Warum sündigen Christen? Römer 7,12-25 ! Zu diesem Thema darf - TopicsExpress



          

Warum sündigen Christen? Römer 7,12-25 ! Zu diesem Thema darf eine Betrachtung von Römer Kapitel 7 nicht fehlen. Für viele ist es ein Balsam auf die überforderte Seele. Die Worte des Paulus scheinen genau das widerzuspiegeln, was wir auch im Innersten fühlen: Wir haben nicht wirklich eine Chance gegen die Sünde in unserem alten Menschen: Viele freuen sich über diesen Text, denn sie sehen darin eine Bestätigung darin, dass der Christ eigentlich doch keine Chance gegen die Sünde hat. Mehr noch: Sogar ein Paulus hatte diese Probleme mit seiner sündigen Natur, also bleibt alles beim alten, oder? Wir müssen hier sehr vorsichtig vorgehen, denn sonst sind schwerwiegende Missverständnisse vorprogrammiert. Der Mensch, der hier beschrieben wird, stellt sich als jemand vor, der völlig versklavt und daher völlig verzweifelt ist. Ein Gefangener in absoluter Gebundenheit! Er sieht seine Situation als völlig hoffnungslos an. Wer könnte sich in einer solchen Lage befinden? ¿¿¿ Die Frage ist ??? Spricht Paulus von einer Erfahrung vor seiner Bekehrung, also als er noch ein Sünder war oder von einer nach seiner Bekehrung, also als Wiedergeborener oder von etwas ganz anderem? Ein Ungläubiger? Beschreibt dieser Text den inneren Kampf eines ungläubigen Menschen? Dies ist wohl eindeutig zu verneinen, denn der hier beschriebene sieht das Gesetz als geistlich, sich selbst aber als fleischlich an (Vers 14). Außerdem nennt er das Gesetz gut (Vers 16), heilig und gerecht (Vers 12). Dies ist sicher nicht die Rede eines ungläubigen Menschen. Ein Ungläubiger ist mit Sicherheit auch nicht darüber verzweifelt, dass er das Gesetz zwar halten will, aber letztendlich doch nicht kann. Normale ungläubige Menschen sind sich nicht einmal dessen bewusst, was Gott oder die Bibel Sünde nennen könnte, oder? Ein Gläubiger? Auch hier müssen wir verneinen. Derselbe Mensch, der diese anscheinend verzwei- felten Worte spricht, hat ein Kapitel vorher folgende Aussagen gemacht: Römer 6: 2+7 +18: „Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?“ „Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.“ „Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.“ Hier ist entweder ein eklatanter Widerspruch, oder wir haben etwas in die Rede des Paulus reininterpretiert, was dieser gar nicht sagen wollte. Es kann ja wohl nicht sein, dass Paulus auf der einen Seite die erstaunliche Freiheit von der Sünde verkündigt und gleichzeitig ein gefangener, verängstigter, von Sünde gebeutelter Mensch ist, oder? Welchem Beispiel sollen wir folgen (1. Kor. 11:1)? An keiner anderen Stelle des NT wird dieser Kampf erwähnt, auch nicht von anderen Autoren. Im Gegenteil, der Rest des NT bestätigt, dass ein Christ von der Sünde frei ist und das diese nicht mehr über ihn herrschen muss. (1. Joh. 3:6: „Jeder, der in IHM bleibt, sündigt nicht ..!“). Besonders der erste Johannesbrief stellt ganz klar fest, dass Sünde im Leben eines Christen die Ausnahme darstellt, nicht aber die Regel. Gemäß 1. Johannes 3,9 ist der Wiedergebo- rene gar nicht dazu fähig, zu sündigen! Wenn Paulus in diesem Abschnitt den Normalzustand des Christen beschreibt, dann würde dies dem Tenor einer ganzen Reihe von Bibelstellen widersprechen. (Bsp. Jo- hannes 10:10; 2. Kor. 3: 18) Das Evangelium würde dann sein: „Wenn Du Christ wirst, dann wirst Du ein Leben im Überfluss Deiner Unzulänglichkeit und Chancenlosigkeit gegen die Sünde verbringen. Dein Elend wird sich ständig vergrößern!“ Ist das noch „Gute Nachricht“? Von wem spricht Paulus? Nein, Paulus war nicht besoffen, als er diese Worte schrieb. Er wusste, dass seine Predigt Widersprüche hervorbringen könnte und entschied sich deshalb, ein Szenario zu entwerfen, dass seinen Punkt verdeutlichen sollte: Das Gesetz ist nicht in der Lage einen Menschen zu erretten, zu rechtfertigen oder zu heiligen. Die hier beschriebene Person wurde von der Heiligkeit des Gesetzes überzeugt und, anstatt die Gnade in Christus durch einfachen Glauben anzunehmen, nun versucht, mit aller Kraft das Gesetz zu halten. Diese Kraftanstrengung führt zu Frustration, Verdammnis, Verzweiflung, Gebundenheit und natürlich Niederlage. Dies alles wird, so Paulus, das Gesetz Dir antun, wenn Du versuchst, es zu halten. Das Szenario ist eine eindringliche Warnung an alle, den neuen Ehemann zu verlassen, um zum alten zu- rückzukehren (Römer 7,1-4). Es ist bezeichnend, dass der ganze Abschnitt (Verse 12- 25) weder Jesus noch den Heiligen Geist erwähnt! Es geht hier um „ICH“ und das GESETZ. Als Christen sind wir zu einer Beziehung zu Jesus Christus berufen, nicht aber zu einer toten Religion. Das Wesen der Religion ist es, Menschen zu versklaven. Der berühmte Theologe Karl Barth sagt hierzu (KD I, 2:237): “Religion ist eine Angelegenheit, man muss geradezu sagen: Die Angelegenheit des gottlosen Menschen.” Vom biblischen Befund her dürfen wir diese Paulusstelle nicht als Ausrede für unser Versagen in Bezug auf die Sünde benutzen. Paulus beschreibt nicht das normale christliche Leben, sondern die Probleme eines Christen, der sich trotz Überfluss an Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit (Römer 5:17) für den Weg des Gesetzes entscheidet. Dies ist tragisch und sollte von uns absolut vermieden werden! Dieses Problem war schon damals mehr als akut. Der Brief an die Galater wurde letztendlich nur aus dieser warnenden Motivation heraus geschrieben: „Wenn Ihr den Christus wahrhaft angenommen habt, werdet um Gottes Willen nicht religiös!“ „Unverständige Galater! Wer hat euch bezaubert, denen Jesus Christus als gekreuzigt vor Augen gemalt wurde? Nur dies will ich von euch wissen: Habt ihr den Geist aus Gesetzeswerken empfangen oder aus der Kunde des Glaubens? Seid ihr so unverstän- dig? Nachdem ihr im Geist angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleisch vollenden?“ Galater 3,1-3. „Im Fleisch vollenden“, bezog sich nicht, auf das, was wir gemeinhin unter Fleischlichkeit verstehen. Gemeint war ihr Wegdriften vom wahren Evangelium der Freiheit von Sünde, zu einem falschen Evanglium der Gerechtigkeit aus Werken. Auch der erste Vers des Kapitel 8 des Römerbriefs zeigt, worum es wirklich geht: „Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.“ In Jesus sind wir gerechtfertigt und haben den Sieg über die Sünde. Matthäus 1:21: „Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen, denn er wird sein Volk erretten von seinen Sünden.!“ Viele denken, dass Jesus uns vor der Hölle oder Verdammnis gerettet hat. Hier steht aber klar und deutlich, dass sich die Errettung erst einmal auf die Sünden bezieht. Hier liegt unser wahres Weihnachtsgeschenk: Rettung / Freiheit von der Sünde. Jesus hat uns am Kreuz von der Strafe für die Sünde befreit, jetzt befreit er uns von der Macht der Sünde und wenn er wiederkommt, wird er uns von der Gegenwart der Sünde befreien. Jetzt können wir auch verstehen, was Paulus in Galater 5:16 sagen wollte: „Wandelt im Geist (Randbemerkung: durch den Geist!), und ihr werdet die Begierden des Fleisches nicht erfüllen!“ Wenn wir begriffen haben, dass unser Geist, der jetzt durch den Heiligen Geist wieder das Ruder übernommen hat, unser Leben zu bestimmen hat, dann werden wir eine wunderbare Freiheit erleben. Unser Fleisch wird nicht mehr über uns bestimmen. Die Frage: Ist ein Christ doch noch in Sünde gefangen?, können wir also klar mit NEIN beantworten! Das Evangelium ist eben durchweg „Gute Nach- richt“. Jesus ruft uns zu: „Ihr müsst nicht mehr sündigen!“, und wir sollten antworten: Danke, HERR! In New York wurde einmal ein Bettler tot aufgefunden, er war verhungert. Als man ihn dann untersuchte, fand man in seinem Gürtel 23.000 US $! Er starb, weil er nicht wusste oder nicht mehr wusste, wie reich er war. 2. Petrus 1,3: „Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft.“ Ein Freund von mir war in den Bergen Guatemala ́s mit Pferden unterwegs. Alle folgten einem schmalen Pfad. An einer Stelle wich sein Pferd aus und nahm einen anderen Weg, als alle anderen. Mein Freund fragte den Besitzer, warum das Pferd so reagiert. Die Antwort war einfach: „Das Pferd ist genau an dieser Stelle einmal ausgerutscht und hat sich verletzt. Seitdem war es nie wieder dieses Stück gegangen!“ Sünde bringt immer wieder Leid über uns, einige scheinen allerdings in dieser Beziehung masochistisch veranlagt zu sein. Lasst uns lieber schlau werden! 2. Petrus 2,22: „An ihnen hat sich erwiesen die Wahrheit des Sprichworts: Der Hund frisst wieder, was er gespieen hat; und: Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Dreck.“
Posted on: Wed, 18 Sep 2013 07:58:38 +0000

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