Liebe Freunde, liebe Feinde und liebe Bildermaler, hier ist wieder - TopicsExpress



          

Liebe Freunde, liebe Feinde und liebe Bildermaler, hier ist wieder das Wort zum Sonntag von Hene Wenn wir eine Beschreibung einer Person abgeben, beschreiben wir unser eigenes Bild von diesem Menschen. Nicht den Menschen an sich. So bestehen unsere Beziehungen nicht von Mensch zu Mensch, sondern von Bild zu Bild. Auch mit uns selbst tun wir das. Auch von uns selbst haben wir ein Bild (oder mehrere) und sehen so die Wirklichkeit nicht. Das ist ein schwieriges Problem. Weil die Lebendigkeit verloren geht. Weil keine Veränderung stattfindet. Sowohl in Partnerbeziehungen, wie auch in grösseren Gebilden. Die Gesellschaft ist die Summe aller Beziehungen. Die Summe aller Bilder, die wir uns von uns selbst und allen anderen machen. Bilder. Illusionen. Trugbilder. Trugbilder, weil sie tot sind. Unser Prinzipien, Ueberzeugungen und Identifikationen, die sogenannten Glaubenssätze, entstehen durch alle unsere Erfahrungen, unsere Wahrnehmungen, durch alles, was wir bis heute an Informationen angesammelt haben. All dies macht unser Bewusstsein aus. Aber alles dieses Angesammelte ist immer Vergangenheit. Und mit diesen angesammelten Informationen vergleichen wir dauernd alles. Die Gegenwart, die einzige reale Zeit die existiert, bewerten und vergleichen wir dauernd mit unserer Programmierung. Wir vergleichen dauernd das Neue, welches eigentlich unsere Programmierung erweitern sollte, mit dem Alten. Mit der Vergangenheit. Dies führt dazu, dass wir das Neue verdrängen, nicht wirklich wahrnehmen, sondern ausserhalb unseres Systems belassen. Oder es bewusst ablehnen und uns weiter einschränken. Wir vergleichen das Lebendige mit dem Toten. Wir bewahren gesellschaftliche Idealbilder (die Gesellschaft ist die Summe aller Beziehungen), welche aus unseren Programmierungen entstehen und vergleichen uns dann mit diesen und stellen Unterschiede fest. Diese Unterschiede verursachen Konflikt. Und Leiden. Der Unterschied zwischen dem wie es sein sollte (unsere Programmierungen und Idealvorstellungen) und dem wie es ist (Wirklichkeit ohne Deutung). Dafür bestehen Zeit und Raum. Die Vergangenheit und das Jetzt. Das einzig Wirkliche ist das Jetzt. Das einzig Lebbare ist das Jetzt. Es gibt nichts anderes als den ewigen Moment des Jetzt. Und doch lassen wir die Vergangenheit dominieren. Wollen bleiben, wie wir meinen sein zu müssen. Wollen unseren illusorischen Idealbildern entsprechen, weil wir Angst haben ausgeschlossen zu werden. Angst haben zu sterben, wenn wir nicht konform sind, nicht in der Masse untergehen. Wir haben Bilder von uns selbst, von unseren Partnern und Kindern, unseren Freunden und Feinden, von Landsleuten und Fremden. Von unseren Kulturen und den Kulturen den Anderen. Bilder, Vorstellungen. Gebildet aus unserem Denken unseren Erfahrungen. Aber die Bilder sind nicht Wirklichkeit. Sie sind auch Realität aber nicht Wirklichkeit. Das ist nicht dasselbe. Wenn wir wirkliche Beziehungen leben wollen, müssen wir unsere Bilder auslöschen. Ausradieren. Platz machen für die Wirklichkeit. Uns so sehen wie wir sind. Auch nicht dauernd vergleichen. Nicht mit anderen und nicht mit der Vergangenheit. Wenn wir jetzt leben und nicht vergleichen sind wir selbst. Wie wir sind. Konfliktfrei. Angstfrei. Weil es nur eins gibt. Und vor allem können wir unsere Beziehungen leben. So wie sie sind. Es braucht dazu nur das Bewusstsein, dass wir unsere Bilder überwinden müssen. Jedem Moment neu begegnen. Auch jeden anderen Teil unseres Selbst, unsere Partner, Freunde und Feinde. So dass wir jeden Menschen der uns berührt, jede Situation die wir erleben, quasi als weisses Blatt an- und wahrnehmen. Eben eine neue Erfahrung machen. Eine Erfahrung die dann unsere Programmierung erweitert, anstatt immer wieder den selben Scheuklappenblick zu zementieren. Tun wir das nicht, nehmen wir dauernd nur uns selbst wahr. Weil wir alles durch immer dieselbe Brille unserer eigenen Wahrnehmung sehen. Nur das wozu wir in Resonanz stehen, immer schon standen meistens. Alles andere wird quasi ausgeblendet. Und darum ist derjenige der Dich nervt auch Dich. Derjenige den Du verurteilst ist auch Dich. Derjenige den du fürchtest ist auch Dich. Andererseits würdest du alle diese Figuren und Situationen gar nicht bemerken! Und das bleibt immer so, solange wir uns dieses Prozesses nicht bewusst sind. Deshalb müssen wir den Fokus darauf richten, was uns verbindet und nicht was uns trennt. Die Trennung ist immer fiktiv. Real ist die Einheit. Es geht darum, aus der Resonanz zu gehen. Eine neue Information zu leben. D.h. nicht einfach das Gegenteil dessen zu tun, was wir fürchten oder ablehnen. Dann sind wir immer noch in derselben Resonanz gefangen, einfach von der anderen Seite. Polarität. Beispiel Raucher: Ob du immer rauchen musst oder auf gar keinen Fall rauchen darfst ist dieselbe Resonanz, einfach jeweils von der anderen Seite. Und so ist der zwanghafte Raucher als auch der zwanghafte Nichtraucher immer der gefangene desselben Suchtverhaltens. Beispiel Elternbindung: Ob ich mein Verhalten dauernd darauf abstimme, alles genau so zu tun wie es meinen Eltern gepasst hätte (und das tun sehr viele, auch wenn die Eltern schon gestorben sind) oder ob ich peinlich darauf achte, das Gegenteil davon zu tun (als eine Art immerwährender pubertärer Protest um sich endlich ablösen zu können, was man so aber nie schafft), zeigt auch hier, dass ich immer in derselben Resonanz hänge. Auch in jeder zwischenmenschlichen Beziehung. Auch und vor allem der Partnerbeziehung. Solange wir immer auf den idealisierten Bildern der Vergangenheit basieren, sind wir alle im wahrsten Sinne des Wortes nachtragend! Das berühmte an einer Beziehung arbeiten (was ich an sich eine sehr destruktive Aussage finde) meint eigentlich genau diesen Prozess, den Partner immer wieder neu zu sehen und neu anzunehmen. Und nur das ist Liebe und sollte sich auch nicht nur auf den Partner beschränken. Und nicht sie oder ihn aufgrund dessen zu behandeln, was er oder sie vor Jahren mal gesagt oder getan oder auch nur gedacht hat (nicht lachen, wir neigen dazu von uns auf den anderen zu schliessen, auch im Detail und bilden uns dann ein zu wissen, was genau der Partner denkt). Den Partner abzustrafen und das manchmal über Jahre, weil sie oder er sich einmal nicht unserem unveränderlichen Idealbild entsprechend verhalten hat. Sind wir uns dieser „bildgebenden Verfahren“ bewusst, können wir uns davon lösen und neue, eigene Resonanzen kreieren und zulassen. Unser Leben, uns selbst und unsere Nächsten immer wieder neu wahrnehmen, jeden Tag, jede Stunde, jedes mal. Können uns bewusst werden, dass immer nur der Mensch im Moment und sein Verhalten das Kriterium sein kann. Nie irgendwelche Idealisierungen! Ein Beispiel: Der Fremdenhasser, der pauschalisiert, alle Ausländer aus einer bestimmten Region in denselben (kriminellen) Topf wirft, setzt sich plötzlich für einen Menschen ein, der ausgeschafft werden soll. Weil er sich die Freiheit nimmt, die Ebene zu wechseln. Aus einem anonymen Ausländer wird plötzlich ein Mensch. Ein persönliches Schicksal. Was vorher ausserhalb des Systems konsequent abgelehnt wurde, wird plötzlich zu einer neuen Resonanz zu einem neuen Teil von sich selbst. Eine neue Identifikation. Das ist der Prozess der Veränderung heisst. Und dafür müssen wir solche Konzepte wie Konstanz, Sicherheit, Berechenbarkeit, Zuverlässigkeit (alles dient der Schmerzvermeidung) und somit Stagnation fallen lassen. Unbedingt. Real ist immer nur die Handlung, alles andere führt zwar dazu, ist im Moment der Handlung aber immer schon Vergangenheit. Nicht mehr beeinfluss- oder veränderbar. Und alles was nicht zu verändern ist, verursacht Konflikt und Leiden, wenn wir meinen daran festhalten zu müssen. Es scheint z.B. extrem aufzufallen, wenn jemand seine Meinung ändert (was ich mich öfter mal traue, grins). Eine Meinung, die er mal kundgetan hat. Aber du hast doch damals gesagt, dass........und jetzt sagst du etwas ganz anderes. Du hast doch damals versprochen, dass du für immer..............und jetzt willst du plötzlich nicht mehr. Dieses destruktive Stagnationsprinzip ist etwa gleich sinnvoll, wie jemandem vorzuhalten: jetzt warst du erst grad 40 und heute bist du schon 50! Und vorwurfsvoll hinzufügen: Was soll das? Ich wiederhole es gern nochmals: Was geht es mich an, was ich gestern gesagt habe! Der Sinn des manifestierten Lebens, ist sich immer wieder neu zu erfinden. Und dafür kreieren wir immer wieder neue Situationen, die uns dies ermöglichen würden. Das tun wir selber auf der Seelenebene, indem wir Resonanzen entwickeln, etwas anziehen, schaffen. Dafür brauchen wir Freiheit. Empfinden wir diese nicht, bleiben wir im wahrsten Sinne des Wortes sitzen, lehnen ab oder verdrängen. Wir verfaulen im eigenen Dreck. Dass wir dabei nicht gesund bleiben können, dürfte klar sein. Ich meine Freiheit von einschränkenden Prinzipien und Ueberzeugungen, Verpflichtungen. Freiheit von Versprechungen und Meinungen. Von allem was aus der Furcht geboren wird. Die Freiheit, mal dieser oder mal jene zu sein. Die Freiheit heute eine Rauchen zu können und morgen nicht. Die Freiheit, heute auf den Putz zu hauen und morgen die Seriosität in Person zu sein. Die Freiheit heute zu arbeiten wie blöd und morgen auf der faulen Haut zu liegen. Die Freiheit heute diese und morgen dieser sein zu können. Und dies auf allen Ebenen des Lebens. Und schliesslich die Freiheit wahrzunehmen, dass es keine Trennung gibt. Dass wir alle Aspekte unserer selbst und des Ganzen sind. Liebe und Freiheit bedingen sich. Und die Freiheit sich dauernd zu verändern und alle die uns berühren dauernd darin zu unterstützen, das ist Liebe, das ist Leben, alles andere nicht. Und dafür müssen wir uns immer wieder von unseren gemachten Bildern lösen um neuen Bildern Platz zu machen und dazwischen auch immer wieder mal ganz ohne Bilder zu sein! Ich wünsche Euch allen eine tolle Woche, gefüllt mit möglichst vielen unbeschriebenen Blättern! Herzliche Grüsse Hene henameta.ch
Posted on: Sun, 09 Jun 2013 14:19:50 +0000

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