Bruno Wörner: Guten Morgen, liebe Facebook-Freunde Na das war ja - TopicsExpress



          

Bruno Wörner: Guten Morgen, liebe Facebook-Freunde Na das war ja ein Woche für die Landwirtschaft wie aus dem Buche. Deutscher Bauerntag in Berlin, die Bundeskanzlerin und alle Pateivertreter dort zu Gast, die vermeldete Einigung zur EU-Agrarreform, auf die wir Bauern warten – man sollte meinen, dass es gut gelaufen ist. Ich denke, es ist auch im Großen und Ganzen gut gelaufen. Ich selbst konnte an dem Bauerntag nicht teilnehmen. Nach allem, was man gehört hat, hat sich Präsident Rukwied mit einer sehr emotionalen Rede sehr wacker geschlagen und den Nerv der anwesenden Vertreter unseres Berufsstandes getroffen. Besonders nach dem Hochwasser der zurückliegenden Wochen lagen die Nerven ja bei vielen Berufskollegen ziemlich blank – auch bei uns in Hessen. Wir warten daher alle auf die konkrete Ausgestaltung der Programme, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden sollen. Ob die EU-Agrarreform jetzt wirklich der große Durchbruch ist, als den er allenthalben gefeiert wird, muss sich noch erweisen. Zumindest hat am Donnerstag Nachmittag noch das EU-Parlament zugestimmt, wobei es dort erst im Herbst zur Abstimmung kommen soll, wenn auch die umfangreichen Rechtstexte, in die die Reform gepackt werden muss, auf dem Tisch liegen. Das kann ich verstehen – wer will schon blanko abstimmen, ohne das ein oder andere Detail, in dem ja bekanntlich manchmal der Teufel steckt, auch zu kennen. Inhaltlich scheint die Agrarreform allerdings keine großen Überraschungen zu beinhalten. Das, was diese Woche offenbar auf dem EU-Agrarrat beschlossen worden ist, liegt seit langem in groben Zügen vor. Vieles von dem, was vereinbart worden ist, wird in Deutschland längst umgesetzt. In diesem Zusammenhang ärgert einen schon so manche Berichterstattung, dass angeblich ab jetzt die Agrarförderung nicht mehr an die Produktion gekoppelt sei. Richtig ist, dass sie das in Deutschland schon lange nicht mehr ist. Agrarförderung ist an die Flächenbewirtschaftung gekop-pelt, nicht daran, was auf der Fläche produziert wird. Der ein oder andere Berichter-statter hat des offenbar noch nicht verstanden oder will es nicht verstehen. Auch gibt es in Deutschland bereits eine „ökologische Komponente“, die jetzt als Durchbruch besonders für die kleineren und für die ÖKO-Betriebe gefeiert wird. Allein in Hessen bestehen schon für ca. 20 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche Regelungen des Vertragsnaturschutzes bzw. der Bewirtschaftungsbeschränkungen – also auch hier nichts wesentlich Neues für uns. Der Begriff des „Greenings“ – des Grünermachens der Agrarförderung - wird also bereits aktiv gelebt in Hessen. Hinsichtlich der genauen Ausgestaltung der Politik muss man nun in der Tat auf die Vorlage der Rechtstexte warten. Hier mag in einzelnen Punkten noch Klärungsbedarf bzw. Diskussionsbedarf auf Expertenebene bestehen. Alles in allem überwiegt aber nach meiner Meinung der Aspekt der Rechtssicherheit für unsere Betriebe, dass nämlich das System der Agrarförderung aktuell bis 2020, und auch für die danach kommende Finanzperiode der EU bis 2017 gesichert ist. Dieser Aspekt dürfte sich bei allem Klein-Klein in den Details am Ende als der entscheidende erweisen. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Der angesagte regen soll ja wärmer werden als der dieser Woche. Das ist doch auch schon mal was für die erste Juliwoche. Ihr Bruno Wörner Kreislandwirt
Posted on: Sat, 29 Jun 2013 03:11:11 +0000

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