La Folle de Chaillot (Die Irre von Chaillot, auch Die Verrückte - TopicsExpress



          

La Folle de Chaillot (Die Irre von Chaillot, auch Die Verrückte von Chaillot) ist ein satirisches Theaterstück des französischen Diplomaten und Schriftstellers Jean Giraudoux (1882–1944).Das Stück ist eine bitter-melancholische Satire auf das Treiben der Spekulanten und Geschäftemacher während der deutschen Besatzungszeit in Paris. Der angeblich auf Realität und Vernunft beruhende materialistische Kapitalismus und angeblich fortschrittliche Zeitgeist (Präsident, Baron, Makler und Prospektor stehen stellvertretend für Unternehmer, Finanzwelt, (Geld-)Adel sowie Fortschritt und moderne Technik insgesamt) ist das eigentlich Wahnsinnige. Die Irren (symbolisiert durch die exzentrischen Freundinnen) sind in Wahrheit diejenigen mit gesundem Menschenverstand, haben durch ihren Schutzpanzer ihre Tatkraft, Freiheitsliebe und Mitmenschlichkeit bewahrt. Sie und die Armen und Künstler (symbolisiert durch den Lumpensammler, das Blumenmädchen, den Straßensänger, usw.) sind auch die Einzigen, die noch nicht den Zwängen dieses brutalen Gesellschaftssystems folgen (müssen), sondern menschlich handeln (können), da sie für die Wirtschaft nicht von Bedeutung sind. Giraudoux bringt diese Kernaussage nicht in belehrender Weise, sondern in der Form eines poetisch verpackten modernen Märchens: Die Bösen erhalten alle ihre gerechte Strafe, Lebensfreude und Gewitztheit besiegen den mächtigen Materialismus, die Liebenden finden zueinander.
Posted on: Thu, 08 Aug 2013 09:53:08 +0000

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