Liebe Lisa, Liebe Leserin, Lieber Leser, die ersten drei Tage bin - TopicsExpress



          

Liebe Lisa, Liebe Leserin, Lieber Leser, die ersten drei Tage bin ich nun unterwegs. Und was soll ich sagen, außer, dass es besser nicht laufen könnte:) Ich sitze gerade am Küchentisch von Gesa und Ewald und Sepp und ich dürfen diese regnerische Sommernacht unter einem Dach verbringen und ich darf in einem Bett schlafen. Aber nun von Anfang an. Begonnen hat meine Reise am 07.08.2013 um 14:18. Ich stieg in den Zug Richtung Köln. Mit dabei, Sepp (inclusive Hunderucksack), mein Wanderstock und mein Rucksack. Ziel: Köln! In Köln angekommen traf ich auf Kevin, einen meiner besten Freunde und Anja. Wir beschlossen den restlichen Tag miteinander zu verbringen und gingen erst einmal gemeinsam mit Dustin und Arif essen. Nach dem Essen soll man ruhn oder tausend Schritte tun, also ein kleiner Spaziergang in den Park und den Tag bei einem lecker Bier ausklingen lassen. Gegen 23:30 kam ich in der WG von Kevin an und beschloss mich schlafen zu legen, denn um 04:40 klingelte der Wecker damit ich pünktlich um 05:40 im Zug sitze. Ich leg mich also mit Handy in der Hand zum schlafen hin. Der Wecker klingelt um 04:40, ich drück ihn aus und penn weiter bis 05:35. MIST!!! Der Zug ist dann wohl weg und das Ticket hinfällig (Typisch Hannes eben) Also, die letzten Moneten aus dem Portmonaie gekramt auf zum Bahnhof, en Ticket für die Regionalbahn geholt und dann um 07:10 auf den Weg nach Norden (Norddeich)gemacht. Um 13:30 komme ich, orientierungslos? Nicht ganz, dank dem GPS- Mopped von Claude (vielen Dank nochmal). Also, erstes Ziel anpeilen, Aurich. Gerät hat das Ziel gefunden und ich geh los um die ersten Kilometer zu rocken. Immer an der Bundesstraße entlang. Voll doof. Links neben der Bundesstraße entdecke ich einen kleinen Wald durch den ein Radweg läuft, schnell ab in den Wald hier kann Sepp auch ohne Leine laufen. Ich begegne den ersten Spaziergängern und Radfahrern. Die Reaktion, immer die selbe: "Der Hund trägt sein Futter ja selber" "Klar, wer futtern will sollte auch was dafür tun ;). Aber nur laufen macht ja auch nicht satt und ich hatte mir ja vorgenommen die Tour ohne Geld durchzuziehen. Ich machte mich auf die Suche nach Bauernhöfen um dort meine Arbeitskraft anzubieten. Erster Hof gefunden, keine Arbeit da. Auch auf den nächsten drei Höfen sah es nicht besser aus. Ich dachte mir schon, dass ich mit hungrigen Magen schlafen geh. Weit gefehlt! Ich hatte meine Rechnung ohne die Westernreiterin Anna gemacht. Die trainierte just in dem Moment als ich mit Sepp vorbeilief ihr Pferd. Als sie den treuen Cattle- Rüden Sepp sah, war sein Futter sicher und mir ein echt guter Tipp gewiss. Der lautete: "Frag mal den Peter, der war mal Bauer und kennt hier so ziemlich jeden. Das mein Nachbar, sag ihm, dass ich dich schicke." Ab zum Nachbarn, klingeln, Peter nicht da. Also weiterlaufen. Ich laufe die Straße weiter und weiter, komme am Ende raus und was war passiert liebe Lisa? Genau, ich bin einmal im Kreis gelaufen. Zu meinem Glück, denn keine hundert Meter treffe ich auf einen Radfahrer der mich in ein Gespräch verwickelt und mir mitteilt, dass ich wohl heut keine Arbeit mehr finden werd. Er wolle mir aber 5€ geben, damit ich mir was zu futtern holen kann. Ein verlockendes Angebot, dass ich geb ich gerne zu. Aber bereits am ersten Tag meine Prinzipien über den Haufen werfen? Das ist nicht drin. Ich erwidere, dass er mich gerne an seinen Tisch zu Speis und Trank einladen darf, ich das Geld aus moralischen Gründen nicht annehmen kann. Das ginge nich, da mache ihn seine Frau einen Kopp kürzer. Ich solle hier warten, er würde mir zuhause was zu Essen holen, diese Idee fänd er toll und wolle er unterstützen. Keine 10 Minuten später kam er mit nem vollgepackten Beutel wieder. Ich entschließe mich, dass es Zeit ist, nach dem Namen des Herrn zu fragen. Peter heiße er. "Is deine Nachbarin die Anna?" Woher ich das wisse werde ich gefragt. "Na von der Anna, die hat mich vor ner Stunde zu dir geschickt, aber du warst nicht da." Baff war ich, aber sowas von! Mit meinem Beutel machte ich mich auf den Weg mir ein Quartier für die Nacht zu suchen. Keine 800m weiter fand ich es in einem kleinen mit Bäumen bewachsenen Stück Wiese neben den dem Kanal. Ich breitete die Isomatten von Sepp und mir aus, bereitete erst dem Hund und dann mir das Abendessen und gegen 19 Uhr schlief ich ein. Um 03Uhr Nachts wurden Sepp und ich durch Geraschel in den Bäumen und knurren und einem Bellen ähnliches Geräusch geweckt. Was kann das Wohl sein? Entweder ein Marder oder ein Waschbär. Ersteres war der Fall. Nach 10 Minuten verließ der Marder den Baum und kam immer näher auf Sepp und mich zu. Sepp war etwas irritiert und "stürzte" sich dann Todesmutig mit einem Schwanzwedeln in Richtung des Marders. Der hatte mit soviel Liebe nicht gerechnet und rettete sich in die Sicherheit der Dunkelheit. Am nächsten morgen wachten wir auf, ich hängte die am Abend zuvor gewaschene Kleidung von der Wäscheleine ab, verstaute mein Hab und Gut im Rucksack und es ging weiter in Richtung Aurich. Auf dem Weg nach Aurich durchliefen Sepp und ich, das Örtchen "Marienhafe" und rechts von stand ein Gebäude an dem stand "Spieskammer". Ich als Westfale konnte mit dem Begriff nichts anfangen und merkte recht schnell, dass es sich um ein Tafelähnliches Projekt handeln muss. Ich setzte mich aber erstmal dazu und genoss den ersten Kaffee seit 2 Tagen. Schnackte ein wenig mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, half beim sortieren und durfte als Gegenleistung was von dem Essen mitnehmen und sogar noch mit den Ehrenamtlern zu Mittag essen. Das war der Hammer! So gastfreundlich, so lieb und dann noch en Mittagessen! Ich lief also weiter und weiter, denn ich wollte ja Aurich erreichen. Irgendwann kam ich dann gegen 17:00 in Engerhafe an. Die ersten Regenropfen trafen auf meinen Hut und ich wollte nicht bei Regen draußen schlafen. Ab zur Kirche, den Pfarrer fragen ob es möglich ist in der Kirche zu schlafen. Nein sei es nicht. Ich solle doch beim Gemeindehaus gegenüber nachfragen. Gesagt, getan. Dort wurde gerade die Einschulungsfeier der Erstklässler vorbereitet. Und mein Schlappohr Sepp öffnete mir mal wieder die Herzen der Menschen (in diesem Fall der Kinder). Er ließ sich geduldig streicheln und liebkosen. Irgendwann kam ein Mitarbeiter der Gemeinde und fragte ob er mir helfen könnte. Ja, ob ich hier nächtigen dürfe. Das müsse er erst nachfragen und könne mir nach dem Gottesdienst eine Antwort geben. Zum warten soll ich doch bitte in der geräumigen Blockhütte Platz nehmen. In der Blockhütte standen Billiard- Tisch, Kicker und 3 Sofas. Ich bereite erst Sepp dann mir das Abendessen und wartete auf Nachricht des Gemeindemitarbeiters. Bevor dieser zu mir kam, besuchte mich eine Frau die mir eine Visitenkarte mit den Worten "Wenn de hier nich pennen kannst ruf da an, bestell meinem Mann nen schönen Gruß, dass du bei uns schläfst" Diese Hilfsbereitschaft, in Deutschland, ich hätte nicht damit gerechnet! Nach dem Gottesdienst erhielt ich die Antwort ich dürfe gerne dort schlafen solle nur alles da lassen ;) Doch meine Abendunterhaltung war noch nicht vorbei. Denn dank Sepp gesellten sich einige Kinder zu mir, die ihm unermüdlich Stock und Frisbee warfen. Unter Ihnen war Felix, der mir sehr sehr bildhaft von seinem Zuhause und dem Weg dorthin berichtete. Er sagte mir auch, dass seine Mutter immer alle einkocht und er mir gerne am nächsten Morgen etwas Schinken vorbeibringen möchte. Das Angebot nahm ich an und war ziemlich gespannt was mich am nächsten morgen erwartet. Am nächsten Morgen, ich saß angelehnt an der Blockhütte, fing Sepp an zu knurren um mir zu sagen, da is was und das gehört hier nich hin. Ich dreht mich um und da stand Felix mit seiner Mama Gesa. Gesa hielt in der Hand eine große Kiste mit eingeweckten Lebensmitteln und gab mir diese! Ich war baff und konnte mich nur bedanken. Nachdem ich mich beruhigt hatte, unterhielten wir uns und Gesa erzählte wie sie mit Felix und ihrem Mann Ewald lebt. Das hörte sich so natürlich und ursprünglich an, das wollte ich mir ansehen. Kein Problem, warte ne halbe Stunde dann holen wir dich. Ich hab ne halbe Stunde gewartet, bin mitgefahren und sitze jetzt noch immer hier. Es ist einfach nur schön! Morgen fahre ich nach Aurich- Tenhausen um dort ein Paddock für eine Freundin von der Dame zu bauen der ich Sepp zu verdanken hab. Ich bin ehrlich wenn ich sage, besser kann es fast gar nicht mehr werden! Und wir Deutschen wir sind gastfreundlich! Alles Gute euer Hannes
Posted on: Sat, 10 Aug 2013 23:09:03 +0000

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