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Segelbundesliga ist gestartet Am vergangenen Wochenende fand der erste Event der neu gegründeten Segel - Bundesliga statt. 18 Segel-vereine kämpften um Punkte für die Gesamtwertung. Anna-Lina Orsin sprach für Byc aktuell mit Erhard Zimmermann, der mit Jens Kuphal den Kader des Berliner Yacht Clubs betreut über seine Eindrücke das neue Format und das Mit- und Gegeneinander von ‚alten Hasen‘ und ‚jungen Wilden‘. ALO: Der erste Bundesliga – Event liegt hinter Dir – bist Du mit der Veranstaltung und der Leistung Deines Teams zufrieden? EZ: Ja – super zufrieden. Vor allem mit dem Team. Es war toll zu sehen, wie die vier in so kurzer Zeit - wir hatten nur ein Wochenende zu Vorbereitung – zu einer tollen Mannschaft zusammen gewachsen sind. Die sind nicht nur super gesegelt, sondern hatten auch viel Spaß zusammen, was ja am Ende auch mit einem guten Ergebnis belohnt wurde. ALO: Wie funktioniert das genau Segelbundesliga? EZ: Der Segelbundesliga gehören 18 Segelvereine an. Diese Treffen sich fünf Mal in der Saison, um in Kurzrennen gegen einander zu segeln. Dafür stehen sechs Boote vom Typ J 70 zur Verfügung, die mit neuen Segeln ausgestattet sind, so dass jeder Verein die gleichen Bedingungen hat. So können immer sechs Vereine gegen einander segeln. Getauscht wir auf dem Wasser. Jedes Team segelt auf jedem Boot und sollte jeden der anderen Vereine mindestens drei Mal zum Gegner haben. Die Platzierung aus dem Rennen entspricht den Punkten die man erhält. Wer am Ende die wenigsten Punkt hat, hat gewonnen und so weiter. ALO: und bekommt die meisten Punkte für die Gesamtwertung. Das klingt etwas kompliziert – hat das den geklappt? EZ: Auch wir waren sehr gespannt, wie das Format funktionieren würde. Es hat aus meiner Sicht jedoch gut funktioniert. Wir sind tatsächlich bei unseren sechs Wettfahrten jedes Boot zwei Mal gesegelt, was eventuelle Stärken und Schwächen der Schiffe ausgleicht. Weniger perfekt war das Paaring. Hier sind wir gegen manche Teams sechs bis acht Mal gesegelt gegen andere nur zwei Mal. Es gab Clubs, die bestimmte Gegner nur einmal gesehen haben. Hier sollte für mehr Ausgeglichen-heit gesorgt werden. ALO: Und die Zeit zwischen den Matches wurde den Seglern nicht zu lang? EZ: Nein, Pausen haben die Teams gebraucht, da die Rennen sehr eng waren und sich oft während der Wettfahrten große Verschiebungen in den Platzierungen ergaben, so dass man immer volle Leistung geben muss und sehr konzentriert segeln muss. Dazu kommt, dass Du immer auch gegen die Teams segelst, die an dieser Wettfahrt nicht teilnehmen, so dass sich taktisch ganz andere Bedingungen ergeben, als bei üblichen Fleetraces. Einziges Problem war die Länge des Wettkampf-tages. Wenn Du das erste Rennen um 10:00 und das letzte um 19:30 bestreitest, dann fällt es sehr schwer immer wieder volle Konzentration zu bringen und die Eindrücke der gesegelten Läufe wieder zurück zu stellen. ALO: Mit welchen Gefühlen seid ihr an den Starnberger See gefahren? EZ: Wir waren schon sehr aufgeregt. Im Vorfeld sickerte ja durch, wer alles an prominenten Seglern und Seglerinnen kommen würde und Mancher im Berliner Yacht Club hat uns für verrückt erklärt, dass wir zu so einem Event überhaupt hin fahren. Und dann noch mit einer jungen Mannschaft, die gerade mal ein Wochenende trainieren konnte. Das hat unserem Skipper Philipp Bruhns schlaflose Nächte bereitet. Wir waren am Ende aber auch heiß auf die Wettfahrten, damit endlich mal ‚Butter bei die Fische‘ kommt und die Diskussionen und Spekulationen durch reale Erfahrungen und Ergebnisse ergänzt werden. ALO: Was waren die Höhepunkte für die Jungs vom BYC aus Deiner Sicht? EZ: Das musst Du sie am besten selber fragen! Aber ich denke Segler, wie Jochen Schümann, ?? Rothweiler, etc. auch mal geschlagen zu haben, war bestimmt eine große Sache und gibt auch viel Selbstvertrauen. In der ‚Berliner Wertung‘ am Ende auf Platz zwei noch vor dem VSaW zu landen gehört hier ebenfalls dazu. Insgesamt haben sie gesehen, dass sie so eine Serie mit solchen Gegner durchaus segeln können. Sie haben super mitgehalten und gezeigt, was in Ihnen steckt. ALO: Wie wird es weiter gehen? EZ: Der nächste Event wird im Rahmend er Travemünder Woche ausgesegelt, dann kommt das Match Race in Hamburg, danach sind wir wieder im Süden am Bodensee und zum Abschluss treffen sich die Clubs am Wannsee beim VSaW. ALO: Wird die Mannschaft auf allen Regatten die gleiche sein? EZ: Nein. Wir wollen einen großen und breit aufgestellten Kader – schon im Hinblick auf die Entwicklung der Segel- Bundesliga in unterschiedliche Formate. Aber auch als ‚Cross- Generation – Projekt‘, dass erfahrene und jüngere Segler zusammen bringt. Das hat in Tutzing gut funktioniert, wo wir mit Max Nickel einen 420‘ ziger Segler als Taktiker dabei hatten der einen super Job gemacht und sich gut in die Mannschaft integriert hat. Für Travemünde wünsche ich mir eine Mannschaft, die Erfahrung mit den Bedingungen auf der Ostsee mitbringt und die Welle vor Travemünde kennt. ALO: Deine Kaderauswahl klingt als hättest Du schon konkrete Vorstellungen. - Deine Vision von der Zukunft der Segel- Bundesliga? EZ: Zunächst wünsche ich mir, dass wir die gezeigten Leistungen verstetigen und vielleicht noch steigern können. Für die Zukunft wünsche ich der Bundesliga, dass sie aus der Nische der sportlichen Kielboote heraus kommt. Diese Boote müssen sicher einen Platz im Programm behalten, sollten aber durch andere Formate ergänzt werden. So könnte ich mir gut Seeregatten vorstellen, die im Rahmen von Rund Bornholm, der Nordsee Woche oder mit eigenem Event ausgesegelt werden. Dann fehlen die Jollen und Katamarane und warum nicht eine Optiregatta?? Was mich an der Idee Bundesliga inspiriert, ist der Ansatz, dass die Clubs ihre seglerische Kompetenz in diesen Wettkampf einbringen. Dass geht über die normale Regattacomunity hinaus und kann, wenn es gelingt ein möglichst breites Format zu entwickeln einen großen Beitrag dazu leisten die Identifikation mit dem Club zu verstärken. Dann werden wir auch die ‚Schlachtenbummler‘ haben und die Präsens in die Medien, die dem Segelsport zu wünschen ist.
Posted on: Wed, 19 Jun 2013 08:01:11 +0000

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