Gestern hat mir eine mutmaßlich junge, mir indes völlig - TopicsExpress



          

Gestern hat mir eine mutmaßlich junge, mir indes völlig unbekannte Dame mit dem an sich netten Nachnamen Mai (nach dem Wonnemonat), geboren auf dem chinesischen Festland und wohnhaft in Freiburg einen kleinen Vorgeschmack darauf vermittelt, mit was für Gelichter man es in meiner Situation künftig in Einzelfällen zu tun bekommt. Die offensichtlich mit einem meiner Freunde über Facebook bekannte oder befreundete Lady meinte ausführen zu müssen, es sei ja sehr schön, wenn das erste Enkelkind da sei, herzlichen Glückwunsch. Niemandem bei klarem Verstand konnte ja entgangen sein, in welchem Verhältnis ich wirklich zum Kleinen stehe. Marina war tief getroffen. Ich habe den Kommentar gelöscht und die Userin für künftige Glückwünsche oder Mitteilungen eher bizarrer Art gesperrt. Im Nachhinein war das wohl ein Fehler. Im Kern hat sie nämlich das angesprochen, was möglicherweise den einen oder andere bewegt. Mit Anfang fünfzig hat man sich wie ich in der Regel beruflich eingerichtet, die Kinder sind meist aus dem Haus oder so selbständig, dass sie weiterer intensiver Betreuung nicht mehr bedürfen, die Tür zu Neuem steht sperrangelweit offen. Jetzt kommt die Zeit „für sich“, für Reisen mit dem Partner, für Hobbys und andere tolle Sachen. Warum zum Geier also noch mal der Abstecher in die Welt vollgekackter Windeln und unsichtbarer Ketten an Haus und Hof? Weil ich will. Der Vorteil einer offenen und pluralistischen Gesellschaft ist ja, dass sie versucht, jedem die Erfüllung seines Lebenstraumes zu ermöglichen. Die einen genießen das Leben wie oben beschrieben, die anderen verkaufen ihre Firma und werden Pächter einer Berghütte in Tirol, ich werde eben noch mal Vater. Man muss bekanntlich kein Flugzeug, keine Bahn und kein Auto besteigen, um eine große Reise zu unternehmen. Meine große Reise in diesem Alter ist der Kleine, das Eingebettetsein in meine, in unsere Familie mit Frau, Söhnen, Oma, Opa, Tanten, Onkels, Uroma und und und. Ich freue mich unheimlich darauf. Die Reise hat bereits begonnen und es zeichnet sich ab, dass sie anstrengend, aber eben auch unheimlich bereichernd werden wird. Selbstverständlich haben wir uns vor der Schwangerschaft mehr als einmal Gedanken über die Folgen einer solchen Entscheidung gemacht und uns war klar, dass beim gemeinsamen Basketballspiel mit dem Kleinen ein slam dunk von Vaddi aller Wahrscheinlichkeit dann voll in die Hose gehen wird, wenn der Korb höher als ein Meter fuffzich hängt. Geschenkt. Nö, wir haben uns zu dieser Reise entschlossen mit allen Konsequenzen und wir genießen sie bereits jetzt in vollen Zügen. Die Gesellschaft hat mit dieser zugegeben nicht alltäglichen Konstellation auch überhaupt keine Probleme, wie die vielen wundervollen Postings hier gezeigt haben. Damit sind die Worte besagter Dame als das entlarvt was sie sind, eine Einzelmeinung, ein Ausbund an Spießigkeit und der Inbegriff geistiger sowie seelischer Armut.
Posted on: Sun, 18 Aug 2013 08:31:07 +0000

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