Eintracht hat das Tanzen nicht verlernt Braunschweig: Das - TopicsExpress



          

Eintracht hat das Tanzen nicht verlernt Braunschweig: Das zweite Saisontor von Domi Kumbela bescherte dem Aufsteiger gegen Leverkusen den zweiten Saisonsieg. Der letzte Heimsieg lag eine gefühlte Ewigkeit zurück. Es war ein kalter Tag im März, der Donnerstag vor dem Osterwochenende, als Blau-Gelben, damals noch ambitionierter Zweitligist, Dynamo Dresden mit 2:1 in die Knie zwangen. Danach hatte die Festung Eintracht-Stadion ihren Schrecken jedoch irgendwie verloren. Saisonübergeifend konnte keines der folgenden acht Meisterschaftsspiele mehr gewonnen werden. Bis Samstag. Ausgerechnet gegen Bayer Leverkusen, den hochkarätig besetzen Champions-League-Teilnehmer aus dem Rheinland, gelang den Blau-Gelben das, was ihnen in jüngster Vergangenheit weder gegen Erzgebirge Aue und den FSV Frankfurt noch gegen Werder Bremen und den FC Schalke 04 vergönnt war: nämlich ein Heimsieg. „Es war mal wieder wichtig“, befand Norman Theuerkauf nach dem 1:0-Erfolg freudestrahlend, „hier zu Hause für die Fans zu gewinnen.“ So konnte die Mannschaft nach dem Schlusspfiff auf der Tartanbahn vor der Kurve endlich mal wieder ihren aus Zweitliga-Zeiten bekannten Siegestanz aufführen – zur Begeisterung der rund 23 000 Anhänger, die ihr Team minutenlang feierten. „Ohhhh, wie ist das schön“, schallte es in ohrenbetäubender Lautstärke durch das weite Stadionrund, als hätte der Klub soeben einen Titel gewonnen. „Das Spiel hat gezeigt, was alles möglich ist, wenn wir an uns glauben“, sagte Torschütze Domi Kumbela und rückte die Mütze auf seinem Kopf zurecht. „Nach der Niederlage in Mainz war das wieder ein Schritt nach vorne.“ Der Angreifer versprach, dass sich das Tabellenschlusslicht „bis zum bitteren Ende“ gegen einen drohenden Abstieg wehren werde. Er sei, so der Deutsch-Kongolese, „überzeugt, dass das mit dem Klassenerhalt klappen wird“. Und das klang beileibe nicht wie eine Floskel. Überhaupt dürfte die Zahl derer, die dem Traditionsklub den Verbleib in Liga 1 zutrauen, am Samstag wieder gewachsen sein. Was zum einen damit zu tun hat, dass der Rückstand auf den Relegationsrang nur noch einen Zähler beträgt, aber noch viel mehr mit der Art und Weise, wie die Eintracht gegen den haushohen Favoriten zu Werke ging. „Braunschweig“, räumte Leverkusens Trainer Sami Hyypiä bei der Pressekonferenz zerknirscht ein, „hat mehr Wille gezeigt, um extra Meter zu machen.“ Seinem Team hingegen habe „die letzte Überzeugung gefehlt“, kritisierte der Finne, „und dann wird es schwierig“, selbst gegen den Tabellenletzten. In der Tat waren die Platzherren in den 90 Minuten plus Nachspielzeit fast fünf Kilometer mehr unterwegs als die Gäste aus dem Rheinland. „Die ganze Mannschaft hat defensiv unglaublich gut gearbeitet“, schwärmte Trainer Torsten Lieberknecht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen hätten seine Schützlinge den von ihm entworfenen Plan „sensationell umgesetzt“. Der sah vor, sich nicht ausschließlich hinten reinzustellen, sondern auch mutig nach vorne zu spielen. Das tat Eintracht von Beginn an: Ein Schuss von Omar Elabdellaoui klatschte ans Außennetz (19.), nur zwei Minuten später fand Karim Bellarabi seinen Meister in Bayer-Schlussmann Bernd Leno. Auf der Gegenseite bewahrte Daniel Davari sein Team mehrfach vor einem Rückstand. Nach einer Stunde Spielzeit, als bei Leverkusen Stefan Kießling und Sydney Sam eingewechselt wurden, schien es, als würde der bis dato enttäuschende Favorit doch noch Ernst machen. Im ersten Moment, gestand Lieberknecht, habe er gedacht: „Oh, da kommen jetzt zwei Hochkaräter.“ Doch weder Nationalspieler Sam noch Torschützenkönig Kießling konnten das Angriffsspiel der Gäste beleben. Das Tor des Tages wurde auf der anderen Seite erzielt, und zwar von Domi Kumbela (81.). „Ich habe in der Situation ein wenig spekuliert“, gestand der 29-Jährige, der einen verunglückten Schussversuch von Norman Theuerkauf über die Linie drückte. Aber was heißt schon verunglückt? „Das war alles geplant“, rief Theuerkauf beim Betreten der Interview-Zone lachend, wohl wissend, dass das die erste Frage gewesen wäre. braunschweiger-zeitung.de/sport/eintracht/eintracht-hat-das-tanzen-nicht-verlernt-id1213013.html
Posted on: Sun, 03 Nov 2013 21:16:56 +0000

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