Sie waren bis zu einem gewissen Grad der Liebling der Medien. Als - TopicsExpress



          

Sie waren bis zu einem gewissen Grad der Liebling der Medien. Als „Poltergeist“ waren Sie immer für einen Sager gut. War das Kalkül, weil Sie von der Mannschaft ablenken wollten oder ist das einfach Ihre Art? Naja, ich bin schon direkt. Der Kartnig ist ein Unikat, mich kann man nicht kopieren. Ich bin so wie ich bin und ich werde mich nicht ändern. Ich sage jedem meine Meinung ins Gesicht und bin nicht dauerbeleidigt. Ich hab einen Vastic oft betoniert, wenn er nicht gelaufen ist – Zuckerbrot und Peitsche. Außerdem muss man Fußball verkaufen und das können die Jetzigen nicht. Die haben alle Hemmungen, wenn sie reden. Sie haben Bedenken einen Sager zu liefern und dann nicht fein dazustehen. Es sind leider nur mehr Leute am Werk, die gesehen haben, dass der Kartnig in den Medien war und die auch in der Öffentlichkeit stehen wollen. In der Politik ist es gleich. Jeder will im Mittelpunkt stehen. Heute lache ich über die Seitenblicke. Ich war selber ein Kasperl, darf ja eigentlich gar nicht schimpfen. Heute geniere ich mich, dass ich bei dem Kasperltheater mitgemacht habe. Die ganz guten Leute wirst du nie in den Seitenblicken sehen – Dietrich Mateschitz zum Beispiel. Ich muss aber dazu sagen, dass durch meine Bekanntheit schon auch viele Geschäfte zustande gekommen sind. Ist der letzte Meistertitel 2011 für Sie überraschend gekommen? Das war, wie Franco Foda selbst sagt, ein ziemliches Masel. Die ganze Liga hat geschwächelt. Die Mannschaft hat dem Druck in den letzten Spielen standgehalten und hat gut gespielt. Mit Foda hatte sie außerdem einen guten Trainer. Ich hatte Ende der 90er-Jahre zum Glück auch einen Top-Trainer – und wir hatten Geld. Das ist der Unterschied zu heute. Wenn du kein Geld hast, bekommst du keine Spieler. Darko Milanic ist schwer in Ordnung und ein toller, seriöser Mann. Doch er hat seine Aufgabe unterschätzt. Er hat nicht die Spieler, die es braucht, um erfolgreich zu sein. Diese Spieler bekommt man heutzutage nur mehr, wenn der Verein genug Geld hat. Heute geht es nicht mehr um Vereinsliebe, sondern nur mehr ums Geld – egal wo. Wenn heute ein drittklassiger deutscher Klub einem Spieler ein Angebot macht, geht er nach Deutschland, weil er dort mehr bekommt. Wer nichts hat, darf keine Ansprüche stellen. Die Qualität, die bei Sturm derzeit vorherrscht, ist Mittelklasse. Milanic hat das unterschätzt. Es fehlt ihm ein Spielgestalter im Mittelfeld. Sie verfolgen die Spiele also schon noch? Nein, alle nicht – wie ich Zeit habe. Wenn ich Spiele sehe, tut mir dabei das Herz weh. Es sind sicher ein paar gute Kicker in der Mannschaft. Florian Kainz hat mir immer gut gefallen. Er hat zwar gerade ein Formtief, aber er hat schon gezeigt, dass er ein guter Spieler ist. Mit ihm muss jemand Gespräche führen. Wir hatten solche Spieler wie ihn – mit denen muss man reden.
Posted on: Sun, 01 Sep 2013 12:22:04 +0000

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