ZUM TODE VON WALTER JENS Sein Buch von 1950 "Nein! Die Welt der - TopicsExpress



          

ZUM TODE VON WALTER JENS Sein Buch von 1950 "Nein! Die Welt der Angeklagten" meine ich. Er schien dieses "Nein", das in seinem Zukunftsroman der erst Angeklagte, dann Zeuge, am Schluss schliesslich Richter Walter Sturm schlussendlich praktizierte, sein Leben lang für sich selbst zu verwirklichen. In Mutlangen, in Talkshows, wir können viele Beispiele finden. "Er mischte sich ein", "ein Radikaldemokrat", wurde gesagt. "Immer", würde ich ergänzen. Ich meine, diese Monographie war die Vorwegnahme seines Lebensweges, seine eigene Steilvorlage - es ging ihm stets um Freiheit und Liberalismus in der Nachkriegsdemokratie. So gab er, ohne es wohl zu wollen, die Benchmark für Selbstachtung vor, solange rhetorisch erkonnte. Immer wieder lese ich diesen Nachkriegsroman als das wichtigste Buch in meinem Leben; ich würde es sogar verfilmen, hätte ich die nötigen Mittel und Musse dazu. Beeindruckt hat mich auch seine Aussage "Ein Mensch ohne Utopie ist ein amputierter Mensch". Seine Utopie war eine sozialistisch angehauchte Republik, geprägt mit liberalen und evangelischen Zügen, wenn das überhaupt denkbar ist. Aber schliesslich ist es eine Utopie. Ich beklage seinen Tod, ein grosser Mensch und Philosoph ist von uns gegangen. zeit.de/kultur/literatur/2013-06/walter-jens-nachruf?commentstart=1#cid-2836978
Posted on: Mon, 10 Jun 2013 16:56:27 +0000

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