Sudhaus: Meine Antwort letzte Woche an die Einwender: vielen Dank für Ihr Schreiben vom 5. Juni 2013. Zunächst freue ich mich, dass Sie darin anerkennen, dass Stadt und Sudhaus im Dialog mit den Anwohnern in der Gartenstadt ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Sicherung der Nachtruhe entwickelt haben. Ich würde es bevorzugen, auf diesem Weg weiter nach einem Konsens zu suchen. Da Ihr Schreiben aber sehr klare Forderungen und eine Frist enthält, steht Ihnen selbstverständlich auch eine direkte Antwort ohne weitere Gespräche zu. In Absprache mit dem Sudhaus muss ich Ihnen mitteilen, dass die von Ihnen geforderte Erklärung, auf Partys und Open Air Veranstaltungen nach 22 Uhr zu verzichten, nicht möglich ist. Gegen eine solche freiwillige Verzichtserklärung spricht das gesamtstädtische Interesse. Die Partys im Sudhaus, besonders der Vollmondtanz, befriedigen ein großes gesellschaftliches Bedürfnis in unserer jungen Stadt. Ein Ausweichort ist nicht vorhanden. Das Angebot ist seit vielen Jahren etabliert. Die Einstellung würde von tausenden von Besuchern als deutliche Reduktion der Attraktivität Tübingens erlebt. Ohne einen entsprechenden Beschluss des Gemeinderates ist eine solch weit reichende Einschränkung der Nutzungsmöglichkeiten des Sudhaus-Saales auch politisch nicht vertretbar. Die öffentliche Hand beabsichtigt, etwa vier Millionen in eine Erweiterung des Sudhaus-Saals zu investieren. Der Nutzwert dieser Investition würde durch einen Verzicht auf Party-Veranstaltungen, die bisher stattfinden konnten und Grundlage der Debatte waren, deutlich reduziert. Eine solch gravierende Veränderung bedarf einer erneuten Entscheidung, weil möglicherweise Ersatz an anderer Stelle für die entfallende Nutzung nötig wäre. Nach meiner Meinung ist Ihre Forderung auch vor dem Hintergrund der bisher sehr produktiv verlaufenen Gespräche am runden Tisch nicht verhältnismäßig. Ich möchte darauf hinweisen, dass wir im letzten Runden Tisch sämtliche dort formulierten Erwartungen erfüllt und ein umfangreiches Maßnahmenpaket zugesagt haben. · Wir haben ein Gutachten vorgelegt, das nachweist, dass die strengsten in Deutschland existierenden Vorschriften zum Schutz der Nachtruhe in Wohngebieten eingehalten werden. · Es wird ein erheblicher konstruktiver und finanzieller Mehraufwand zur Lärmabschottung des Saalneubaus getrieben. · Durch die Einführung von One-Way-Tickets und den Bau eines lärmabgeschotteten Innenhofs wird das unerwünschte Ausgreifen des Party-Betriebs auf die Nachbarschaft wirksam unterbunden. · Durch den Einsatz von städtischem und privaten Ordnungspersonal wird das Umfeld geschützt. Erste Erfolge sind bereits sichtbar. · Für An- und Abreise der Gäste soll durch eine Verlegung des Bushaltestelle, und Bereitstellung geeigneter Parkplätze eine Minimierung der Lärmbelastung für die Gartenstadt sichergestellt werden. Angesichts dieser Sachlage möchte ich an Sie appellieren, den guten Willen und die Bereitschaft, große Anstrengungen zur Verbesserung der Gesamtsituation zu unternehmen, durch eine Rückkehr an den Verhandlungstisch zu honorieren. Der Runde Tisch bietet dafür den geeigneten Rahmen. Mit freundlichen Grüßen Boris Palmer Oberbürgermeister
Posted on: Mon, 01 Jul 2013 22:49:44 +0000
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