Langsam wird´s spannend. Die Top 3 meiner Liste der zehn besten - TopicsExpress



          

Langsam wird´s spannend. Die Top 3 meiner Liste der zehn besten Serienfinal-Episoden steht an. Denkt dran: Die Serie, die gleich genannt wird, wird inhaltlich besprochen; es herrscht also akute Spoilereiungs-Gefahr. Platz 3: Buffy The Vampire Slayer Uuuuh, nur Platz 3? Das enttäuscht sicher viele, die glauben, mich zu kennen – immerhin ist Buffy meine All-Time-Lieblingsserie und wird’s sicher auch noch laaange Zeit bleiben. Sollte da draußen immer noch nicht die sieben Staffeln angeguckt haben, gibt’s keinen Grund, das nicht schleunigst nachzuholen. Es gibt vielleicht Serien mit einer höheren Duchschnittsqualität pro Folge, Serien mit höherem Budget und so ´nem Scheiß – aber keine Serie hat so viele geniale Momente und erreicht diese enormen kreativen Höhen. Dementsprechend ist Buffy vollgestopft mit gleich mehreren der besten Einzelepisoden der Menschheitsgeschichte: „Hush“, „The Body“, „Once more with Feeling“, „Restless“, „Tabula Rasa“, „The Zeppo“ etc. Und nicht zu vergessen, sind alle Finalkampf-Episoden (was bis auf eine Ausnahme auch immer die Staffelfinals waren) plus die Staffelhalbfinals und, und, und. Und wenn man der Buffy-Finalepisode „Chosen“ überhaupt was vorwerfen kann, dann, dass sie nicht die immense Genialität der allerallerbesten Folgen erreicht. Dennoch ist es eine großartige Conclusio der sieben Staffeln und ein mehr als würdiger Abschied von den Scoobys und Sunnydale. „Chosen“ unterstreicht zunächst einmal zwei der wichtigsten Lehren von Mastermind Joss Whedon, die ich mir als Comiczeichner und Storyteller auch mit fettem roten Stift auf die Stirn geschrieben hab: - Jede Hauptfigur muss zum Schluss etwas Wichtiges zu tun bekommen; etwas, was nur diese bestimmte Figur kann und was sie sich durch ihren einzigartigen Weg bis zu diesem Endpunkt erarbeitet hat. - Man kann keinen großen Sieg erringen, ohne große Opfer zu bringen. Den ersten Punkt hat Whedon in jedem Finalkampf gegen den jeweiligen Big Bad der sieben Staffeln perfekt demonstriert. Im Serienfinale führt Willow demnach einen ultimativen Zauber aus und wird zur Göttin, Buffy führt ihre Jägerinnen-Armee an und versetzt dem Urbösen den finalen Schlag, Spike macht seinen Vampir-mit-Seele-Kram, Xander ist wie immer das Herz der Bande, Giles der weise Mentor usw. Der zweite Punkt fordert gleich mehrere Haupt- und Nebencharaktere. Darunter der ultimativ epischste Heldentod von Spike, aber auch das Kontrastprogramm mit dem ruhm- und schmucklosen Bruchteil-einer-Sekunde-Abstech-Verrecken von Anya. Allein der konsequente Mut hinter dieser Aktion macht die Sache zu was ganz Besonderem. Aber was „Chosen“ so hervorhebt, ist, dass es auf eine ganz besondere Art und Weise einen definitiven Schlussstrich unter die Serie setzt, indem es nicht einfach nur einen oder mehrere Charaktere der Heldentruppe tötet (selbst Buffys Tod hat die Serie noch nicht an einer Fortsetzung gehindert …) – nein, es wird die Grundlage der Serie genommen, indem der heimliche Hauptcharakter genommen wird. Der Dreh- und Angelpunkt der siebenjährigen Dämonenhatz: Sunnydale. Die Stadt und ihr Höllenschlund enden als gigantischer Krater. So wissen wir zwar, dass es für unsere überlebenden Helden mit dem Kampf weitergeht, aber wir können sie nun ziehen lassen. Dieses Kapitel ist beendet. Weitere Highlights der Folge sind die typischen Whedon’schen Einschübe der Menschlichkeit. Wo sich andere Geschichtenerzähler in schierer Epik verlieren und einem Tunnelblick für Kampf und Glorie verfallen, nimmt sich Whedon die Zeit, seine Helden selbst in Phasen größter Unruhen noch Menschen sein zu lassen. So verbringen einige der Scoobys die letzte Nacht vor der Finalschlacht mit einer Partie „Dungeons and Dragons“ und die letzten Worte, die die vier zentralen Figuren Buffy, Willow, Xander und Giles wechseln, bevor sie sich trennen und vielleicht niemals wiedersehen, sind kein sentimentales Aurevoir-Geschwülst, sondern guter alter Smalltalk übers Shoppen und den gewöhnlichen normalen Kram. Ebendiese Prise Menschlichkeit hat Whedon zum Glück auch in den Avengers-Film einbauen dürfen, was ungemein geholfen hat, ihn vom üblichen, viel zu sterilen Superhelden-Wust abzuheben. Übrigens: „Buffy“ hatte mit dem Ende der fünften Staffel bereits ein Serienfinale. Die Episode „The Gift“ wurde als mögliches Ende konzipiert und fühlt sich auch so an. Und tatsächlich ist „The Gift“ vielleicht sogar ein Fünkchen besser. Übrigens 2: Kommt mir nicht mit der Staffel 8, die als Comic hinterher gespült wurde. Staffel 8 ist nicht echt! Die sollen aufhören, das Erbe von großartigen Fernsehserien durch Comic-Fortsetzungen mit Füßen zu treten! #Buffy
Posted on: Thu, 24 Oct 2013 19:12:47 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015