das flächendeckendes kraut neben der garage, blätter wie wildgezackte hände, die dolden werden bald gelb, macht die schirmchen zu gegen die hitze. den ameisen gehts gut derzeit, haben lange warten müssen, gestern im hitzeschwall ist brut zum flug gestartet. körnige helle haufen im gras, unbewohnt, zehenfreundlich. wir brauchen kühlung; jenseits der gin-gin-tonics unterm zunehmenden mond. in der kältesten literaturszene, an die ich mich erinnere und mit der Mordecai Richler seinen unvergesslichen roman „Salomon Gursky war hier“ (aus dem Englischen von Hartmut Zahn udn Carina von Enzenberg, hanser 1989) begonnen hat: bersten die bäume vor kälte, die härchen in den nasenlöchern der schlittenfahrer sind mit raureif überzogen. „Auf dem See herrschten vierzig Grad minus, und es stürmte. Die Männer, deren Backen in der Kälte purpurrot angelaufen waren, schlugen die klammen Füße aneinander und kehrten dem Wind den Rücken zu.“ Danach baut dann einer sachkundig aus eisschneeblöcken seinen iglu. sollte doch reichen, um diese wüstentemperatur zu überstehen. literatur ist leben. verdammt lang her. der unsägliche Reagan mimte damals den präsidenten; der inzwischen heiliggesprochene nato-doppelbeschluss war gerade in kraft. und diese musik brachte die politische stimmung auf den flirrenden punkt: youtube/watch?v=va4OR8DuNqQ
Posted on: Wed, 19 Jun 2013 20:11:23 +0000
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