Guten Morgen! Da hauen wir uns in die Fresse! Da stecken wir uns - TopicsExpress



          

Guten Morgen! Da hauen wir uns in die Fresse! Da stecken wir uns die Häuser an! Da schreien wir uns die übelsten Schimpfwörter entgegen! Da ermorden wir uns! Was ist eigentlich mit uns los? Wieso müssen wir Regeln und Gesetze aufbauen? Warum ist der Schaden des anderen immer der größte eigene Erfolg? Weshalb haben wir keinen Respekt vor dem Anderen? Es ist noch nicht einmal die normale Fressgier, es ist die einfache Habgier. Die Machtbesessenheit, die Eitelkeit. Das ständige Gefühl der Unterlegene, der Ausgebeutete, der Betrogene zu sein. Ich verstehe, warum unser Planet ein einsamer Planet ist. Wer würde sich schon mit diesem Planeten in Kontakt setzen, wenn er ihn vorher beobachtet? Würden wir eine solche Plage wie den Menschen zu uns holen, wenn wir das nicht müssen? Wohl kaum. Es gibt so viele Problem, die uns täglich beschäftigen. Hunderte, Tausende. Aber wenn man es herunterbricht, auf die kleinste Größe (!), auf die Wurzel, dann stecken wir selbst dahinter. Der Mensch als Wurzel allen Übels. Der Teufel steckt nicht im Detail, der Teufel steckt in uns. Wir erfinden, wir produzieren, wir entwickeln. Vor allem entwickeln wir uns zurück, verlieren unsere Sprache, unsere Kommunikation. Wir verlieren den Blick auf den anderen, wir verlieren unser Verständnis für die Basis eines Zusammenlebens. Natürlich können wir auf die Religion, die Medien, die Wirtschaft und die Politik zeigen. Aber auch da stecken wir dahinter. Es ist ein Phänomen, das wir nicht im Frieden leben können und deshalb das Paradies, in dem wir leben, für uns nicht erkennbar ist. Wir können noch so viel darüber reden und schreiben, wir werden es niemals erlangen, weil jeder eine andere Vorstellung von „seinem“ Paradies hat, die er ausweiten will, die er den „anderen“ überstülpen“ will, für die er „Anerkennung“ will. Bestimmen was „richtig“ ist, den „Dummen“ den Weg weisen. Wir haben die Erkenntnis erhalten, wir haben das Bewusstsein bekommen, aber wir haben den Respekt verloren, wir haben ihn verkauft. Wir haben die Chance vertan. Bei dem Blick zurück in die Menschheitsgeschichte schütteln wir erhaben den Kopf über das viele unsinnige Grauen, das sich die Menschen in Jahrtausenden angetan haben. Der moderne Mensch verachtet die Sklavenhaltung des Pyramidenbaus, die Folterungen der Inquisition, dem Schlachten der französischen Revolution, der Ausrottung der indianischen Kultur in Amerika, den Massenvernichtungen des Dritten Reiches und dem menschenverachtenden Krieg in Vietnam. Doch er irrt, wenn er glaubt daraus gelernt zu haben, es heute besser zu machen. Die Methoden haben sich nur geändert. Er mordet perfider. Er tötet das Empfinden. Früher tötete die Lanze, das Schwert, die Bombe, das Napalm den Menschen. Heute tötet man zuerst den Geist, weil man den Körper noch zur Ausbeutung und als Machtpotential behalten will. Es wird mit Umerziehung gemordet. Da stirbt nicht mehr der Körper, sondern die Empfindungen. Die Masse wird abgerichtet, dressiert. Und es funktioniert. Die mediale Volksmoral und die obstruierte gemeinschaftliche Meinung gewinnt die Oberhand. Wir nehmen nicht mehr teil an dem Leben, das wir favorisieren oder verurteilen. Man hat uns der größten eigenen Waffe entwaffnet, man hat uns geschickt unsere gefährlichste Waffe entwendet: „Die eigene Meinung“. Nicht durch Peitsche, Knute oder Fessel, nein, denn das hat schon immer Widerstand erzeugt. Sie haben uns entwaffnet mit Versprechungen, mit Bequemlichkeit, mit Existenzangst, mit buntem Spielzeug und Zuweisung von Schuld und Verantwortung. Sie drohen uns mit uns selbst. Wir sind unser eigener Ankläger, Richter und Kerkermeister. Ich selbst bin ein Teil davon. Aber noch denke ich manchmal darüber nach und versuche mich zu wehren. Lothar
Posted on: Mon, 14 Oct 2013 06:51:43 +0000

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