Ort lediglich an den friedlichen Protesten. Wir alle sind nun seine engen Freunde und wurden Zeugen des Mordes und der darauffolgenden Ungerechtigkeit, die die Freilassung des Täters nach einem kurzen Verhör bewirkte. Im Falle von Abdullah Cömert und Mehmet Ayvalıtaş fand nicht einmal ein Verhör statt. Im Laufe dieses Prozesses, in dem wir für uns existentiell wichtige Forderungen formulieren konnten, sind 5 Menschen gestorben (einer davon war Polizist), 11 Menschen haben ihr Augenlicht verloren, einem mußte die Milz entnommen werden, 60 wurden schwer verletzt (zwei davon schweben noch in Lebensgefahr), 103 Menschen erlitten schwere Gehirntraumata, 8041 Menschen sind verletzt worden, ein Demonstrant wurde auf Grund von schweren Reizgasattacken ins Krankenhaus eingeliefert und ist dort einem Herzstillstand erlegen. Anstatt die Hintergründe dieser Untaten zu ermitteln und die Verantwortlichen dafür zur Rede zu stellen, lässt der Staat jedoch nun diejenigen jagen und inhaftieren, die er mit Polizeigewalt auf der Straße nicht Mundtot machen konnte. Im Schatten dieser traurigen Tatsachen und vor allem mit der lähmenden Gewissheit, dass Ethems Mörder sich wieder in Freiheit befindet, liefen wir dennoch - entschlossen zum Widerstand - auf den Taxim Platz und erfuhren nun eine weitere unfassbare und erschreckende Nachricht: In Lice (Kleinstadt nahe Diyarbakir im Osten der Türkei) wurde gegen eine Gruppe von MitbürgerInnen, die sich - in friedlicher Forderung von Demokratie und Frieden - gegen anstehende Bauerweiterungen an militärischen Sicherheitsstützpunkten wehren wollten, das Feuer eröffnet. Aus den Presseberichten haben wir erfahren, dass unser Bruder Medeni Yıldırım sein Leben verloren hat und viele Menschen verletzt wurden. Diese Kugeln wurden gegen uns alle, gegen den Frieden, gegen die Demokratie und die Menschlichkeit abgefeuert. Diese Gewalt ist das Zeichen für die Hilflosigkeit und die Feigheit der Herrschenden! Gegen diese werden wir mit der reinsten, nacktesten und gerechtesten Existenz, mit allen Farben und Werten, die uns auszeichnen, mit einer unzerrüttbaren Besonnenheit, Widerstandskraft, Bestimmtheit und einer unbändigen Kreativität einig zusammenstehen und zwar überall, wo sich auch nur ein Fünkchen Leben in diesem Land befindet. Wir haben unsere Forderungen und die errungenen Ergebnisse unseres Widerstandes nie aufgegeben und werden weiterhin treu zu ihnen stehen!. Wir wollen all diejenigen, die uns unsere bisherigen Erfolge vergessen machen wollen und diejenigen, die vielleicht noch ahnungslos sind, an unsere Forderungen erinnern: Wir fordern, dass,… …in Taksim, Kızılay und auf allen öffentlichen Plätzen der Türkei das Versammlungsrecht nicht mehr eingeengt oder verhindert und das Recht zur Öffentlichen Meinungsäußerung respektiert wird. …Diejenigen von ihren Ämtern suspendiert werden, die das Volk am berechtigten Widerstand gegen die unrechtmäßige Zerstörung des Gezi Parks und an der Inanspruchnahme seiner wesentlichen demokratischen Rechte hindern wollen, die die gewaltsame Unterdrückung der Proteste angeordnet, die Befehle ausgegeben und ausgeführt haben, die die tausenden Verletzten und die 5 Toten zu verantworten haben. …die Anwendung von Reizgas und ähnlichen Materialien verboten wird. …alle Inhaftierten Personen, die landesweit an den Protesten teilgenommen haben, mit sofortiger Wirkung freigelassen und sämtliche juristischen Schritte gegen sie sofort eingestellt werden. …die im Falle von Naturkatastrophen (wie z.B. Erdbeben) als Zufluchtsorte eine wichtige Rolle spielenden Parks und öffentlichen Plätze mit sofortiger Wirkung wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Am Sonntag, den 1. Juni 2013 um 12.30 h werden wir alle anwesend sein: Wir sind bereit, sämtliche Verantwortung für die Resultate der Proteste um den Gezi Park zu übernehmen. Jeder/e einzelne von uns wird einen formlosen Antrag verfassen, der dies bestätigt und ihn persönlich unterschreiben. Versehen mit diesen Anträgen werden wir uns vor dem Justizpalast von Çağlayan (vor dem Tor C) einfinden und sie abgeben. Kommt alle!. Es lebe unser Widerstand! Überall ist Taksim, überall ist Widerstand! TAKSİM DAYANIŞMASI (Solidaritätsplattform Taksim Gezipark)
Posted on: Sun, 30 Jun 2013 12:49:02 +0000

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