Gleiche Text wie gestern. Wer es nicht glaubt kanns ja gern - TopicsExpress



          

Gleiche Text wie gestern. Wer es nicht glaubt kanns ja gern überprüfen. Wer immer sagt was muss, wird nie erfahren was könnte. Entwicklung und Leben In der Biologie sind die Begriffe Entwicklung und Leben unmittelbar mit einander verbunden. Sich entwickeln zu können unterscheidet Lebewesen von Materie. In der Soziologie und der Pädagogik wird der Begriff eher an Verbesserung von Lebensbedingungen gebunden. Durch die Bindung an Verbesserungen ist es in der Soziologie/Pädagogik möglich Entwicklung auf ein Ziel hinführen zu lassen. In der Biologie ist Entwicklung etwas nicht Planbares und frei von jeder Bewertung. Der Rahmen den Entwicklung in den Sozialwissenschaften erhält soll sie angeblich planbar machen. Der Begriff ist, in den Sozialwissenschaften, so sehr eingeengt, dass es sogar möglich ist den Begriff der Rückentwicklung zu benutzen. Biologisch besitzt Entwicklung nur eine Richtung. Diese Unterschiede führen dazu, dass die Bedeutung von Entwicklung für die Sozialwissenschaftler deutlich geringer ist als für Naturwissenschaftler. In dieser Arbeit geht es um die Bedeutsamkeit von Entwicklung und um die Grenzen die versucht werden ihr auf zu zwingen. Individuen in einer Gesellschaft Eine Gesellschaft ist eine Gruppe von Menschen, die sich auf gemeinsame Wertvorstellungen, für das Zusammenleben, geeinigt haben. Hierbei kann es sich um eine Einigung in sämtlichen Wertfragen der Mitglieder dieser Gruppe handeln, oder um die Einigung über einzelne Werte. Eine Gesellschaft kann also Beispielsweise eine Sekte, eine Familie, ein Sportverein oder ein Staatenverbund sein. In soziologischen Texten wird der Begriff Gesellschaft, sofern nicht näher bezeichnet, für die Gruppe von Menschen benutzt, die sich mit dem jeweiligen Autor im gleichen Staatsgebiet aufhalten, somit also die gleiche Verfassung als Wertvorstellung akzeptieren. Dieser Verfahrensweise werde ich mich, in dieser Arbeit, anschließen. Immer wenn in meiner Arbeit von Gesellschaft gesprochen wird, ohne eine weitere Beschreibung, so ist die Gruppe von Menschen gemeint, die in Deutschland leben. Bei dieser Gesellschaft besteht die Einigung, auf gemeinsame Werte, in Form des Grundgesetzes. Das Grundgesetz ist als ein Leitmuster für den Umgang von Menschen miteinander in Deutschland gedacht. Der Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen ist allerdings kaum präsent. Die meisten Wertvorstellungen, die in Deutschland existieren und den Menschen zur Bewältigung von Entscheidungen helfen, sind im Grundgesetz nicht zu finden. Hinzu kommt das Verwaltungsstrukturen des Staates zum Teil nicht im Einklang zum Grundgesetz handeln. Die Betrachtung, der in Deutschland lebenden Menschen, als eine Gesellschaft wird besonders dadurch erschwert, dass sich an das Grundgesetz direkt ein Rechtsapparat mit einer Fülle an gesetzlichen Reglungen anschließt, für die es nicht bei allen Menschen die in Deutschland leben eine Akzeptanz gibt. Diese Gedanken und einige weiter Überlegungen, lassen mich daran zweifeln, dass die Gruppe der Deutschen dem Begriff, Gesellschaft, gerecht wird. Später werde ich mögliche Veränderungen des Zusammenlebens entwickeln um, in kleinen Ansätzen, den Bezug zu einer wirklichen Einigung der Menschen zu intensivieren. Im Fortlauf des Textes wird Gesellschaft, zum leichteren Verständnis, nicht nach meiner Vorstellung, sondern nach der allgemein in der Sozialwissenschaft vorliegenden Meinung, welche die Gruppe der in Deutschland lebenden Menschen als eine Gesellschaft sieht, verwendet. In unserer Gesellschaft existieren unendlich viele Vorstellungen von angebrachtem Verhalten. Unendlich ist an dieser Stelle wörtlich zu verstehen. Mit jeder Veränderung der Umwelt eines Menschen gibt es eine Veränderung der Bedingungen für das Handeln dieses Menschen. Jede dieser Veränderungen wird bewertet. Die erste Bewertung erfolgt durch die Wahrnehmung des Menschen. Unsere Sinne nehmen durchgehend mehr Reize und Eindrücke auf als unser Gehirn gleichzeitig wahrnehmen kann. Sinneseindrücke werden daher immer unbewusst gefiltert. Ins bewusste Denken schafft es immer nur ein Konstrukt, gebildet aus Ausschnitten der Eindrücke einer Umgebung oder Begebenheit. Auf Grund der Wahrnehmung kann es also bei verschiedenen Menschen zu verschiedenen Bewertungen einer bestimmten Veränderung kommen, ohne dass über die Veränderung nachgedacht wird. Das vom Menschen wahrgenommen Konstrukt kann nun von ihm bewusst in Form von Nachdenken betrachtet und bewertet werden. Es wird nicht alles Wahrgenommene auch direkt immer von jedem Menschen bewertet. Worüber wir nachdenken wird von ganz individuellen Filtern ausgewählt. Filter dafür worüber wir nachdenken sind z.B. Interessen, Tugenden oder Bedürfnissen. Alles worüber wir nachdenken ist also bereits zweimal gefiltert worden. Das Nachdenken ist ein Prozess der Betrachtung, welcher unmittelbar an die Wertvorstellungen eines Menschen gebunden ist. Die Art und Weise wie wir denken ist zwar geprägt von Erfahrungen und Einflüssen, jedoch richtet sie sich nicht direkt nach diesen aus. Die Art und Weise unseres Denkens ist geleitet von unseren Bewertungen, der Erfahrungen die wir gemacht haben und den Bewertungen von individuell gefilterten Einflüssen. Die Ergebnisse die sich aus dem Prozess des Nachdenkens ergeben sind somit Gedankenkonstruktionen, die sich aus zwei individuellen Filterungen und einer unterschiedlich intensiven Betrachtung, orientiert an individuellen Wertvorstellungen, ergeben. Diese Ergebnisse, welche ich als Ideen verstehe, entstehen in den Gedanken eines jeden Menschen in großer Vielzahl jeden Tag. Aus der Menge der in unsere Gesellschaft lebenden Menschen und der Einzigartigkeit jedes Einzelnen ergibt sich sowohl eine Vielzahl als auch eine Vielfalt von Ideen. Ideen sind der Antrieb menschlichen Verhaltens. Immer wenn eine Idee da ist wird sie versuchen etwas zu realisieren. Zur Realisierung einer Idee bedarf es immer einer oder mehrerer Handlungen. Die Summe der Handlungen eines Menschen ist das was in der Soziologie unter Verhalten verstanden wird. Aus einer Vielzahl vielfältiger Ideen ergibt sich eine Vielzahl vielfältiger Verhaltensweisen. So bald irgendeine Verhaltensweise eines Menschen erfolgreich, bei der Realisierung einer Idee war, wird diese Verhaltensweise als angebracht für den jeweiligen Zweck, durch den Menschen von dem sie stammt, eingestuft. Verschiedene Vorstellungen von angebrachtem Verhalten entstehen so, durch Bewährung in der Praxis eines Menschen, in unserer Gesellschaft durchgehend neu. Durch die Verschiedenheit der Vorstellung von angebrachtem Verhalten entstehen Probleme für das Zusammenleben von Menschen. Diese Probleme werden in den Medien unsere Gesellschaft meist so dargestellt, als ließen sie sich nur lösen wenn sich die Unterschiede verringern. Bei der Diskussion über die Schwierigkeiten von unterschiedlichen Vorstellungen wird oft vergessen, dass die unterschiedlichen Vorstellungen der Grund sind weshalb Menschen in der Lage sind voneinander zu lernen. “ Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das die Fähigkeit besitzt zu imitieren.” (Dawkins) Diese Besonderheit des Menschen sollte unsere Gesellschaft meiner Ansicht nach deutlich besser zu nutzen lernen. Vernunft In vielen Bereichen des Lebens in unserer Gesellschaft wird die Chance darauf etwas aus den Ideen Anderer zu lernen vereitelt durch eine verengte Vorstellung von dem, was wir unter dem Wort Vernunft verstehen. Vernunft wird häufig als unumstößlich, allgemeingültig und dauerhaft gesehen. Der Glaube an die Allmacht der Vernunft gipfelt im Erlassen von Gesetzen. Ich persönlich glaube nicht an eine Vernunft aus der sich, in unterschiedlichsten Begebenheiten für unterschiedliche Menschen, eindeutige Richtlinien, für das Handeln, ergeben. Für mich ist Vernunft, zum größten Teil, etwas Individuelles. Als Beispiel: Andre ein 142cm großer Mann und Bernd ein 207cm großer Mann teilen sich eine Wohnung. In ihrer Küchen gibt es zwei Schränke. Einer ist ein Hängeschrank über der Spüle, der andere steht auf dem Boden neben der Spüle. Andre hat seine Kaffeetassen in den Schrank neben der Spüle eingeräumt, Bernd hingegen stellt seine Kaffeetassen in den Schrank über der Spüle. An dieser Stelle stände eine allgemein gültige Vernunft vor einem Existenzproblem. Andre und Bernd handeln auf verschiedene Weise. Ausgehend von einer allgemeingültigen Vernunft müsste hier also eine der beiden Handlungen als unvernünftig eingestuft werden können. Betrachtet man einmal den Aufwand den Beide, auf Grund ihrer Körpergröße, betreiben müssen um an eine ihrer Tassen zu gelangen, stellen sich beide Handlungen allerdings als gleichermaßen vernünftig heraus. Auf Argumentationen im Stiele des vorangegangenen Beispiels wird von den Befürwortern und Verteidigern der allgemeingültigen Vernunft in verschieden Formen geantwortet. Es wird beispielsweise darauf verwiesen, dass eine Größe wie die Vernunft sich ja nicht mit direkten einzelnen Fragen befassen muss da sie ja schon Grundsätze geregelt hat. In diesem Fall wäre der Grundsatz, Kaffeetassen sind immer in dem Schrank zu verstauen den man am besten erreichen kann. Dieser Grundsatz ist jedoch auch nur eine Lösung für ein bestimmtes Bündel von Einzelentscheidungen. Denn wenn jemand keinen Kaffee trinkt und seine Kaffeetassen nur für Besucher besitzt muss es für ihn nicht zwangsläufig richtig sein, diese Tassen gut erreichbar zu platzieren. Also muss der Grundsatz ausgedehnt werden um die allgemeine Vernunft aufrecht zu halten. Nun eventuell in die Richtung, man solle immer das Getränkebehältnis, welches am häufigsten benötigt wird am günstigsten zu erreichenden Ort, der Küche, platzieren. Wobei natürlich eine andere Grundregel der allgemeinen Vernunft nicht verletzt werden darf. Geschirr sollte ja, nach den Regeln der Grundsatztreuen, auch nie an einen Ort mit erhöhtem Staubaufkommen stehen. Wie viele Stellen in einer Küche als zu staubig für Geschirr ein zu stufen sind ist von Wohnung zu Wohnung unterschiedlich. Wenn nun allerdings, auf Grund von Staub in irgendeiner Küche, der Ort der laut der Ansicht eines grundsatztreuen Menschen, welcher fest überzeugt ist, dass seine Vorstellung von Vernunft auch für andere gilt, eindeutig als der grundsätzlich richtige Standort für Tassen oder Gläser eingestuft wird, nicht genutzt werden kann, so verteidigt er die Richtigkeit seiner Art Geschirr zu verstauen mit einer weiteren Stufe seiner Vernunftvorstellung. Es ist für ihn zwangsläufig unvernünftig eine Küche so selten zu reinigen, dass sich an diesem Ort zu viel Staub, für die Lagerung von Geschirr, befinden kann. Jetzt haben wir, schon nach kurzer Betrachtung, einen Punkt erlangt von dem aus sich die Ausdehnung der Grundsätze in mehrere Richtungen vollzieht. Nun schließen sich an unser Beispiel viele weitere Fragen an. Wie die Frage danach, welches Maß an investier barer Zeit welchen Reinigungszustand rechtfertigt, aus welcher heraus sich wiederum eine Fülle an Grundsatzfragen zur Tagesplanung eines Menschen ergibt. Sowie die Frage nach der Menge des gesamten Geschirres eines Menschen im Verhältnis zum Stauraum seiner Schränke. Oder verrückter Weise sogar Regalen. Mit jeder zu bedenkenden Richtung kreuzen sich die Grundsätze immer öfter mit anderen Grundsätzen. Sodas sie durch Kompromisse mit einander verbunden werden müssen. Besitzt jemand beispielsweise keine Schränke und kann sich keine kaufen, weil er zu den Öffnungszeiten von Möbelhäusern immer arbeiten ist und er von Versandbestellungen nichts hält weil er die regionale Marktwirtschaft stärken will und zu dem noch ein sehr reinlicher Mensch ist, der darf seine Tassen und Teller in einer eigentlich unvernünftigen Art und Weise lagern ohne sich, grundsatzmäßig, der Unvernunft schuldig zu machen. Wenn man alle hier einfließenden Faktoren per Grundsatzdiskussion betrachtet und mit einander abwiegt, gelangt man irgendwann zu dem Grundsatz, jeder sollte seine Küche so einrichten wie es für ihn, unter Berücksichtigung aller ihm wichtiger Faktoren, am sinnvollsten, für die Bewältigung seines Alltages, ist. Dieser Grundsatz stellt zumindest eine Annäherung an Allgemeingültigkeit dar. In unserer Gesellschaft bildet die Gruppe derer, für die dieser Grundsatz problemlos zu akzeptieren ist, ein nicht geringer Anteil. Allerdings lassen sich hier aus der Vernunft keine Handlungen mehr herleiten. Auch wenn es für viele Menschen allgemeingültig ist ihre Küche so einzurichten, dass sie zur Bewältigung ihres Alltages am vorteilhaftesten ist, so werden die einzelnen Fragen zur Einrichtung dem Individuum überlassen. Es ist also vernünftig wenn jeder die Entscheidung, wo seine Tassen stehen, unter der Berücksichtigung seiner Gegebenheiten und nicht unter der Berücksichtigung weitläufiger Ansichten, trifft. In allen Bereichen des Lebens kann man sich auf diese Weise genauso wie beim Einräumen von Tassen frei machen von fremden Ansichten. Es lohnt sich also nicht zu fragen, wie macht man das? Bedeutsamer ist es sich zu fragen, wie werde ich das machen? Als Versuch die Grenzen dessen Was für mich hinter dem Begriff der Vernunft steckt klarer auf zu zeigen, betrachte ich die Sache mit der Küche und den Tassen noch einmal intensiver. Was geschieht mit dem vorhin gefunden Grundsatz zum Einräumen von Küchen wenn Geschirr, wie Beispielsweise in einer Familie, von mehreren Menschen, mit unterschiedlichen Vorlieben und Körpergrößen, genutzt wird? Ich bin nicht in der Lage, trotz größter Denkanstrengungen, in diesem Fall einen Grundsatz, für vernünftiges Einräumen der Küche, zu liefern. Schon auf Grund der Unterschiede zwischen einzelnen Familien im Bezug auf die Anzahl der Personen und ihrer Tagesabläufe, bezweifele ich das es hier überhaupt möglich ist einen Grundsatz zu formulieren. Ich will nicht abstreiten das es einzelne Vorgehensweisen gibt, die sich in der Praxis bewährt haben. Sachen in Regalen und Schränken zu verstauen, an statt sie auf den Boden zu stellen bringt Gegebenheiten die von einem Großteil der Menschen als Vorteil empfunden werden. Es ist auch die effektivste bisher bekannte Methode um das Ziel von mehr Bewegungsfreiheit in der Küche zu erlangen. Jedoch ergibt sich, aus der Tatsache, dass sich diese Methode in der Praxis vieler Menschen bewährt hat, keine Rechtfertigung diese Methode als ein Muss voraus zu setzen. Man kann nicht sicher sein ob es nicht eine Lebenssituation gibt, in der sich für einen Menschen Vorteile daraus ergeben keine Schränke in der Küche zu haben. So ist es trotz der Tatsache, dass sich Schränke in der Praxis als fast ausschließlich Vorteilhaft erwiesen haben, nicht auch direkt richtig sein Geschirr in Schränken zu lagern, sondern lediglich ratsam. Es ist sogar möglich, dass Menschen ihre Bedürfnisse im Bezug auf ihre Verpflegung auch ohne den Besitz einer Küche ausreichend befriedigt bekommen. An dieser Stelle muss die Vernunft nun ein weiteres Mal ausgedehnt werden um ihre Gültigkeit zu erhalten. Mit dieser Ausdehnung werden weitere Lebensbereiche betroffen für die es in unserer Gesellschaft verschiedene Praktiken zur Handhabung gibt, welche sich alle im Leben einzelner Menschen bewährt haben. Durch diese sich als erfolgreich herausgestellten Praktiken kann fast jeder Grundsatz gezwungen werden sich aus zu dehnen. Der einzige Grundsatz der sich aus einer allgemeingültigen Vernunft formulieren lässt, der unter allen mir vorstellbaren Umständen für jeden Menschen auch tatsächlich zutreffend ist, lautet: Wer vernünftig Handeln will sollte so handeln, dass es ihm das Leben ermöglicht. Das was im Laufe der Zeit durch Wissenschaft und Gesellschaft als Konstrukt Vernunft geschaffen wurde und nicht selten herangezogen wird, um die Besonderheit des menschlichen Denkvermögens zu glorifizieren, unterscheidet sich also nicht all zu sehr von dem Was man unter dem Begriff Überlebenstrieb versteht. Bei allen Entscheidungen die nicht auf Grund dieses allgemeinsten Grundsatzes gefällt werden, darf die Vernunft nicht als Begründung verwendet werden. Auf Grund der Ungewissheit, im Bezug auf ihre Richtigkeit in allen Fällen, sind alle weiterführenden Grundsätze nicht mehr Vernunft sondern nur noch Moral oder Tugend. Die Vorstellung das Handlungen die am Leben halten vernünftig sind und Handlungen die unmittelbar zum Tode führen unvernünftig sind teile ich. Offen bleibt für mich jedoch die Frage ob Vernunft nur weil man an sie glaubt auch zwingend befolgt werden muss. Da sich mein Zweifel über den Zwang, sich an Vernunft zu halten, auf die Bewertung einzelner Fälle, von Selbstmord oder Sterbehilfe, beschränkt, werde ich diese Streitfrage nicht näher klären, sondern gerade aufgezeigten Grundsatz, als eine Richtline anerkennen, von der nur unter ganz besonderen Umständen abgewichen werden sollte. Ausgehend von der These, die Menschen die in Deutschland leben seien eine Gesellschaft, ergibt sich eine Erweiterung für mein vorangehend aufgezeigtes Bild der Vernunft. Eine Gesellschaft soll sich für alle in ihr als vorteilhaft erweisen. Menschen schließen sich zu Gesellschaften zusammen um einen oder mehrere Zwecke besser erreichen zu können. Somit haben alle Handlungen eines Menschen in einer Gesellschaft nicht nur Auswirkungen auf die Erfüllung seiner persönlichen Zwecke sondern auch auf die Erfüllung des Zweckes der Gesellschaft. Der Zweck einer Gesellschaft wird durch die Wünsche seiner Mitglieder verändert. Fast die Gesamtheit der Menschen ist in dem Masse vernünftig, teils bedacht teils instinktiv, leben zu wollen. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass es ein Zweck unserer Gesellschaft ist das Leben zu ermöglichen. Daher gilt für einen Menschen in unserer Gesellschaft wenn er sich an Vernunft halten möchte ein Grundsatz in Form von: In einer Gesellschaft sind solche Handlungen als mit der Vernunft in Einklang zu sehen, die es zu eigen haben das eigene Leben und das Leben anderer zu ermöglichen. Alle Handlungen die nicht den Tod irgendeines Menschen zur Folge haben basieren auf der Vernunft. Alle anderen Handlungen sind unvernünftig und in dieser Gesellschaft auch unerwünscht. Wahrnehmung 1 “Ich habe einen intellektuellen Supermarkt, sie können sich alles anschauen, müssen es aber nicht alles kaufen. Wenn ihnen ein Gedanke nicht gefällt, lassen sie ihn einfach auf dem Regal liegen.” (Vera Birkenbihl) Die Sicht auf Wissenschaft die mit dieser Aussage ausgedrückt wird, liegt dieser Arbeit und insbesondere dem nächsten Abschnitt zu Grunde. Die folgenden Gedanken sind sicher nicht von jedem nachvollziehbar. Dieses liegt einfach in der Verschiedenheit von Wahrnehmungen. Mit einer allgemeinen Schilderung zu beginnen wäre, für eine, auf Grund ihrer Vielfalt, so wundervoll Sache wie Wahrnehmung, für mich, zu emotionslos. Nachrichtenübermittelung “Ich malte, so gut ich konnte, vier Beine einen Schwanz und eine Schnauze. Mein Bild sah fast aus wie der Hund den ich heute gesehen hatte. Ich malte gerade eine Wiese um den Hund als meine Mutter fragte: “Was malst du da?” Ich war verwundert und fragte ob sie das den nicht sieht. Sie antwortete:”Ich kann das nicht erkennen.” Ich rannte zu meinem großen Bruder, der den Hund auch gesehen hatte, und fragte ihn was ich vergessen hab zu malen. Mein Bruder malte ein par Striche und Bögen in den Hund, die keine Ähnlichkeit mit dem Tier hatten das wir gesehen hatten. Als er fertig war sagte er: “Jetzt weiß jeder, dass es ein Hund ist.” Verwundert ging ich mit dem Bild zurück zu meiner Mutter. Als sie auf das Bild blickte sagte sie: “Ach das ist aber ein schöner Hund.” Meine Verwunderung wurde noch größer.” (Erzählung eines jungen Mannes aus seiner Kindheit. Im Rahmen dialogischer Arbeit 2012) “Meine Mutter hat immer zu mir gesagt, du musst die Worte schreiben wie man sie spricht. Wenn ich in der Schule schreiben muss, stelle ich mir im Kopf vor wie jemand das Wort sagt. Dann schreib ich die Töne hin. Ich weiß das richtig gut welchen Buchstaben bei welchem Ton. Hab ich ganz doll gelernt. Aber der Lehrer immer sagt falsch geschrieben.” (Erzählung eines Mädchens in der 2. Klasse. Im Rahmen dialogischer Arbeit 2012) In den Schulheften von ihr finden sich einige Worte die mehr Botschaften transportieren, als die Worte es in richtiger Schreibweise würden. Beispielsweise: Autooo, nach hauusse, Maammaa, Beerrrg oder Mammma. Die Erzählungen stammen von Menschen mit Schwierigkeiten bei der schriftlichen Verständigung. Die Norm sieht in diesen Schwierigkeiten ein Defizit, welches sie den Menschen zuschreibt. Die Konflikte zwischen den Menschen und ihrer Umwelt werden als Scheitern, an den Anforderungen der Umgebung, gesehen. Ergebnis, dieser defizitorientierten Schuldzuschreibung, ist die Diagnose Legasthenie. Die Konflikte lassen sich aber auch anders deuten. Es handelt sich um Störungen bei der schriftlichen Kommunikation. Daher bietet es sich auch an den Ursprung, der Konflikte, nicht im Menschen zu suchen, sondern Kommunikation und Schrift näher zu betrachten. Sprache ist Ausdruck. Jede Form der Sprache dient dem Transport von Informationen und Emotionen. Sowohl hinter den Informationen als auch hinter den Emotionen steckt immer das Bedürfnis der Mitteilung. Der Wunsch eines Ausdruckes ist es wahrgenommen zu werden. Information und Emotion sind nicht als zwei Ebenen der Kommunikation, sonder als die Bestandteile, der Ebenen von Kommunikation, zu sehen. “Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt ...” (Paul Watzlawick) Ausgehend von dieser Annahme betrachte ich die Informationen und Emotionen des Sachinhaltes und der Beziehung getrennt. Sachinhalt von Kommunikation: Auf der Ebene des Sachinhaltes bilden Informationen den Kern der Aussage. Informationen des Sachinhaltes sind Schilderungen von Gegebenheiten die mit einer Botschaft transportiert werden. Sie teilen uns die Beschaffenheit von Gegenständen oder Momenten mit. Die Emotionen des Sachinhaltes sind der Standpunkt des Senders, zum Inhalt und der Standpunkt des Empfängers, zum Inhalt. Der Standpunkt des Senders bildet den größten Teil, dessen was Schulz von Tuhn mit dem Begriff “Ausdrucks Aspekts” in Watzlawicks Kommunikationsmodell einfügt. Der Standpunkt des Empfängers ist eine Reaktion auf das was Schulz v. Tuhn den “Appell Aspekt” nennt. Beziehungsinhalt von Kommunikation: Auf der Ebene des Beziehungsinhaltes hängt es von dem Umfeld der Botschaft ab, ob der Anteil an Emotion oder Information größer ist. In der Arbeitswelt beinhaltet der Beziehungsinhalt überwiegend Informationen. Im Familienleben werden, im Beziehungsinhalt, mehr Emotionen transportiert. Durch die Beziehungsebene nimmt der Sender Bezug auf den Empfänger. Aus dem Bezug ergeht eine Aufforderung. Die Beziehung klärt, dass der Empfänger als Empfänger gedacht war und formt aus dem Sachinhalt einen Appell. Ausgehend von diesen Überlegungen lässt sich sagen, dass Kommunikation immer die Absicht hat eine Reaktion aus zu lösen. Mit der Erfindung der Schrift bekam die Kommunikation zwei Erweiterungen. Die erste Erweiterung ist die Möglichkeit, dass ein Sender, seinen Empfänger über räumliche und oder zeitliche Entfernungen hinweg, erreichen kann. Die zweite Erweiterung ist die Möglichkeit eine große Menge Empfänger, mit wenig Aufwand, erreichen zu können. Medien wie Radio oder Fernsehen dienen den gleichen Erweiterungen von Kommunikation. Durch die zweite Erweiterung sind Botschaften nicht mehr eindeutig adressiert. Aus dem Verlust der Adresse, auf Botschaften, ergeben sich zwei Probleme. Zum einen verliert der Beziehungsinhalt an Klarheit, zum anderen wird der Mensch in die Verantwortung genommen nach, an ihn gerichteten, Botschaften zu suchen. Diese Probleme wurden von neuen Techniken vergrößert. Durch das Archivieren von Informationen sind Informationen von Emotionen getrennt worden. Die wachsenden Zugriffsmöglichkeiten, auf solche Information, führen zu einer schnellen Verbreitung von Informationen. In unserer Gesellschaft werden zunehmend Informationen weitergegeben. Die Weitergabe von Information, ohne dass Emotionen, Ausdrücke oder Beziehungen, mit transportiert werden, wird oft als Weitergabe von Botschaften/Nachrichten verstanden. Ich bin der Ansicht es handelt sich nicht um Nachrichten, wenn nicht auch Emotion gesendet werden und das Auslösen von Emotionen, beim Empfänger, gewünscht ist. Nach Schulz v. Tuhn handelt es sich nicht um Nachrichten, solange es keinen Appell, an den Empfänger, gibt. Laut Watzlawick sind reine Informationen keine Nachrichten, weil die Beziehung, zwischen Sender und Empfänger, fehlt. Kritisch betrachtet bedeutet also Informationszeitalter, dass unsere Gesellschaf Emotionen und Beziehungen, gegenüber Informationen, als weniger wertvoll ansieht. Durch die Flut an Informationen, die in unserer Gesellschaft vorhanden ist, verliert Kommunikation zunehmend an der ursprünglichen Funktion. Wichtigstes Werkzeug für den Siegeszug der Informationen, gegen die Emotionen, ist die Schrift. Besitzen Menschen keinen, gegebenen, Bezug zu Schrift, so sind sie deswegen nicht krank, sie geben uns eher Anlass die heutige Verwendung der Schrift kritisch zu hinterfragen. Den die Natur sorgt nur für einen Bezug des Menschen zur Kommunikation, und da Schrift über Generationen hinweg als Mittel der Kommunikation diente, hat der Mensch, in unserem Kulturkreis, auch einen natürlichen Bezug zur Schrift entwickelt. Geht der Bezug der Schrift zur Kommunikation verloren, so ist es eine natürliche, und keine unnatürliche, Reaktion wenn der Bezug der Natur, zur Schrift, verloren geht. Wahrnehmung 2 Jeder Mensch besitzt seine eigene Form der Wahrnehmung. Die Wahrnehmung ist verantwortlich für die Bewertung von Umwelteinflüssen. So kann Beispielsweise eine Temperatur von 20 Grad Celsius von verschiedenen Menschen als unterschiedlich warm empfunden werden. Aus diesen Bewertungen ergeben sich die Bedürfnisse. Wer friert will es meist wärmer haben, jemand der gerade ins Schwitzen gerät wird diesen Wunsch sicher nicht äußern. Der im Beispiel Aufgezeigte Entstehungsprozess von Bedürfnissen lässt sich meiner Ansicht nach in alle Bereiche des Lebens übertragen. Allerdings führt dieser Prozess nur selten zu einem Bedürfnis, in den meisten Fällen dienen diese Prozesse der Konstruktion unseres Weltbildes. Es gibt immer Umwelt die durchgehend wahrgenommen wird. Alles Wahrgenommene wird bewertet. Aus zusammenfügenden und abgrenzenden Bewertungen konstruiert sich jeder Mensch sein eigenes Bild von der Welt. Aus dem Weltbild eines Menschen heraus entwickeln sich seine Wertvorstellungen. Daher halte ich es für schädlich allgemeine Wertvorstellungen auf zu stellen und sie, unter dem Schleier des Begriffes Vernunft, Jedem in den Kopf zu setzen. Unsere eigene Vernunft ist ein Komplex von Wertvorstellungen der sich aus einem Weltbild, das durch eben beschriebenen Prozess gebildet und verändert wurde, ergibt. Nur wenn wir selbst etwas zu einer Einheit fügen, so denken wir nicht nur es gehört zusammen, wir fühlen es auch. Durch diesen Prozess, der Gedanken und Gefühle beinhaltet, besitzt unsere eigene Vernunft eine Verbindung zu unserer Gefühlswelt. Eigene Vernunft hat also Gemeinsamkeiten mit antreibenden Gefühlen wie Zorn oder Interessen. Was zur Folge hat, dass sie aus dem Unterbewusstsein Einfluss auf unser Handeln hat. Bei einer fremd konstruierten Vernunft (Moral oder Tugend), die erlernt wurde, fehlt diese Verbindung zur Gefühlswelt durch den fehlenden Prozess der Bewertung auf der Grundlage unserer Wahrnehmung. Konstruierte Vernunft kann also nur gedacht und nicht gefühlt werden.
Posted on: Thu, 31 Oct 2013 12:49:34 +0000

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