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Neustadt Montag, 16.09.2013 Wolfsfilme gegen Vorurteile Die Rückkehr des Wolfs sorgt für Aufregung. Tierschützer wollen die Angst nehmen – und setzten auch auf TV-Unterhaltung. Die Rückkehr des Wolfes und damit verbundene Ängste spielen im nächsten „Polizeiruf 110“ aus Brandenburg eine Rolle. Tierfilmer Sebastian Koerner sieht in dem Krimi die Chance, ein breites Publikum zu erreichen. Er hat in der Lausitz ein Rudel junger Wölfe gefilmt. Die Aufnahmen sollen in den Krimi eingespielt werden. Was ist Ihre Motivation, bei den Krimi-Dreharbeiten mitzumachen? Ich finde das total spannend. Der „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“ greift ja oft gesellschaftliche Themen auf. Ich finde es gut, dass die Wolfsthematik so nicht nur an die reinen Tierfilm-Gucker gebracht wird. Ich finde es toll, dass die Tiere durch meine dokumentarischen Aufnahmen für sich sprechen können. Mir ist schon klar, dass im Film natürlich auch das Unheimliche des Wolfs eine Rolle spielen wird. Das finde ich aber auch legitim. Es sind schließlich Tiere, die das Vermögen haben, sogar einen Menschen zu töten. Es ist ein Stück elementare Natur, die nach Deutschland zurückkommt. Da muss man sich mit den Ängsten beschäftigen. Mit welchen Klischees hat der Wolf zu kämpfen? Dieses Märchen vom bösen Wolf wird zwar manchmal noch bemüht von dem einen oder anderen Wolfsgegner. Wer sich ernsthaft damit beschäftigt, lässt das schnell sein. Dann gibt es aber dieses moderne Bild, von dem man glaubt, dass es wissenschaftlich sei. Das ist das Bild, das man von Wölfen aus der Gehegehaltung kennt. Diese findet sich noch in fast jedem Schulbuch. Danach besteht in einem Wolfsrudel eine Ranghaltung, und das Tier lebt im Rudel, damit es seine Beute besser fertig machen kann. Das ist Humbug. Das sind Gefangenschaftsartefakte. Wie zeigen Ihre Aufnahmen die Wölfe? Ein wildes Wolfsrudel ist eine Kleinfamilie mit Vater und Mutter als den einzigen beiden geschlechtsreifen Wölfen. Dann gibt es die Jungen aus dem letzten Jahr und aus diesem Jahr. Das ist ein Wolfsrudel – eine Familie. Da gibt es keinen, der an die Stelle des Vaters oder der Mutter will. Das ist wie bei uns: Die Eltern sollten das Sagen haben, und sie wollen nur das Beste. Sie wollen, dass die Kleinen groß und stark werden. Bei den Filmaufnahmen kommt deutlich rüber: Das sind freundliche Familienwesen und nicht irgendwelche Einzelkämpfer. Gespräch: Marion van der Kraats (dpa) sz-online.de/nachrichten/wolfsfilme-gegen-vorurteile-2663692.html
Posted on: Tue, 17 Sep 2013 12:43:27 +0000

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