Wir sind Piraten! (von Paul Watson)Oh, meine Freunde, wir sind - TopicsExpress



          

Wir sind Piraten! (von Paul Watson)Oh, meine Freunde, wir sind Piraten!Es bedarf eines Piraten, um einen Piraten zu stoppen! Deswegen befindet sich auf der Sea Shepherd-Flagge auch der Jolly Roger. Ja, wir sind Piraten! Ich werde nichts anderes behaupten. Auf hoher See sind wir in der Tat Gauner, und wir segeln unter den Sternen, die wir bestimmt haben, unseren Bug dorthin zu leiten, wo wir am meisten gebraucht werden. Wir sind nur jenen Rechenschaft schuldig, denen wir Loyalität geschworen haben. In ihrem Namen stellen wir ihre Feinde, um ihr Leben und ihre Freiheit zu verteidigen.Über die Jahre hat man uns viele Namen gegeben, manche waren zutreffend, aber ich habe nicht die Absicht darüber zu diskutieren. Weil man uns Piraten genannt hat, habe ich die Jolly Roger-Flagge umgearbeitet. Ich habe sie verändert, damit sie zeigt, wofür wir stehen. Der gekreuzte Hirtenstab und Neptuns Dreizack sind das Symbol für unsere Wache über die Lebewesen in den Ozeanen und unsere Entschlossenheit für sie zu kämpfen, damit sie frei im Meer leben können. Der Totenkopf repräsentiert den Tod, den die Menschheit den Ozeanen bringt. Ying und Yang – Wal und Delfin – hingegen symbolisieren unser Ziel, die See wieder ins Gleichgewicht zu bringen, die Anmut der Delfine und die Weisheit der Wale zu erhalten.Es war das Auge eines Wals, das mich dazu inspirierte, Sea Shepherd vor so vielen Jahren zu gründen.Schließlich war es auch nicht die britische Marine, die im 17. Jahrhundert die Piraterie in der Karibik beendete. Diese Ehre gebührt Henry Morgan – einem Piraten. Es war der Pirat Jean Lafitte, der mit Andrew Jackson 1814 New Orleans verteidigte. Es war der Pirat John Paul Jones, der vor zwei Jahrhunderten die Marine der USA und Russlands gründete. Es waren die Piraten Sir Francis Drake und Sir Walter Raleigh, die ehrenhaft Ihrer Majestät Queen Elizabeth I. dienten. Einfach ausgedrückt: Piraten erledigen die Dinge ohne bürokratische Hindernisse.Ja, wir sind stolz darauf Piraten zu sein, jedoch sind wir disziplinierte Piraten mit unserem eigenen, ganz speziellen Ehrenkodex. Dieser Ehrenkodex verlangt, dass wir unsere Gegner weder verletzen noch töten und uns im Rahmen internationaler Umweltschutzgesetze bewegen – das bedeutet, dass wir nur gegen die illegale Ausbeutung der Meereslebewesen vorgehen. Wir gehen gegen Wilderei vor.Wir sind Piraten, die Piraten jagen. Ähnlich wie Dexter aus der bekannten gleichnamigen Fernsehserie, wählen wir genau aus, wer unser nächster Gegner wird. Wir nehmen keine rechtmäßigen Aktivitäten ins Visier, selbst, wenn wir mit ihnen nicht einverstanden sind. Wir sind keine Protestorganisation. Wir hängen keine Banner auf, wir gehen direkt gegen illegale Aktivitäten vor. Deshalb hat man uns auch schon Selbstjustiz vorgeworfen. Und es stimmt tatsächlich, wir nehmen das Gesetz in die eigenen Hände. Wenn es Gesetze gibt, sie aber nicht durchgesetzt werden, entsteht ein Vakuum, das Selbstjustiz ermöglicht. Wir berufen uns auf die UN World Charter for Nature, die es Nicht-Regierungsorganisationen und Privatpersonen gestattet einzugreifen, um internationale Umweltschutzgesetze zu wahren. Wir sind Piraten, die Selbstjustiz üben, jedoch gebunden an einen Ehrenkodex, der es uns verbietet, andere zu verletzen oder zu töten.Greenpeace verurteilt uns, weil wir Gewalt anwenden. Wir haben jedoch noch nie einen einzigen Menschen verletzt. Was wir allerdings getan haben, ist, Dinge zu zerstören, die dazu benutzt wurden, um illegal Leben zu vernichten. Wir halten solche Aktionen für gewaltfrei und bezeichnen sie als aggressive Gewaltlosigkeit. Sogar Dr. Martin Luther, Jr. bemerkte, dass sich Gewalt nicht gegen Gegenstände richten kann: „Ich weiß, es gibt viele, die vor einer Unterscheidung zwischen Dingen und Personen zurückschrecken, die beides für unantastbar halten. Meine Ansicht ist da nicht so starr. Ein Leben ist heilig. Gegenstände sind da, um dem Leben zu dienen, und egal wie sehr wir sie mit Rechten und Respekt ummanteln, sie haben keine Menschlichkeit. Sie sind Teil der Erde, auf dem die Menschheit lebt; sie sind nichts Menschliches.“ – Dr. Martin Luther King, Jr., The Trumpet of Conscience, 1967.Deswegen ist das Zerstören einer Harpune, einer Schusswaffe, eines Knüppels zum Töten von Robben oder einer Langleine in unseren Augen ein Akt der Gewaltlosigkeit, denn es verhindert Grausamkeit, Leiden und Tod von fühlenden Geschöpfen.Sea Shepherd hat noch nie ein Besatzungsmitglied verloren und es wurde auch keines ernsthaft verletzt. Sea Shepherd wurde auch noch nie wegen einer Straftat verurteilt oder zivilrechtlich verklagt. Trotzdem bezichtigt uns Greenpeace gewalttätig zu sein. Und das, obwohl Greenpeace selbst Todesfälle und Verletzungen zu beklagen hatte, wegen Straftaten verurteilt wurde und diverse zivilrechtliche Klagen verloren hat.Aber wir sind Greenpeace oder anderen etablierten Organisationen nicht wirklich böse, dass sie uns nicht leiden können, denn, naja, die Wahrheit ist … wir sind Piraten! Und als Piraten sind wir wie die leichten Mädchen der Umweltschutzbewegung, im Geheimen finden uns alle gut, aber öffentlich will sich keiner dazu bekennen. Damit können wir leben.Wir wurden auch schon Öko-Terroristen genannt. Aber heutzutage wird ja jeder, der mit der Meinung eines anderen nicht einverstanden ist, gleich als Terrorist bezeichnet. Früher bedeutete das Wort „Terrorist“ noch etwas und es verbreitete Angst und Schrecken. Aber jetzt, wo sogar seine Heiligkeit der Dalai Lama offiziell von China als „Terrorist“ bezeichnet wird, stört es uns auch nicht, so genannt zu werden. Unsere Antwort darauf ist einfach: Wir verstecken uns nicht in afghanischen Höhlen, und unsere Ankläger können uns entweder festnehmen oder die Phrasendrescherei einfach sein lassen, bevor sie die Sprache und die Aussagekraft eines solchen Wortes komplett verwässern. Nein, wir sind definitiv keine Öko-Terroristen. Der Beweis: Wir sind nicht im Gefängnis und wir sind nicht auf der Gehaltsliste von BP oder Mitsubishi.Als stolze Sea Shepherd-Piraten haben wir kein Problem damit, von den Zerstörungsmächten dieses Planeten verurteilt zu werden. Diese verurteilende Phrasendrescherei kommt andauernd von Walfängern, Robbenfängern, Haifischflossenjägern, Robbenmördern, Fischwilderern und Umweltverschmutzern. Je mehr Gegner wir im Lager der Öko-Kriminellen haben, desto erfolgreicher und glaubwürdiger werden wir.Die Walfänger, Robbenjäger und andere zur See fahrende Wilderer hassen uns wie keinen anderen ihrer Gegner. Tatsächlich sind sie so fanatisch in ihrem Hass auf uns, dass ihre Versuche uns zu stoppen, nur noch lächerlich wirken. Wenn wir keine Bedrohung wären und wenn wir nicht so effektiv arbeiten würden, hätten wir auch nicht solch leidenschaftliche Feinde.Einige der anderen Natur- und Umweltschutzorganisationen sind gegen uns, hauptsächlich weil wir nicht das sind, was wir ihrer Meinung nach sein sollten. Als wir die Grenze des Unterschriftensammelns, der Lobbyarbeit, des Demonstrierens und des Banneraufhängens überschritten, haben wir es uns mit den meisten „grünen“ Menschen verscherzt. Unser Ziel aber ist, den Walfang zu stoppen, nicht dagegen zu protestieren. Wir dienen nicht der Natur- und Umweltschutzbewegung, wir dienen dem globalen Ökosystem, im Speziellen dem marinen Ökosystem. Sea Shepherd hat nichts mit Befangenheit und Engstirnigkeit der so genannten Natur- und Umweltschutzbewegung gemein. Wir haben weder ein links- noch ein rechtsgerichtetes politisches Programm. Wir haben schlichtweg kein politisches Programm. Wir sind wohl nicht politisch korrekt, aber wir geben unser Bestes, ökologisch korrekt zu sein. Ökologisch korrekt zu sein bedeutet, im Einklang mit den drei grundlegenden Gesetzen der Ökologie zu stehen: (1) mit dem Gesetz der Artenvielfalt, (2) dem Gesetz der wechselseitigen Abhängigkeit und (3) dem Gesetz des begrenzten Wachstums. Das bedeutet auch, echte Widersprüche aufzuzeigen und sie nicht unter dem Deckmantel sozialpolitischer Korrektheit zu begraben.Das Gesetz der Artenvielfalt besagt, dass die Dezimierung von Arten nicht im Interesse der Stabilität des weltweiten Ökosystems ist. Das Gesetz der wechselseitigen Abhängigkeit besagt, dass alle Arten voneinander abhängig sind. Das Gesetz des begrenzten Wachstums besagt, dass es Grenzen beim Wachstum und bei der Tragfähigkeit des Ökosystems gibt. Dies bedeutet, dass das Überleben von Fischen, Walen, Würmern, Bakterien, Bäumen und Menschen gleichrangig ist. Es bedeutet auch, dass die Menschheit die Rechte anderer Arten in ihre Überlebenspläne für die Zukunft einbeziehen muss, und es bedeutet, dass das Problem der Überbevölkerung angegangen werden muss.Sea Shepherd arbeitet unabhängig von Kulturen, Rassen, Nationalitäten und philosophischen Überzeugungen. Wir vertreten ausschließlich die Interessen der Meeresbewohner, und wir tun dies von einem zutiefst ökologischen und biozentrischen Standpunkt aus. Mit anderen Worten: Der Vorteil für die Menschheit ist für uns nicht relevant. Deshalb wurden wir schon menschenfeindlich genannt. Damit haben wir kein Problem.Die Leute können uns nennen, wie die wollen, alles was ihnen einfällt, sie können uns aller möglichen Dinge bezichtigen – das ist uns egal. Ihre Meinung ist für uns irrelevant, denn schließlich sind wir Piraten und da interessiert es uns nicht, wenn Leute anderer Meinung sind.Uns interessiert der Schutz der Meereslebewesen, die wir vertreten. Und solange wir dies im Rahmen der Gesetze tun und niemanden dabei verletzen, sind alle Bedenken, Meinungen, Beschuldigungen und Verurteilungen schlichtweg irrelevant.Uns ist klar, dass wir nicht jedermanns Sache sind. Manche Menschen mögen nicht, was wir tun und gegen wen wir vorgehen, andere finden gut, was wir tun, mögen aber nicht, wie wir es tun. Das lässt uns jedoch völlig kalt, denn wir heißen die willkommen, die uns unterstützen und bleiben unbeeindruckt von jenen, die gegen uns sind. Wir versuchen nicht, es jedem recht zu machen, sondern bleiben uns selbst treu.Wir sind Sea Shepherd, und wir sind aggressive Streiter. Möglicherweise zerstören und beschlagnahmen wir Dinge, die benutzt werden, um illegal Leben zu vernichten. Möglicherweise sagen wir Sachen, die andere nicht hören wollen. Wir werden unweigerlich Dinge tun, die manche Menschen nicht mögen. Und manchmal wenden wir Taktiken an, mit denen manche nicht einverstanden sind. Dementsprechend erwarten wir Widersacher.Wir sind keine große Organisation, und wir haben nicht die Absicht, eine solche zu werden. Wir sind eine Mannschaft Freiwilliger, Aktivisten und Seeleute, mit dem Ziel, die Ozeane vor uns Menschen und der ökologischen Vernichtung durch die Menschheit zu schützen. Wir lehnen eine bürokratische Struktur ab, und wir haben kein Interesse daran, etabliert oder seriös zu werden. Ich meine, wer hat schon mal von einem seriösen Piraten gehört? Wir sind Aufrührer, Wagehalse, Störenfriede und, naja, Piraten – das waren wir schon immer und werden wir immer sein.Wenn du diese Grundsätze unterstützt, kannst du mit uns ein Pirat sein. Willkommen an Bord, Kumpel.
Posted on: Fri, 12 Jul 2013 09:46:40 +0000

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