Kleine Grundschulen – Von der Ausnahme zur Regel?Bewerten: 0 - TopicsExpress



          

Kleine Grundschulen – Von der Ausnahme zur Regel?Bewerten: 0 Bewertungen Steigender Bedarf Situation in den Städten Doch in jüngerer Zeit gewinnt das Modell der „Kleinen Grundschule“ wieder stark an Aktualität und Attraktivität. Neben den bereits bestehenden Mini-Schulen auf dem Land steigt der zusätzliche Bedarf an solchen Lehranstalten auch in den städtischen Gegenden wieder an. Der Grund für diesen Trend: die stetig sinkenden Schülerzahlen, die vor allem die östlichen Bundesländer in den kommenden Jahren vor große Probleme stellen werden. Beispiel Brandenburg: Hier ist die Anzahl der Schüler seit dem Schuljahr 1997/98 permanent rückläufig. Laut Prognose wird die Quote der einzuschulenden Kinder bis 2004/05 um bis zu zwei Drittel sinken. Betroffen von diesem Rückgang sind rund ein Viertel aller Grundschulen in den brandenburgischen Städten und Gemeinden. Die Veränderungen, die durch diese Entwicklung im Schulsystem des Landes verursacht werden, stellen vor allem die Kommunen vor erhebliche Probleme: Betroffene Schulen müssen entweder mit anderen zusammengelegt oder aber als so genannte „Kleine Grundschulen“ fortgeführt werden, wobei letzteres auch eine Herabsetzung der Mindestschülerzahl zur Bildung einer Klasse bedeuten würde. Doch welche Lösung verspricht vor allem im Interesse der Kinder den größten Erfolg? Sicherlich ist davon auszugehen, das dass Zusammenlegen von mehreren Schulen eine ganze Reihe von Schwierigkeiten mit sich bringt. So müssten etwa mehr Kinder als bisher von außerhalb zur Schule transportiert werden, wodurch den Kommunen natürlich auch nicht unerhebliche Kosten entstünden. In den dann entstehenden größeren Schulen würde eine Heraufsetzung der Klassenstärke notwendig, die mancherorts eventuell auch eine räumliche Erweiterung der Lehranstalten nach sich ziehen müsste. Nicht vergessen sollte man auch, dass Orte ohne eine lokale Schule vor allem für Familien mit Kindern deutlich an Attraktivität verlieren würden. Vor- und Nachteile Was bringen kleine Schulen? Demgegenüber stehen die Vorteile der kleineren Schulen – vor allem für Schüler und Lehrer. Die Kinder haben meist einen wesentlichen kürzeren und damit schnelleren, bequemeren und auch ungefährlicheren Schulweg, dadurch dass ihre Schule in der nächsten und damit vertrauten Umgebung liegt. Im Gegensatz zur großen, oft schon fünfzügigen Grundschulform mit bis zu 28 Kindern pro Klasse wäre in den „Kleinen Grundschulen“ ein Lernen in wesentlich überschaubareren Gruppen möglich. Außerdem ist das Klima im Umfeld solcher Schulen sehr viel persönlicher, dadurch dass man sich in kleinen Orten kennt und die Elternmitarbeit auch bei außerschulischen Aktivitäten häufig intensiver und effektiver ist. Und nicht zuletzt profitieren auch die Lehrer von einer Verkleinerung der Grundschulen: Die Anzahl der Kollegen bleibt überschaubar, man kennt sich besser und die Arbeitsatmosphäre ist persönlicher. Nachteile der „Kleinen Grundschulen“ liegen vor allem im finanziellen Bereich der Kommunen, verursachen mehrere kleine Schulen und deren Unterhalt doch höhere Kosten für die Haushalte der Gemeinden als wenige große. Das Land Brandenburg hat sich nach der Abwägung der Vor- und Nachteile für das Modell der „Kleinen Grundschule“ entschieden. Schulschließungen sollen in Zukunft durch veränderte Konzepte für die Lehranstalten und den Unterricht vermieden werden, eine an die Größe der Schule angepasste Organisation des Unterrichts dessen Qualität gewährleisten. So wird es kleinen Gemeinden möglich sein, ihre Schule als soziales Zentrum zu erhalten und den Kindern Nachteile wie etwa weite Anfahrtswege zu ersparen.
Posted on: Thu, 29 Aug 2013 13:43:43 +0000

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