Meine Tierliebe hat gerade einen absoluten Höhepunkt erreicht, 3 Töpfe mit Kutteln, grünem Pansen und undefinierbaren Rinderinnereien köcheln auf unserem Herd. Mein Mann ist kurz davor, sich zu übergeben und ich glaube, wir brauchen die nächsten Stunden garantiert nichts zu Essen. Aber einen harten Drink! Also ich war heute im Schlachthof, einem ägyptischen, islamischen Schlachthof, weil ich meinen Hundis etwas gaaaanz Gutes tun wollte und "grünen Pansen" besorgen. Den gibt es natürlich nur dort, wo die Kuh geschlachtet und ausgenommen wird. Denn grüner Pansen bedeutet, Magen mit anverdautem Grasinhalt ... angeblich das gesündeste Hundefutter überhaupt. Dieser Schlachthof ist anders, als man ihn sich als Europäer vorstellt. Dreckig, dunkel und keine Spur von Kühlung. Der Boden aus frischen Sägespänen, aber kein Geruch nach Blut oder Verwesung in der Luft - erstaunlich! Dann habe ich live erlebt, wie ein junger Bulle, angebunden an einen Pick-up angeliefert wurde. Der Wagen fuhr Schritttempo und der Bulle ging gemächlich nebenher. Vor dem Zaun wurde er abgebunden und folgte dem Mann ohne Probleme freiwillig in den Schlachthof (das ist auch nur ein Raum, wie eine große Garage). Kein Wehren, keine Angst, kein Zwang ... er ging einfach hinein. Bekam Wasser zu trinken und im nächsten Moment wurde ihm mit einem einzigen Schnitt die Kehle durchgeschnitten ... das ging so schnell, dass er nicht einmal Zeit für 1 muh hatte. Er stand noch einen Augenblick und fiel dann um. Im nächsten Schritt wird der Körper festgebunden, hochgezogen, die Haut abgezogen, das Tier ausgeweidet und in Hälften zerlegt ... wenige Minuten später liegen die Hälften auf einer Pick-up-Ladefläche und werden zu den Metzgern im Souk gefahren - natürlich ohne Kühlung. Ich bekam meine frischen Innereien, frischer geht wirklich nicht. Bei der Ankunft Zuhause interessierten sich meine Fellnasen zum 1. Mal nicht für die Einkaufstüten, dafür umso mehr für den etwas unangenehm riechenden Sack. Es blieb mir die ehrenvolle Aufgabe, alles in einem großen Eimer zu waschen und zum Kochen aufzusetzen. Ich habe heute gelernt: 1. zeige dem Fleischesser wie ein Tier getötet wird, lass ihn den Geruch atmen, zeige ihm wie Fleisch direkt vom toten Tier geschnitten wird .... 99 von 100 würden sofort zum Vegetarier werden, bzw. verhungern wenn sie selbst ein Tier töten müssten. (weg von Bärchenwurst, Fischstäbchen, Brutzler und Burgern ...) 2. ich werde das auch so bald nicht wieder tun, mein Magen muß sich erst beruhigen und der Kochduft ist widerwärtig, echt! 3. schächten, wie diese Todesart genannt wird, weil das Tier dabei ausblutet, ist die schmerzloseste Todesart. Und da in diesem Fall keine Massenproduktion stattfindet, spüren die Tiere nicht diese Todesangst. Wenn schon Fleisch, dann auf diese Art u. Weise.
Posted on: Sun, 04 Aug 2013 11:37:53 +0000
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