Polizisten und die mangelnde Anerkennung der Gesellschaft Neben - TopicsExpress



          

Polizisten und die mangelnde Anerkennung der Gesellschaft Neben der Aufgabe, die Ordnung und Sicherheit innerhalb unseres Landes herzustellen, hat sich der Polizei seit geraumer Zeit ein weiteres Aufgabenfeld eröffnet: Der Kampf um die Anerkennung der Gesellschaft. Der Respekt der Gesellschaft gegenüber Polizisten sinkt zusehends. Sie werden in ihrem Dienst angegriffen und beleidigt und sehen sich einer aggressiven Grundhaltung gegenüber. Es gehört zur Natur des Menschen, Gruppen zu bilden, genauer Gegensatzpaare wie Schwarz und Weiß oder gut und böse. Die Seiten in diesem Spiel zwischen Gesellschaft und Polizeibeamten scheinen von vornherein klar. Geprägt und zusätzlich angeheizt wird dieses Bild durch die Medien. Wann haben Sie zum letzten Mal einen Beitrag im (Privat)-Fernsehen angeschaut, der in etwa so titulierte: „Freundlicher Polizeibeamter hilft Frau in Berlin über die Straße“ oder „Polizei konnte Streit zwischen Ehepartnern gewaltfrei beenden“? Na? Machen Sie sich einmal die Mühe und geben das Wort „Polizeieinsatz“ in der Google Bildersuche ein. Statt einem freundlich lächelnden Beamten mit Großmutter am Arm auf dem Zebrastreifen sehen Sie Wasserwerfer, zu Boden gedrückte Bürger und Menschen mit blutenden Augen nach dem Einsatz von Tränengas. Zeitungen wie die FAZ titelten beispielsweise „In Frankfurt prügelt die Polizei auf Demonstranten ein“. Was will uns diese Überschrift sagen? Es muss in etwa so gewesen sein: Ein paar Bürger haben ruhig und besinnlich am Straßenrand gestanden und Schilder mit der Aufschrift „Make peace no war“ in die Luft gehalten und ein Friedenslied gesungen bis – eine Hundertschaft der Polizei mit Schlagstöcken kam und auf die Demonstranten einprügelte. Wir sehen, was wir sehen wollen. Das hat schon damals funktioniert, als wir uns die Hände vor die Augenhielten und sicher waren, uns würde nun niemand mehr sehen können. Der Polizist wird in diesem medialen Bild zum Freund und Täter. Und gegen einen Täter muss man sich verbünden. Der Respekt vor Uniformen sinkt damit zwangsläufig. Frust bündelt und entlädt sich auf Polizisten Sie kennen das aus dem Supermarkt: Es ist Freitagabend, Sie mussten noch eine Stunde länger arbeiten als geplant und jetzt steht der Wochenendeinkauf an. Die Frau vor Ihnen hat die letzte Packung Hackfleisch im Korb, das letzte Netz Zwiebeln ist schon faulig und Ihr Lieblingsbier war schon vor 2 Stunden ausverkauft. Ein Glück: Ihren Frust darüber können Sie spätestens dann abladen, wenn die Kassiererin freundlich bemüht fragt: „War bei Ihrem Einkauf alles in Ordnung?“ Sie brauchen nach diesem Tag einen Kanal, um Ihrem Ärger Luft zu machen – und dieser sitzt nun gerade einmal an der Kasse und trägt ein Namensschild. Das gleiche Phänomen bekommen auch Polizisten zu spüren. Die letzte Steuernachzahlung hat Sie Ihr Urlaubsgeld gekostet und ohnehin war früher alles besser: Da kommt der Vertreter des Staates in Uniform gerade rechtzeitig. Die Preisfrage, wen sie anrufen, wenn bei ihnen zuhause eingebrochen wurde, werden wohl nur wenige Respektverweigerer richtig beantworten können. -Katrin Winkler-
Posted on: Tue, 30 Jul 2013 20:42:50 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015