So schützen Sie sich vor Noroviren Noroviren: Die Erreger gelten - TopicsExpress



          

So schützen Sie sich vor Noroviren Noroviren: Die Erreger gelten als häufigste Ursache für Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall. So beugen Sie vor Auf Handläufen, Klinken und Flächen finden sich viele Noroviren Knapp eine Woche lang hielt im Herbst 2012 eine Epidemie die Republik in Atem. Mehr als 11.000 Kinder litten unter heftigem Erbrechen und Durchfall. Wenige ¬Tage später ermittelte das Berliner Robert Koch-Institut Tiefkühl-Erdbeeren aus China als Auslöser: Sie waren mit Noroviren verunreinigt. „Werden beispielsweise Abwässer auf die Felder gesprüht, während die Früchte heranwachsen, sind die Men¬schen später schutzlos gegenüber der verunreinigten Nahrung“, erklärt Professor Martin Exner, Direktor des Instituts für Hygiene an der Universität Bonn. In anderen Ländern bestehen oft nicht dieselben hygienischen Standards wie in der EU. Doch nicht nur durch kontaminier¬te Lebensmittel stecken sich Menschen mit den hochinfektiösen Noroviren an. Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn wir uns häufiger in geschlossenen Räumen aufhalten und zudem die Heizungsluft die Schleimhäute austrocknet, wird der Erreger leicht von einem zum anderen übertragen. Ansteckung oft durch Tröpfcheninfektion und Händeschütteln Die Ansteckung geschieht oft beim Sprechen durch feinste Speicheltröpfchen oder beim Händedruck. Über verschmutz¬te Flächen im Sanitärbereich, Türklinken und durch Aerosole in der Luft werden die Erreger ebenfalls weitergegeben. „Entscheidend ist sicher die Nähe, die Menschen dann zu-einander haben“, sagt Professor Jörg Timm vom Institut für Virologie am Universitätsklinikum Essen. Für eine Infektion reichen kleinste Virenmengen: 100 bis 1000 dieser Erreger genügen. Zum Vergleich: Mit dem Stuhl scheidet jeder Mensch täglich Milliarden an Viren aus. „Innerhalb von 6 bis 50 Stunden ent¬wickeln die Infizierten Symptome mit schwallartigem Erbrechen und heftigem Durchfall“, sagt Hygieniker Exner. Manche bekommen leichtes Fieber. In dieser Zeit sind die Kranken für fast alle anderen hochansteckend. Reichlich trinken gleicht Flüssigkeitsverlust aus Meist sind die Magen-Darm-Erkrankungen unproblematisch und klingen schnell ab. Für Säuglinge, chronisch Kranke und alte, pflegebedürftige Menschen können sie jedoch wegen des hohen Flüssigkeitsverlusts kritisch werden. Die Betroffenen müssen daher reichlich trinken, meist isotonische Getränke. Seltener erhalten die Patien¬ten Infusionen. Zudem verordnet der Arzt Bettruhe. Eine spezielle Therapie gibt es nicht. „Zwei Tage nach Ende der Symptome dürfen Kinder wieder in die Schule und Erwachsene zur Arbeit gehen“, erläutert Virologe Timm. Denn dann scheiden sie meist nur noch wenige Noroviren aus. Und diese werden anderen nicht mehr gefährlich. „Ein Fünftel aller Bundesbürger ist sogar weitgehend geschützt davor, sich zu infizieren, weil sie einen kleinen, nicht krank machenden Gendefekt aufweisen. Ihnen fehlt der Rezeptor, an den das Norovirus andocken kann“, erklärt Timm. Für alle anderen gilt, sich so gut es geht vor diesem Erreger zu schützen. Vorbeugen: Oft die Hände waschen Die Grundregel lautet: nach jedem Toilettengang gründlich die Hände mit Seife waschen. Exner betont: „Diese als banal angesehene Regel ist wichtig, auch für kleine Kinder.“ Eine weitere simple Vorsorge besteht seiner Ansicht nach darin, nur bei geschlossenem Toilettendeckel zu spülen. „Wer das nicht tut, bringt massiv Aerosole in den Raum, die andere dann einatmen.“ Das gilt auch, wenn jemand vorsorglich vor dem Toilettengang die Spülung betätigt. Flächen und Türklinken sollte man jetzt besonders sorgfältig reinigen, denn Noroviren bleiben extrem stabil und mehrere Tage ansteckend. Experten sind sich allerdings uneins, ob man zusätzlich ein Desinfektions¬mittel braucht. „Wir haben immer desinfektionsmittelhaltige Tücher daheim, die man in der Apotheke erhält“, sagt Exner. Bei alten Menschen, die von Durchfällen insgesamt geschwächt werden können, hält er Desinfektionsmittel durchaus für die „Maßnahme der Wahl“. Dagegen meint Experte Timm: „Zu Hause muss man keinesfalls alles desinfizieren. Im Krankenhaus sieht das anders aus.“ Nicht zuletzt sollten Erkrankte kein Essen für andere zubereiten. Und wer kocht, muss sich vorher die Hände waschen. Die gute Nachricht: Das Kochen zerstört das Norovirus. Wer also die Empfehlungen beachtet, ist optimal gewappnet.
Posted on: Wed, 06 Nov 2013 09:15:30 +0000

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