Heiligen-Raten »Ist alles in bester Ordnung, neigen wir - TopicsExpress



          

Heiligen-Raten »Ist alles in bester Ordnung, neigen wir Menschen dazu, Gott zu vergessen. Erst, wenn wir Bekanntschaft machen mit Krankheit, Schmerz, Krieg oder Tod, erinnern wir uns an unsere wahre Heimat und machen uns auf die Suche – und zweifeln dann erst recht an der Existenz des Allerhöchsten. Wohin wir auch sehen: Das Elend blickt uns entgegen. Erbarmungslos, abgründig, unverständlich. Und doch konnte ich allen, die mich um einen Rat auf der Suche nach Gott fragten, aus vollem Herzen immer nur raten: ›Suchen Sie Gott, und Sie werden ihn finden. Suchen Sie Gott in allen Dingen, und Sie werden ihn in allem finden. Suchen Sie ihn immer, und Sie werden ihn immer finden.‹ Selbst wenn die Welt aus den Fugen geraten ist. Als ich 1795 in Rom geboren wurde, tobte in Frankreich die Revolution. Und die europäischen Gesellschaften mühten sich, ihre Strukturen gründlich auf den Kopf zu stellen. Transformationszeiten würden Wissenschaftler heute sagen. Die bislang gültigen Ordnungen im Staat und im kulturellen Selbstverständnis wackelten. Vor allem die Kirche und der Kirchenstaat wurden von der Aufklärung mächtig erschüttert. Wieder einmal hatte sich Rom in einen Moloch verwandelt: voll Elend, Selbstvergessenheit und Chaos. Aber auch meine Familie trug die Dehnungsfugen der Modernisierung in sich. Meine Mutter, Maria Magdalena, war Römerin. Mein Vater Pietro Paolo stammte aus einem kleinen Dorf nahe Perugia und liebte das Land. Zusammen versuchten wir, unsere innere Verbindung zur Kirche zu leben, und wurden doch von den Strömungen der Moderne und Säkularisierung ergriffen. Schon mit meiner ersten Firmung 1805, da ging das Heilige Reich Deutscher Nation unter, erhielt ich das besondere Privileg, jeden Tag an der Kommunion teilhaben zu dürfen. Ein Geschenk, das mich fest an den Herrn band, seiner Liebe näherbrachte und mich sicher durch alle Unebenheiten des Lebens geleitete. Trotz meiner schwachen Gesundheit durfte ich studieren und wurde 1818 in der Lateranbasilika zum Priester geweiht. Aller inneren und äußeren Gebrechlichkeit zum Trotz zog es mich von der Lehrtätigkeit hin zur Armen- und Jugendseelsorge. Ich überwand meine Schwäche und schaffte es, Menschen Hoffnung zu geben. Erst wenigen, dann immer mehr. Selbst für den römischen Adel wurde ich zum gern gesehenen Beichtvater. Denn ich tat, was notwendig war: dem Menschen als Mensch zu begegnen, ohne Amtsgepflogenheiten und großes Gebaren. Damit machte ich mich manchen gegenüber verdächtig. Als ich Pfarrer wurde an der heruntergekommenen Kirche S. Spirito dei Napoletani, intrigierten meine Pfarrer-Kollegen gegen mich und ersuchten um meine Entlassung. Doch sie hatten keinen Erfolg. Unsere Kirche wurde vielmehr in den nächsten Jahren zu einem geistig-spirituellen Mittelpunkt Roms. Als sogenannter »Volksmissionar« wurde ich erst nach der Gründung der »Vereinigung des katholischen Apostolats« 1835 bekannt: einer Verkündigungsgemeinschaft aller Laien und Priester in der Kirche. Unser Ziel: »den Glauben zu verbreiten und die Liebe neu zu entzünden.« Später gingen eine weltweit arbeitende Schwesterngemeinschaft und eine Priester- und Brüdergemeinschaft daraus hervor, die während der Kriegs- und Revolutionszeiten sehr litten. Ihr besonderes Kennzeichen war der Verkündigungsdienst auch von Laien. Erst im 2. Vatikanischen Konzil wurde die Ausweitung der apostolischen Aufgabe für jeden katholischen Christen flächendeckend wieder aufgenommen. Und 1995 gründete sich meine Gesamtgemeinschaft mit Unterstützung von Papst Johannes Paul II. neu. Und so erfüllt sich vielleicht doch unser aller innigster Auftrag: »Wir sind alle verpflichtet, uns gegenseitig zu helfen, den Himmel zu erlangen.« Wer bin ich? Wenn Sie wissen, um welchen Heiligen/ welche Heilige es hier geht, schicken Sie uns bitte den vollständigen Namen bis zum 31. Dezember 2013 per E-Mail an: redaktion-duesseldorf (at) theo-magazin.de oder eine Postkarte an: Redaktion theo c/o Brigitte Haertel Gerhart-Hauptmann-Straße 11 40470 Düsseldorf Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir in Zusammenarbeit mit dem Verlag Patmos das neue Buch von Ludger Ägidius Schulte: “Weil Leben mehr als Machen ist“. Der Gewinner wird postalisch benachrichtigt. Das Los entscheidet. Ohne Gewähr. theo-magazin.de/heiligen-raten/
Posted on: Thu, 28 Nov 2013 20:22:45 +0000

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