Krankheiten von A – Z 41. Koronare Herzkrankheit - TopicsExpress



          

Krankheiten von A – Z 41. Koronare Herzkrankheit (KHK) Diagnose Arztgespräch, körperliche Untersuchung, Ruhe- und Belastungs-EKG helfen, eine KHK festzustellen. In vielen Fällen ist auch eine Herzkatheteruntersuchung nötig Wer eine koronare Herzkrankheit hat, sollte sich regelmäßig untersuchen lassen Um einer koronaren Herzkrankheit vorzubeugen, sollte man sich auch ohne Beschwerden regelmäßig ärztlich durchchecken lassen – zum Beispiel beim Check-up 35, der gesetzlich Versicherten ab 35 Jahre alle zwei Jahre kostenfrei zusteht. Dies gilt insbesondere für diejenigen, bei denen ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislaufkrankheiten vorliegt, das heißt bei erhöhtem Blutdruck, erhöhten Blutfetten, Übergewicht, Diabetes (Zuckerkrankheit), Zigarettenrauchen. Mit Fragen nach Herzerkrankungen in der Familie – insbesondere bei erstgradigen Angehörigen – informiert sich der Arzt im Patientengespräch über eine mögliche erbliche Belastung für eine KHK. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind auch besonders wichtig bei schon bekannter KHK (nach Herzinfarkt, nach Ballondilatation / Stent oder Bypassoperation), um ein Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und möglichst zu verhindern. Körperliche und technische Untersuchungen Vor der eigentlichen körperlichen Untersuchung werden Körpergröße und Gewicht, möglichst auch der Bauchumfang in Zentimetern und der Bodymass Index (BMI) registriert. Sehr wichtige Untersuchungsdaten sind auch Blutdruck und Pulsfrequenz. Wenn der Arzt mit seinem Stethoskop das Herz abhört, erhält er Informationen über Regelmäßigkeit oder Unregelmäßigkeiten des Herzrhythmus und über eventuell vorhandene Herzklappenfehler. Mit dem Stethoskop können oft auch durch Atherosklerose verursachte Gefäßgeräusche an den Halsschlagadern oder den großen Beinarterien festgestellt werden. Schließlich gibt das Abhören der Lungen Auskunft darüber, ob die Lungen normal belüftet sind oder ob Zeichen einer Entzündung oder Lungenstauung zu hören sind. Bei Herzschwäche sind im Bauchraum eine vergrößerte Leber zu tasten und an den Beinen Wassereinlagerungen (Ödeme) zu finden. Die laborchemischen Untersuchungen geben bei Verdacht auf koronare Herzerkrankung wichtige Informationen zu den Risikofaktoren, das heißt insbesondere zum Fett- und Zuckerstoffwechsel. Die Bestimmung der Herzenzyme ist vor allem wichtig bei Verdacht auf akutes Koronarsyndrom und Herzschwäche. Ferner ist die Bestimmung des Blutbildes, der Elektrolyte, der Nieren-, Leber- und Schilddrüsenfunktion in jedem Fall notwendig. Das EKG (12 Ableitungen) informiert darüber, ob akut aufgetretene Brustschmerzen auf einen akuten Herzinfarkt zurückzuführen sind. Auch alte Herzinfarktnarben sind zu erkennen. Ferner dient das EKG zur Analyse von Herzrhythmusstörungen. Das Belastungs-EKG (Fahrradergometer, Laufband) ist die am häufigsten angewandte Erstuntersuchung bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße. Der Test erfolgt zur Abklärung von Brustschmerzen, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für Herzkrankheiten, ferner nach Herzinfarkt, Bypassoperation oder Ballondilatation. Ärzte verwenden den Belastungstest außerdem bei bekannter oder vermuteter KHK, um festzustellen, wie sich der Blutdruck unter Anstrengung verhält, ob Herzrhythmusstörungen bei Belastung auftreten oder ob der Patient fit genug ist für eine geplante Operation. Bei diesem Test wird die Belastung stufenweise alle zwei oder drei Minuten gesteigert, bis Beschwerden (Angina pectoris, Kurzatmigkeit, muskuläre Erschöpfung) oder bestimmte EKG-Veränderungen und/oder Herzrhythmusstörungen auftreten. Auf eine koronare Herzkrankheit hinweisende EKG-Veränderungen und Angina pectoris treten in der Regel dann auf, wenn durch die Belastung der Sauerstoffbedarf des Herzens durch verengte Herzkranzgefäße nicht mehr ausreichend gedeckt werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, mit dem Belastungstest eine koronare Durchblutungsstörung zu diagnostizieren, ist jedoch begrenzt; sie beträgt etwa 70 Prozent. Die Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) ist eine der wichtigsten nichtinvasiven (nicht eingreifenden) bildgebenden Verfahren in der Diagnostik von Herzerkrankungen. Sie ermöglicht Größe und Funktion der Herzkammern zu analysieren sowie Bewegungsstörungen der Herzwand nach einem Infarkt zu erkennen. Sie ist nicht geeignet, Herzkranzgefäße und eventuelle Veränderungen direkt abzubilden. Die Stress–Echokardiographie – eine Echokardiographie unter körperlicher oder pharmakologischer Belastung – kann jedoch indirekt Hinweise auf eine gestörte Koronargefäßdurchblutung geben, wenn unter Belastung (Stress) Wandbewegungsstörungen nachzuweisen sind. Die diagnostische Genauigkeit dieser Untersuchungsmethode ist bei entsprechender Erfahrung höher als bei der Ergometrie (sie liegt im Bereich 80 bis 90 Prozent). Myokardszintigrafie: Bei diesem nuklearmedizinischen Untersuchungsverfahren wird gegen Ende einer Ergometerbelastung oder nach pharmakologisch induzierter Belastung ein radioaktiver Stoff (99m-Technetium-MIBI oder 201 Thallium) in eine Armvene injiziert. Dieser Stoff – das Isotop – wird in Abhängigkeit von der Durchblutung in die Herzmuskelzellen aufgenommen. Ist ein Herzmuskelareal unter Belastung nicht ausreichend mit Blut versorgt, weil ein Herzkranzgefäß verengt ist, kommt es in diesen Herzmuskelgebiet nicht zur Aufnahme des Isotops. Das Szintigramm zeigt im entsprechenden Wandabschnitt einen so genannten Speicherdefekt. Mit der Perfusionszintigrafie können somit Aussagen zu Ort und Ausprägung reversibler Durchblutungsstörungen und Vernarbungen gemacht werden. Die Methode ist zur Diagnose einer koronaren Durchblutungsstörung besonders dann hilfreich, wenn trotz typischer Angina pectoris-Symptome das Belastungs-EKG keinen eindeutigen Befund ergab (zum Beispiel bei eingeschränkter Belastbarkeit oder Beurteilbarkeit des EKG). Weitere bildgebende Verfahren zur nicht-invasiven Diagnose einer koronaren Herzkrankheit: Mehrzeilendetektor-Computertomografie (MDCT): Mit der MDCT kann das Ausmaß koronarer Kalkablagerungen (Kalzifizierungen) bestimmt werden. Ein hoher Grad an Koronarkalk (hoher Calcium Score) gilt als ungünstiges Zeichen. Größere Bedeutung hat heute die Koronar-CT-Angiografie, bei der die Blutgefäße dargestellt werden. Die technischen Möglichkeiten, mit dieser Methode Engstellen an den Koronargefäßen nachzuweisen oder auch auszuschließen, wurden in den letzten Jahren erheblich verbessert. Daneben ist die CT-Angiografie auch geeignet zur Darstellung von aortokoronaren Bypassgefäßen, zur Diagnose von Anomalien der Herzkranzgefäße und zu Aussagen über die Funktion der linken Herzkammer. Die kardiale Magnetresonanztomografie (MRT) kommt ohne Röntgenstrahlen aus. Sie wird bei koronarer Herzkrankheit hauptsächlich eingesetzt, um zwischen noch lebendem Herzmuskelgewebe und einer Herzmuskelnarbe zu unterscheiden. Die Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiografie) ist nach wie vor der Goldstandard, um Verengungen der Herzkranzgefäße (Koronarstenosen) festzustellen. Die Untersuchung erfolgt unter örtlicher Betäubung. Unter Röntgenkontrolle schieb der Arzt den Katheter – eine Art feinen Schlauch – über eine Pulsader (Arterie) in der Leiste (oder seltener über eine Armarterie) in die große Körperschlagader (Aorta) vor. Von dort führt er den Katheter bis zum Abgang der rechten und linken Herzkranzarterie. Durch Injektion von Röntgen-Kontrastmittel in den Katheter werden die Herzkranzgefäße auf einem Bildschirm bis zu den kleinsten Verzweigungen dargestellt. Findet der untersuchende Arzt eine oder mehrere Engstellen, die die Beschwerden des Patienten verursachen, so muss der Arzt in Absprache mit dem Patienten über das weitere therapeutische Vorgehen entscheiden – also Erweiterung der Engstellen mit einem Ballonkatheter und Stentimplantation, alternativ eine Bypassoperation oder nur medikamentöse Therapie. Zur Abklärung der Diagnose ist die Koronarangiografie angezeigt • bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (siehe Kapitel "Symptome") • bei Patienten, die trotz medikamentöser Therapie weiter Angina pectoris haben • bei Patienten mit eindeutig auffälligen Untersuchungsbefunden und erhöhtem Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten • bei Patienten, die eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung überlebt haben • bei Patienten mit stabiler KHK vor einer größeren Operation Fortsetzung folgt D - Therapie E - Wissenswertes
Posted on: Sat, 07 Sep 2013 08:50:33 +0000

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