Skrupellos missbrauchte Sportbegeisterung Eine lückenlose - TopicsExpress



          

Skrupellos missbrauchte Sportbegeisterung Eine lückenlose Überwachung der gesamten Kommunikation von Sportlern und Besuchern bereitet der russische Geheimdienst für die im kommenden Februar geplanten olympischen Winterspiele in Sotschi am Schwarzen Meer vor. Demonstrationen hat das Zaristische Putin-Regime für diese Zeit strikt verboten. Grund für Proteste gibt es mehr als genug. In Russland wird gegen jegliche Opposition für politische Rechte und Freiheiten, gegen Umweltaktivisten und gegen Lesben und Schwule eine gesetzlich sanktionierte, aggressive Hetzjagd betrieben. Faschisten, die sich im Internet mit Prügelorgien brüsten, bekommen freie Hand. Drohend wurde von den Olympia-Organisatoren bereits angekündigt, dass nur ja kein Athlet es wagen sollte, sich selber zu outen oder demokratische Rechte einzufordern. Massive Kritiken gibt es auch an den explodierenden Kosten für das Prestigeobjekt Putins. 12 Milliarden Dollar waren für den Bau von Stadien, Pisten und Straßen geplant worden, als die Spiele 2007 vergeben wurden. Heute ist von mindestens 50 Milliarden Dollar die Rede. Wieviel davon in den Kanälen der mit solchen gigantischen Sportereignissen verbundenen Korruption verschwunden ist, wird kaum jemand überprüfen können. Aber Putins Russland, wo 2018 auch die Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden soll, steht keineswegs allein in der Reihe der verkommenen Skrupellosigkeit im internationalen Sportgeschäft. War schon die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft für das Jahr 2022 nach Katar selber ein Skandal, so wurde vor knapp zwei Wochen aufgedeckt, dass die 12 bombastischen Sportstätten von regelrechten Sklavenarbeitern errichtet werden. 500.000 Migranten wurden dafür in den ölreichen Wüstenstaat gelockt – die Pässe werden ihnen abgenommen, sie hausen unter menschenunwürdigen Verhältnissen, zur Strafe „für schlechte Arbeit“ wird ihnen das Trinkwasser entzogen. 44 nepalesische Arbeiter starben bereits bei Arbeitsunfällen und in der glühenden Hitze. „Katar ist ein Sklavenhändler-Staat. Um die Infrastruktur zu bauen, werden wahrscheinlich mehr Arbeiter sterben als die 736 Fußballer, die bei der WM auf dem Rasen stehen“ sagt selbst die Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes. Die Fifa und ihr Präsident Blatter lassen sich davon nicht erschüttern und halten an ihren Plänen fest. Die Fußball- und Sportbegeisterung der Massen wächst und sie freuen sich auf großartige Leistungen und völkerverbindende Gesten vieler Sportlerinnen, Sportler und Zuschauer. Aber sie lassen sich deshalb auch nicht mehr alles an Kosten und Skandalen aufhalsen: bei den jüngsten Massendemonstrationen in Brasilien waren die immensen Kosten für die Stadienbauten Zielscheibe des Protests. Während das Bildungs- und Gesundheitswesen darben, erreichen die Kosten für die Fußball WM 2014 und die olympischen Spiele 2016 schwindelnde Höhen. Für das internationale Finanzkapital und entsprechende Baukonzerne sind derartige Projekte – bei denen ja nicht nur Sportstadien gebaut werden, sondern auch Eisenbahnlinien, Flughäfen, Straßen und Hotels aus dem Boden gestampft werden - eine Möglichkeit, das überschüssige angehäufte Kapital profitversprechend zu investieren – auf Kosten der Steuerzahler der jeweiligen Länder. In Griechenland, wo die Olympiade im Jahr 2004 einen Ausgangspunkt für die bis heute ungelöste Staatsverschuldung fuer die Interessen des Grosskapitals bildete, verfallen die damals gebauten Stadien schon wieder. Der nächste Gipfelpunkt einer ebenso internationalisierten wie vollkommen verrotteten Sportpolitik ist die Entscheidung, die olympischen Spiele 2020 in Tokio auszurichten – die atomare Fukushima-Katastrophe wird auch bis dahin keineswegs ausgestanden sein – was nach der derzeitigen Entwicklung weitere Verschärfungen erfahren wird.
Posted on: Wed, 09 Oct 2013 19:31:55 +0000

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