10.07.2013 Was mir so durch den Kopf geht… Gestern hab ich - TopicsExpress



          

10.07.2013 Was mir so durch den Kopf geht… Gestern hab ich wieder einmal ein öffentliches Verkehrsmittel benutzt um in die Stadt zu fahren. Ich war gut gelaunt und freute mich auf einen leckeren Cappuccino im Straßencafé. Die gute Laune kam mir aber schnell abhanden als eine Horde Schüler den Bus stürmte und um die freien Plätze ringend durch den Bus tobten. Dass Fäkalausdrücke, gegenseitige Beschimpfungen und körperliches Gerangel diesen Vorgang begleiteten, erschien den Kids als völlig normal. Nachdem alle ihren Platz gefunden hatten kehrte etwas Ruhe ein, denn fast ein jeder war von jetzt auf nachher damit beschäftigt etwas in sein Handy zu hämmern. Ich bewunderte dabei die flinken Finger, die mit schlafwandlerischer Sicherheit über das Tastenfeld huschten. Den ständigen Gebrauch eines Handys verstehe ich ja, dass aber dabei die beschuhten Füße auf die Sitze gelegt und trotz Verbotes Getränke aller Art zu sich genommen werden, ließ mich doch – und das nicht zum ersten Mal – nachdenklich werden. Wer bringt eigentlich den Kids korrektes Benehmen, Takt und Rücksichtnahme im Umgang mit den Mitmenschen bei? Sind korrektes Benehmen, Takt und Rücksichtnahme nicht elementare Voraussetzungen für ein harmonisches Umfeld und ein harmonisches Miteinander? Sind diese Merkmale im Umgang untereinander aus der Mode gekommen oder sind die Vorbilder - die Eltern und Erzieher - schon so abgestumpft, dass ihnen das Benehmen ihrer Kinder schon nicht mehr auffällt oder gar egal ist. Ich verstehe, dass in einer auf Erfolg fixierten Gesellschaft Rücksichtslosigkeit leicht zur Normalität wird. Was ich nicht verstehe ist, dass offensichtlich fast jeder Erwachsene den Kopf in den Sand steckt und erst bei der nächsten Stufe, wenn aus der Normalität Aggressivität gegen Sachen und Menschen geworden ist, wieder den Kopf aus dem Sand buddelt und sich verwundert die Augen reibt, was alles passiert ist, solange er sich seinem geistigen Tiefschlaf hingab. Doch dann ist es meist schon zu spät. In jüngster Zeit scheint man sich jedoch Gedanken zu machen über den inneren, sprich geistigen-seelischen-moralischen Zustand der jungen Menschen. Man beginnt sich auf die alten traditionellen Werte besinnen zu wollen. Offenbar hat ein Teil unserer Gesellschaft erkannt, dass Rücksichtslosigkeit meist Nachteile bringt und zudem mit Stress verbunden ist. Sie schadet nicht nur den anderen, sondern auch einem selbst. Allerdings habe ich den Eindruck, dass der Einzelne aus der eigenen Selbstbetrachtung heraus gesehen bei sich keinen Handlungsbedarf sieht, sondern immer nur mit dem Finger auf andere zeigt. Nur wenige haben erkannt, dass die innere Harmonie auch den Einklang mit der Umwelt braucht. Darum ist ein rücksichtsvolles, einfühlendes, wertschätzendes Verhalten jedes Einzelnen oberstes Gebot. »Rücksichtnahme ist das Kennzeichen der Weisen. Sie entspringt dem Herzen und wird im Verstand entfaltet«. (Die goldenen Verse des Pythagoras) Psychologen bezeichnen Rücksichtslosigkeit auch als eine Erscheinungsform des Egoismus. Da der Egoismus in unserer Zeit zum guten Stil gehört, fällt es uns leider sehr schwer, Rücksichtslosigkeit nicht nur in groben Verhaltensweisen, sondern auch in mangelndem Takt und schlechtem Benehmen zu sehen.
Posted on: Wed, 10 Jul 2013 06:15:56 +0000

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