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Die Grundidee hinter der Studie gibt es seit 40 Jahren: Sowohl auf globaler Ebene als auch innerhalb einzelner Staaten existieren Zentren und Peripherien, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zu einander stehen. In der entwicklungspolitischen Diskussion der 1970er und 1980er Jahre wurde in erster Linie die Rohstoffabhängigkeit der westlichen Industriestaaten und die damit einhergehende Ausbeutung der Entwicklungs- und Schwellenländer betont. Diese Abhängigkeitsverhältnisse in einer Karte der Abhängigkeiten sichtbar zu machen (allerdings anhand anderer Indikatoren) war auch das Anliegen von Klaus Hubacek und seinen Kollegen von der Universität Maryland. In der nun publizierten Studie konzentrieren sich die Forscher auf den internationalen Warenverkehr, wobei sie unter Waren nicht nur Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte, sondern auch bereits verarbeitete Produkte wie beispielsweise Kleidung verstehen. tinyurl/oforu7y (Je dicker der Pfeil, desto mehr Bodenressourcen beansprucht ein Staat bzw. Staatenverbund in anderen Ländern) Die Produkte für die Staaten der Europäischen Union werden zu mehr als 50 Prozent woanders hergestellt. Das ist aber noch nichts gegen manche asiatischen Staaten: Japan etwa hängt zu 92 Prozent für die eigene Versorgung von Produktion auf fremdem Land ab. In absoluten Zahlen beanspruchen die EU-Staaten am meisten Land außerhalb ihrer eigenen Grenzen für sich, gefolgt von den USA, China und Japan. Der größte Landexporteur ist Russland, vor allem seine Wälder werden von anderen Staaten zur Holzproduktion in Anspruch genommen. Auf Platz zwei der "Landverleiher" ist Australien, das seine Flächen in erster Linie für die Fleischproduktion und landwirtschaftliche Produkte nutzt. Brasilien und Argentinien wiederum fallen in der Analyse damit auf, dass sie große Teile ihrer landwirtschaftlichen Flächen für die Herstellung von Gütern für die EU und China nutzen: Brasilien zu 47 Prozent, Argentinien zu 88 Prozent. Dramatisch auch die Ergebnisse zu Afrika: Allein von der Fläche, deren Früchte in EU-Staaten geliefert werden, könnten laut Berechnungen der FAO 65 Millionen Menschen vor Ort ernährt werden.
Posted on: Wed, 26 Jun 2013 11:21:16 +0000

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