Interview mit dem Autor der SÜDSTADTDETEKTIVE Ich gebe zu, dass - TopicsExpress



          

Interview mit dem Autor der SÜDSTADTDETEKTIVE Ich gebe zu, dass ich um sogenannte „Lokal-Literatur“ meist einen großen Bogen mache. Zu sehr steht bei den meisten die Verbundenheit zur Heimatstadt im Vordergrund - zum Nachsehen der literarischen Fähigkeiten. Eine Geschichte der eigenen Stadt zu erzählen, ist ja durchaus ein berechtigtes Anliegen. Wenn es dann aber keine Freude macht zu lesen, hätte man sich die Arbeit auch sparen können. Um so mehr hat es mich gefreut, mit den SÜDSTADTDETEKTIVEN einen lokal bezogenen Kinderkrimi zu lesen, der kinderliterarisch wertvoll ist, spannend und gewitzt geschrieben und deshalb ganz sicher nicht nur was für Kölsche Kinder. Autor Mathias Wünsche ist seinerseits Leser von LESEWEIS, was ich dazu genutzt habe, ihm ein paar Fragen zu stellen... LESEWEIS: Sehr geehrter Herr Wünsche, ist DIE SÜDSTADTDETEKTIVE Ihr erstes Buch bzw. Ihr erstes Buch für Kinder? Mathias Wünsche: Nein, bereits 1999 wurde mein erster Kinderkrimi beim Ensslin (später Arena) Verlag veröffentlicht - meine damalige Hauptfigur war ein zwölfjähriges Mädchen mit dem Namen Andrea. Daraus wurde eine Mini-Serie mit den Titeln "REA und die CatNapper", "REA und der rote Skorpion" und "REA und der Magier". Aus familiären Gründen habe ich dann für mehrere Jahre das Schreiben ruhen lassen und somit wurde auch die Serie eingestellt. LESEWEIS: Liest man die SÜDSTADTDETEKTIVE, spürt man eine enge Verbundenheit zum Schauplatz. Sind Sie gebürtiger Kölner? Mathias Wünsche: Ja! Ich bin in Köln geboren und im Eigelstein-Viertel (mehr Köln geht nicht...) groß geworden. LESEWEIS: Was bedeutet dem Mehr-geht-nicht-Kölner seine Stadt? Mathias Wünsche: Ich bin, so hoffe ich, nicht Köln-betrunken. Ich sehe meine Stadt schon sehr kritisch, dennoch ist da tief in mir ein starkes Heimatgefühl, was mich mit meiner Stadt verbindet. Köln im klassischen Sinne ist nicht schön, doch findet man in den alten Vierteln viel dörflichen Charme und einen rau-herzlichen Witz. Auch mag ich die Sprache und das Kölsch (Bier). LESEWEIS: Sind dann eigene Kindheitserinnerungen in Ihren Köln-Kinder-Krimi eingeflossen? Mathias Wünsche: Ich bin 1957 geboren und der Roman spielt ja auch im Jahre 1969, in der Zeit, in der ich als Kind durch Köln gelaufen bin. Ich habe den Geruch der Zeit in der Nase, die Musik der Zeit im Ohr und kann mich noch gut an Autos, Fahrräder, Gebäude und Ereignisse erinnern. LESEWEIS: Ich würde sagen, das spürt man beim Lesen ganz genau. Toll, dass Sie Kids von heute am Geruch der Zeit von damals so lebendig teilhaben lassen. Was war denn Ihr liebstes Buch als Kind? Mathias Wünsche: Das erste Buch, woran ich mich erinnern kann, es muss im Alter von ca. zehn Jahren gewesen sein, war: "Emil und die Detektive" von Erich Kästner. Nach Kästner habe ich Karl May entdeckt, bin dort aber nicht lange hängen geblieben und zu Pippi Langstrumpf übergelaufen. Batman war schon sehr früh (und das bis heute) mein ständiger Begleiter. LESEWEIS: Sehr gute Wahl! Was mich zum Abschluss noch sehr interessiert... Wird es mehr Köln-Kinderbücher von Mathias Wünsche geben? Mathias Wünsche: Eine Serie mit den Südstadtdetektiven ist geplant. Der Plot, das Storyboard und die ersten Seiten des zweiten Romans sind bereits geschrieben. Darüber hinaus wird Anfang des kommenden Jahres mein (Erwachsenen) Psycho-Krimi bei emons: erscheinen. Dieser Krimi spielt ebenfalls in Köln und der Kölner Umgebung. LESEWEIS: Herzlichen Dank für dieses Gespräch!
Posted on: Wed, 10 Jul 2013 17:03:27 +0000

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