Zuletzt gesehen WORLD WAR Z Ich mag Zombiefilme. Egal ob Resident - TopicsExpress



          

Zuletzt gesehen WORLD WAR Z Ich mag Zombiefilme. Egal ob Resident Evil, Dawn Of The Dead, 28 Days Later oder I Am Legend: ich mag sie. Weniger wegen des Gore- , Splatter- oder Horror-Faktors, sondern wegen der ihnen zugrunde liegenden Idee einer sich unkontrolliert ausbreitenden Massenepidemie, zusätzlich überspitzt durch den Umstand, dass die Opfer nach einer Infektion unfreiwillig zu potentiellen Tätern mutieren und die Wachstumskurve der Infektion exponentiell in die Höhe schießen lassen; die sich daraus ergebenden Konsequenzen auf soziale Strukturen, die unweigerlich zusammen brechen müssen, die Auswirkungen auf das menschliche Miteinander wenn es nur noch ums blanke Überleben geht und die unausweichliche Frage: Was würde man selbst in so einer Situation tun? So oder ähnlich muss wohl Brad Pitt gedacht haben, als er die Rechte am Buch World War Z ersteigerte (und dabei Leonardo Di Caprio überbot) und sich an die Verfilmung wagte, Regisseur und Drehbuchautor waren mit Marc Forster (Ein Quantum Trost) und J. M. Straczynski (Babylon 5) schnell gefunden, die Hauptrolle wurde außerordentlich prominent von ihm selbst besetzt. Der desaströse Verlauf der Dreharbeiten ist bereits jetzt Legende, wegen zahlreicher Querelen zwischen Produzenten und Regisseur geriet die Produktion immer wieder ins Stocken, nach Fertigstellung des Filmes bemerkte man, dass das Ende keinen Sinn ergab, was teure Nachdrehs erforderlich machte, das Budget explodierte: WWZ entwickelte sich zu einem finanziellen schwarzen Loch. Nach Fertigstellung waren die Kosten von anvisierten 130 Mio $ (schon das ist für das Genre ein extremer Betrag) auf 250 Mio gestiegen und das Rating auf PG 13 (bei uns ~ FSK 16) gefallen, denn es lastet ein immenser Erfolgsdruck auf der Produktion - nebst Aufwendungen für das Marketing wollen 400 Mio $ eingespielt werde, bedenkt man, dass nur ca die Hälfte des Eintrittgeldes ans Filmstudio zurück fließen, stehen 800 Mio $ auf dem Plan!!! WWZ lässt sich wenig Zeit um Fahrt aufzunehmen, nach wenigen Minuten Familiengeplänkel sitzt man bereits mit Gerry Lane + Anhang im Auto auf der Fahrt durch Philadelphia, als eine Explosion die Straße erschüttert. Von da an sind alle auf der Flucht: eine Art von hoch ansteckender Tollwut verwandelt Menschen nach Biss innerhalb weniger Sekunden (!) in mordlustige Untote. Gerry, ehemals hochdekorierter UN-Mitarbeiter, und Familie werden gerettet und auf einen Flugzeugträger in Sicherheit gebracht, dort erfährt man, dass die Seuche auf dem gesamten Globus grassiert. Gerry fällt die Aufgabe zu, ihren Ursprung zu finden, um ein Gegenmittel entwickeln zu können, seine gefahrvolle Suche führt rund um die Welt, doch überall bietet sich das gleiche Szenario: Zerstörung, Verzweiflung und keine Antworten. Für einen Zombiefilm ist WWZ sehr unblutig, ein Tribut, den er der allgemeinen Publikumskompatibilität und damit dem angestrebten Erfolg zollt, Blutfontänen oder explizite Splatterszenen fehlen völlig. Das Grauen spielt sich trotzdem nicht nur in den Köpfen der Zuschauer ab, schier überbordende Massen der vitalen Untoten ergießen sich über die letzten nicht-kontaminierten Überlebenden und lassen ihnen kaum ein Chance zum Entrinnen, das Gefühl der Hilflosigkeit und Panik stellt sich ad hoc ein, wesentlich intensiver als bei jedem anderen Genre-Vertreter den ich kenne. Dabei erschließen sich schaurig-schöne Bilder, z.B. wenn sich vor den Mauern Jerusalems Unmengen von Zombies zu einer untoten Pyramide aufbauen um die Mauer überwinden und heuschreckengleich über die Stadt auszubreiten, phänomenal (beängstigend)! Der Film verzichtet dankenswerterweise auf die üblichen Verschwörungstheorien, er assimiliert gekonnt Elemente bekannter Zombiefilme, mixt sie mit einem Schuss Drama und einer Prise Investigativ-Thriller und kumuliert das zu einem bildgewaltigen Weltuntergangs-Epos im Zombie-Gewand! Zu jeder Zeit ist er hochgradig spannend und zieht den Zuschauer an die Plätze des Geschehens, die knapp 2 Stunden Spieldauer vergehen wie im Flug. Leider patzt er ausgerechnet beim nach gedrehten Ende, welches sich völlig abrupt einstellt, zu viele Fragen offen lässt und beim Zuschauer das Gefühl initiiert, irgendetwas verpasst zu haben. Einerseits sollte der Film wohl abgeschlossen werden und doch schielt man ganz unverhohlen nach einer möglichen Fortsetzung, sehr ungeschickt und unbefriedigend. Wer sich darauf einlassen kann sieht einen Film, der das Genre zwar nicht revolutionieren oder neu erfinden kann, ihm aber eine bemerkenswerte Facette hinzufügt - ich bin jetzt schon gespannt auf einen hoffentlich folgenden Directors-Cut. 78% (youtube/watch?v=spoMKopnPh4)
Posted on: Tue, 02 Jul 2013 09:13:03 +0000

Trending Topics



Recently Viewed Topics




© 2015