Gibt es zur Meinung der AfD eine gute Alternative? Es ist bald - TopicsExpress



          

Gibt es zur Meinung der AfD eine gute Alternative? Es ist bald Wahl in Deutschland und der Euro steht wie kaum zuvor in der Kritik. Parteien wie die Alternative für Deutschland hetzen geradezu gegen diese Währung. Aber, haben sie damit Recht? Bei Lichte betrachtet, könnte man sagen, dass der Euro das stärkste zentralistische Element Europas - also einer föderativen Gesellschaft - ist, müssen doch die einzelnen Wirtschaftspolitiken der Eurostaaten auf einander abgestimmt werden, um die nötige Stabilität zu erreichen. Dieses gelingt den Einen besser als den Anderen. Dennoch gibt es - ebenso bei Lichte betrachtet - zum Euro keine wirkliche Alternative. Würden die Einzelstaaten wieder zu nationalen Währungen zurückkehren, hätten diese die Möglichkeit diese zu manipulieren, um den Export zu stimulieren. Eine solche Praxis könnte im Extremfall zu einem Abwertungswettlauf mit noch ungeahnten Folgen führen. Man könnte sich durch Währungsmanipulationen geradezu wieder abschotten, um vermeintliche Vorteile auf dem europäischen oder globalen Markt zu realisieren. Nun wenden viele Euro-Skeptiker ein, dass diese Praxis zu D-Mark-Zeiten auch keine Probleme gemacht hat. Dem ist zu widersprechen. Objektive Probleme traten nicht auf, genauso wenig wie objektiv nachvollziehbare und vergleichbare Preise in Europa. Darum wurden in vielen Branchen Ausgleichs-Subventionen gezahlt, auf die man heute zum Glück zunehmend verzichten kann. Ein anderes Argument für den Euro lautet, dass der Euro Frieden stiftet. Dem kann durch Verweis auf die D-Mark-Zeit widersprochen werden, dass zu D-Mark-Zeiten auch keine Kriege entstanden sind. Diese Zeit war allerdings noch die Zeit des kalten Krieges, wo sich Westeuropa einig gegenüber einem vermeintlich übermächtigen Gegner zeigen musste. Ob so etwas heute noch funktionieren würde, bleibt fraglich und muss nicht ausprobiert werden. Ein weiteres Argument für den Euro lässt sich gerade darin erblicken, dass wohl niemand in der Eurozone investieren würde, wenn er/sie befürchten müsste, dass das Land schon bald aus dem Euro austreten wird. Ganz im Gegenteil würden schwächelnde Staaten in eine De-Investitionsspirale gerissen, die nicht vor der Pleite haltmacht. Spekulanten hätten hier auch leichtes Spiel. Dann heißt es häufig, dass die Euro-Rettung lediglich der Wirtschaft nützt, nicht jedoch den betroffenen Staaten oder den Steuerzahlern. Natürlich ist es ordnungspolitisch noch nicht einmal fragwürdig, sondern falsch, wenn eine Bank in der Folge der Euro-Schuldenkrise nicht pleite gehen darf/kann und die Steuerzahler dafür herhalten müssen. So haftet die Allgemeinheit für die Fehler weniger. Dennoch sollten hier an Stelle der Pleite andere Mechanismen treten. So könnte das bei einer pleite gegangenen Bank angelegte Geld auf vorab bestimmte Geldhäuser übergehen (Stichwort Bankentestament). Gleiche Mechanismen können für Staaten freilich nicht gelten. Diese sollten vielmehr mit einer temporären Einschränkung ihres Stimmrechts für finanzpolitische Entscheidungen auf europäischer Ebene bezahlen. Diese Einschränkung könnte dann aufgehoben werden, sobald sich die Verschuldungssituation verbessert hat. Am Schluss bleibt somit festzuhalten, dass es richtig ist, wenn sich Staaten anstrengen müssen, um die Verschuldung zu reduzieren. Einen Austritt aus der Eurozone darf es jedoch nicht geben. Hier müssen - wie aufgezeigt - andere Mittel zum Tragen kommen.
Posted on: Mon, 15 Jul 2013 11:32:52 +0000

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