Die größten WCW-Comebacks nach Verletzungen „Don’t try this - TopicsExpress



          

Die größten WCW-Comebacks nach Verletzungen „Don’t try this at home“ heißt es immer vor den Shows oder „Injuries can happen at any time“ und dann ist von gerissenen Muskeln, gebrochenen Knochen und ähnlichem die Rede. Und in der Tat ist das Leben eines Wrestlers oft sehr gefährlich und schmerzhaft. Manche Verletzungen werden einfach übergangen, andere sind schnell in den Griff zu kriegen, manchmal bedeuten sie aber auch das Ende der Karriere. Wie groß ist da die Freude bei den Aktiven und den Fans gleichermaßen, wenn ein Wrestler nach überstandener Verletzung wieder in den Ring steigen kann. Oftmals nutzt man die lange Abwesenheit eines Workers dann gleich, um ihn mit einem großen Knall wieder zurück zu bringen. Daher sind für die Zuschauer die Comebacks oft noch nach Jahren präsent, während sich an die langen Monate der Reha und Arztbesuche nur noch der betroffene Wrestler selbst erinnert. Und so lautet das Thema von Genickbruchs Wilder 13 dieses Mal: Die erinnerungswürdigsten Comebacks nach Verletzungen in der WCW-Geschichte. 13. Buff Bagwell (1998 - Wirbelverletzung) Oft beenden schwere Verletzungen aussichtsreiche Karrieren. Oft entstehen aussichtsreiche Karrieren aus dem erfolgreichen Überwinden schwerer Verletzungen. Und manchmal ist die Verletzung schwer, während die Karriere sowohl davor, als auch danach so vor sich hindümpelt. So bei Buff Bagwell. Wären wir zynisch, könnte man seine schwere Nacken- und Rückenwirbelverletzung, die er sich bei einer Thunder-Ausgabe im Jahr 1998 zugezogen hat, als Höhepunkt seiner Laufbahn ansehen. Da wir aber dafür bekannt sind, stets bemüht zu sein, das Gute im Schlechte zu sehen, sagen wir einfach: Nach einer solch schweren Verletzung wieder zurückzukehren, war sicherlich die größte Leistung in der Karriere von Marcus Alexander Bagwell. Was war passiert? Nachdem Bagwell bereits 1991 zur WCW kam und sich über Jahre einen Namen als solider Tag Team-Wrestler machte und u.a. mit 2 Cold Scorpio,The Patriot und Scotty Riggs antrat, war das Aufkommen der nWo seine Chance, es auch als Singles Wrestler ins Spotlight zu schaffen. So turnte er gegen Riggs, schloss sich dieser nWo an, nannte sich fortan „Buff“ Bagwell….und teamte mit Scott Norton. Gut, das war jetzt kein Beispiel für den perfekten Start in eine vielversprechende Karriere als Singles Wrestler, aber es war ein Anfang. Immerhin wurde Bagwell wahrgenommen, er hatte die gewisse Ausstrahlung, eine gute Physis und polarisierte, nicht zuletzt dank seiner leicht homoerotischen Stripper-Attitüde. Er war ein unterhaltsamer Geselle, nicht der beste im Ring, aber, wie gesagt, unterhaltsam. Alles andere als unterhaltsam war aber dann schließlich das, was die Karriere von Bagwell zu beenden drohte. Am 22. April sprang Rick Steiner während einer Ausgabe von Thunder vom Apron, um Buff Bagwell einen Flying Bulldog zu verpassen. Dabei stauchte Bagwell sich den Nacken so schwer an Steiners Schulter, dass er für einige Zeit gelähmt war. Zwar gewann er das Match infolgedessen, da Scott Steiner ihn auf seinen Bruder zog, aber jeder, der die Szenen sah, wusste, dass dort etwas schief gelaufen ist. Spätestens nachdem Bagwell unter höchster Vorsicht von den Sanitätern abtransportiert wurde. In der Folgezeit war Bagwell auf einen Rollstuhl und eine Halskrause angewiesen. Doch seine starke Nackenmuskulatur verhinderte Schlimmeres und so kehrte er einige Monate später per Rollstuhl wieder ins WCW-Programm zurück und heuchelte Rick Steiner vor, er hätte ihm verziehen. Dies entpuppte sich allerdings nur als hinterhältiger Plan von ihm und Scott Steiner. Denn weder war Bagwell noch auf einen Rollstuhl angewiesen, noch hatte er Rick Steiner verziehen. Er war der Selbe wie vorher. Und das ist eine Aussage, die nicht nur auf die Gesundheit von Bagwell bezogen werden kann. Denn alles blieb beim Alten, Bagwell verweilte einige Zeit an der Seite von Scott Steiner, fühlte sich in der (Upper-)Midcard der WCW wohl, bandelte etwas später mit der New Blood, dann mit Lex Luger an und war ein ständiger Begleiter des treuen WCW-Nitro-Zuschauer. Achja: Als wäre eine lebensbedrohliche Nackenverletzung nicht genug, brach sich Bagwell im April 2012 bei einem schweren Autounfall Teile des Nacken und des Gesichts. Auch diese Verletzung hat der Bagwell überstanden. 2013 stieg er schon wieder in den Ring. Aber was will man von dem Sohn einer Judy Bagwell auch anderes erwarten. 12. The Giant (1998 – Nackenverletzung) Das Verhältnis vom Giant und der nWo war ein ständiges Auf und Ab. Die Aktion, die den Giant für einige Zeit außer Gefecht setzte, war es ebenfalls: Die Jacknife Powerbomb. Aber der Reihe nach. Nachdem Paul Wight 1995 als The Giant in der WCW debütierte, damals noch als Sohn des legendären André the Giant angekündigt, machte er erst einmal Jagd auf Hulk Hogan, so wie es zum guten Ton jedes debütierenden Riesens gehört. Und so war der spätere Big Show auch eines der ersten Opfer der 1996 formierten nWo, nur um ihr ein wenig später, dank der monetären Überzeugungskünste eines Ted DiBiases, doch beizutreten. Lange hielt das Bündnis aber nicht, denn The Giant maßte sich an Hollywood Hogan nach einem Titelmatch zu fragen, was natürlich den unverzüglichen Rauswurf aus der nWo zur Folge hatte. Es war aber nicht Hogan, sondern ein anderer Riese, der im Folgenden auf dem Fehdenprogramm des Giants stehe sollte: Kevin Nash. Nash, der, nach eigenen Angaben aufgrund seines guten Aussehens nie als „klassischer Riese“ portraitiert wurde, vermied es aber geschickt direkt auf den Giant zutreffen. Ihr für Starrcade 1997 angesetztes Match fand bspw. nicht statt, da Nash nicht auftauchte. Ein wenig später, bei Souled Out 1998, war es dann aber soweit und die zwei Giganten begegneten sich im Ring. Nash gewann das Match zwar, aber sein darauffolgender Spitzname „Giant Killer“ sollte einen zynischen Nachgeschmack behalten. Denn der Giant landete nach der Jacknife Powerbomb von Kevin Nash sehr ungünstig auf den Nacken. Es gelang Nash nicht, seinen Gegner richtig hochzuheben und musste er ihn fallen lassen, woraufhin der Giant alles andere als gesund auf dem Boden aufkam. Dies sah nicht nur höchst suboptimal aus, es bedeutete auch eine längere Verletzungspause für den Riesen. Nach seiner Rückkehr trat The Giant übrigens erneut der nWo bei, aber hauptsächlich um es mit Kevin Nash und dessen neuformierter Opposition, dem nWo Wolfpac, aufzunehmen. Als sich beide Gruppen einige Zeit später wieder vereinten und Hogan ein erneutes „Giant vs. Giant“-Match ansetzte, da in den nWo-eigenen Limousinen der Platz für zwei Riesen scheinbar zu eng war, gewann Nash dieses, sodass der Giant zum wiederholten Male aus der Gruppierung geworfen wurde. Immerhin überstand er das Match unverletzt, ließ seinen Vertrag auslaufen und wechselte wenige Wochen später zu WWE. 11. Lex Luger (1999 – Bizepsriss) Viele Fans kannten Lex Luger aus seiner Zeit bei der World Wrestling Federation. Hier kam er eigentlich erst nach seinem Bodyslam gegen Yokozuna so richtig ins Rampenlicht. Bei WCW war er nach seinem Debüt zunächst bemüht an der Seite des Dungeon of Doom die Karriere von Hulk Hogan zu beenden. Nachdem dieses Vorhaben scheiterte, wurde er aus dem Dungeon ausgeschlossen, da man ihn für die Niederlage gegen Hulkamania verantwortlich machte. Kurz darauf fehdete er mit The Giant um den WCW World Heavyweight Title. Zeitgleich versuchten Kevin Nash und Scott Hall die Macht bei WCW zu übernehmen. Nach einigen Fehden mit weiteren Mitgliedern der nWo trat er 1998 dem nWo Wolfpack bei. Die rot-schwarze Gruppierung stellte sich gegen nWo Hollywood und Lugers größter Verdienst war es, dass es ihm gelang Sting von einer Mitgliedschaft im Wolfpack zu überzeugen. Nach einer kurzen Fehde mit Bret Hart turnte er wieder zum Heel um den Vormarsch von Bill Goldberg gemeinsam mit der nWO zu stoppen. Dies geschah am Anfang des Jahres 1999. Die beiden nWo-Fraktionen wurde vereint und Lugers erste Aufgabe war der Ausschluss von Konnan. Diesen attackierte er kurz darauf und Konnan war fortan kein Mitglied mehr von der nWo. Konnan verbündete sich mit Rey Misterio Jr. und beide hatten Matches gegen Luger im Januar 199. Doch die Fans sollten dieser Fehde nicht länger in bekannter Form folgen können. Ende Januar riss sich Lex Luger den Bizeps und viel mehrere Monate aus. Die genauen Umstände wie es zu dieser Verletzung kam sind nicht bekannt. Mit der Verletzung endete auch seine Rolle als Teil der nWo und man brauchte für seine Rückkehr eine völlig neue Storyline-Idee. Im August kehrte er während einer Promo von Sting zurück und warnte seinen Freund vor der Kooperation mit Hogan. Zusätzlich lobte er ihre Freundschaft. Bei Fall Brawl 1999 verhalf er Sting gegen Hogan zu dessen fünftem Titelgewinn. Anschließend veränderte sich Luger. Er erklärte Lex Luger für tot und nannte sich fortan das Total Package. Er debütierte damit im November 1999 und brachte Miss Elizabeth als Managerin mit zum Ring. Er veränderte sich charakterlich und geriet mit Sting aneinander. Dem missfiel vor allem Lugers Behandlung von Miss Elizabeth. Bei Starrcade 1999 trafen beide nach mehrfachen Reibereien aufeinander. Es war Ende ausgerechnet Miss Elizabeth, die gegen Sting turnte und Lex Luger somit zum Erfolg gegen seinen ehemaligen Freund verhalf. 10. Diamond Dallas Page (1993 – Riss der Rotatorenmanschette) Diamond Dallas Page ist ein perfektes Beispiel dafür, dass man mit der richtigen Arbeitseinstellung trotz mangelndem Talent und einem relativ hohem Alter doch noch so einiges erreichen kann. In den Anfangsjahren versuchte er sich als Wrestler, Manager, Kommentator und was noch alles. Doch zum Durchbruch reichte es in keinem Bereich. In den frühen 1990ern nahm er im Alter von 35 Jahren noch einmal einen Anlauf im WCW Power Plant, während er in den TV Shows als Manager vom Diamond Studd, Scotty Flamingo oder Vinnie Vegas zu sehen war. Nachdem Studd und Flamingo die Liga verlassen hatten, trat er zusammen mit Vegas auch kurze Zeit als Tag Team auf. Wer weiß, wie lange das Team gehalten hätte, hätte sich Page in einem Match gegen Shanghai Pierce und Tex Slazenger nicht die Rotatorenmanschette eingerissen. Dies passierte laut Quellen bei einer House Show zwischen den Jahren mit nicht einmal 200 Besuchern. Vinnie Vegas wechselte während seiner Auszeit die Liga und stieg fortan als Diesel bei der World Wrestling Federation in den Ring, während Pages Vertrag auslief und er sich erst einmal nur noch im Power Plant fit halten konnte. Zu dieser Zeit suchte Page auch Hilfe bei einem Freund, der ihm in Sachen Ringpsychologie und anderen Aspekten des Business unter die Arme griff. Gemeint ist Jake Roberts, der nun fast 20 Jahre später von Page mit dessen DDP-Yoga-Programm wieder fit gemacht wird. So schließt sich der Kreis. Eric Bischoff erkannte den Willen in Page und bot ihm schließlich nach seiner vollständigen Genesung einen neuen Vertrag an. Ziemlich genau ein Jahr nach seiner Verletzung kehrte er ins Fernsehen zurück und hatte mit der Diamond Doll eine hübsche Begleitung dabei. Er spielte mit dem Publikum und ließ jeweils Namen aus einem Goldfischglas ziehen, gegen die er dann antreten wollte. Doch komischerweise waren die gezogenen Wrestler nie in der Halle. So zogen ein paar Monate ins Land bis er schließlich in seine vielleicht größte Fehde vor seinem großen Durchbruch zur nWo-Zeit hinein schlitterte. Heute erinnern sich sicherlich nur noch die wenigsten Fans daran, dass zu dieser Zeit Johnny B. Badd gerade in Deutschland einer der beliebtesten WCWler war. Bei Spring Stampede 1994 trafen die beiden zum ersten Mal aufeinander und der Baddman machte relativ kurzen Prozess mit seinem Gegner. Bevor die Fehde richtig Fahrt aufnehmen konnte, sicherte sich Page noch die Dienste von Maxx Muscle, den er als seinen Bodyguard präsentierte. Außerdem sicherte er sich mit einem Sieg über The Renegade noch den WCW Television Title, der dann in der viel beachteten Matchserie gegen Johnny B. Badd mehrfach auf dem Spiel stand. Die Rückkehr von Diamond Dallas Page ist sicherlich keine der spektakulärsten gewesen, war er doch zuvor nur ein Undercarder und stieg auch bei seiner Rückkehr nicht viel höher wieder ein. Doch als Paradebeispiel für das, was man mit harter Arbeit und der richtigen Einstellung erreichen kann, findet Page völlig verdient seinen Weg in diese Liste. Und wer die Kämpfe zwischen Page und Badd nicht gesehen hat, der sollte dies dringend nachholen. 9. Rey Mysterio Jr. (1998 - Knieverletzung) Die Verletzungsprobleme von Rey Mysterio können eigentlich keinen Wrestlingfan unberührt lassen. Man mag vom mysteriösen König halten, was man will. Es kann allerdings niemand sein großes Herz, seine Verbundenheit zu unserem geliebten Sport und seine Aufopferung für seinen Arbeitgeber bestreiten. Seit 1989 fliegt er durch die Ringe dieser Welt und hat sich dabei seine Knie fürchterlich kaputt gemacht. Mittlerweile verbringt er mehr Zeit in der Reha als im Wrestlingring. Das hat er nicht nur seinem Wrestlingstil zu verdanken, sondern zu einem guten Teil auch der Tatsache, dass er vor allem während seiner Zeit bei WWE immer wieder Operationen länger hinaus geschoben hat als es für ihn gut gewesen wäre. Ich kann mich noch gut an all die Fans erinnern, die ihn bei seinem Wechsel zu WWE dafür kritisiert haben, dass er nicht mehr so spektakulär wrestlet wie früher. Wenn wir uns das Ergebnis dieses Stils angucken, dann hätte er sich viel früher zurücknehmen sollen. Seine erste längere Auszeit auf Grund von Knieproblemen musste er sich im Jahr 1998 nehmen. Sein Knie machte ihm schon länger Sorgen, doch schon damals schob er die Operation möglichst lange vor sich her. In den zwei Jahren zuvor war er der wohl wichtigste Bestandteil beim Aufbau der Cruiserweight Division und hatte diese Division getragen. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits zweifacher WCW Cruiserweight Champion und steckte in einer Fehde mit Eddie Guerrero. Dieser sicherte sich bei World War 3 1997 den Titel, verlor ihn jedoch kurze Zeit später an Juventud Guerrera. Auf diesen traf Mysterio bei einem der ersten Thunder des neuen Jahres und sicherte sich seinen dritten Titelgewinn. Doch nur neun Tage später musste er sich bei Souled Out Chris Jericho geschlagen geben und war den Titel schon wieder los. Jericho attackierte ihn nach dem Match weiter und sorgte so für den Storyline-Grund für die sechsmonatige Auszeit, die Mysterio sich nehmen musste. Beim Bash at the Beach sollte Jericho den Titel dann eigentlich gegen Dean Malenko verteidigen. Doch Malenko bekam den Titelkampf entzogen, da er entgegen der vertraglichen Vereinbarung Jericho zuvor attackiert hatte. Beim Bash tauchte dann völlig überraschend Rey Mysterio auf und schaffte es mit einem Einroller Jericho den Titel abzunehmen. Das dachte er zumindest. Denn JJ Dillon drehte die Entscheidung auf Grund einer Ablenkung von Dean Malenko bei Nitro um. In den nächsten Jahren sollten noch etliche Knieverletzungen, Operationen und Auszeiten folgen und im Jahr 2013 sind wir so langsam an dem Punkt angekommen, dass ein Karriereende des Publikumslieblings oder zumindest ein sehr sporadisches Auftreten wie beim Undertaker unausweichlich scheint. 15 Jahre ist es mittlerweile her, dass die Leidenszeit von Rey Mysterio begonnen hat und angesichts des großen Kämpferherzes hat sich Rey Mysterio den Platz in unserer Rangliste stellvertretend für all seine Comebacks mehr als verdient. 8. Jim Duggan [1999 - Krebs) Eine Ausnahme in unserem Countdown stellt „Hacksaw“ Jim Duggan dar, der nicht wegen einer Verletzung pausieren musste, sondern wegen einer Krebserkrankung. Während Brüche, Risse und Prellungen in der Regel nach kürzerer oder längerer Zeit dem Athleten erlauben, wieder in den Ring zu steigen, stand für Hacksaw viel mehr auf dem Spiel, als er im September 1998 bei einem TV-Taping den Ring betrat und verkündete, dass er nicht wrestlen könne, denn es sei Krebs bei ihm diagnostiziert worden und er werde schon bald operiert werden. Bei „Fall Brawl 98“ gab es dann die Nachricht, dass er am nächten Tag aus dem Krankenhaus entlassen würde, nachdem ihm ein großer Tumor von der Niere entfernt worden sei. Dann hörte man ein halbes Jahr nichts mehr von Hacksaw, bis er am 4. März 1999 bei WCW Thunder erschien und zunächst ein Gebet sprach, bevor er sich für den Zuspruch von allen Seiten bedankte. Die vom Krebs befallene Niere sei entfernt worden. Nun werde er sich mit seiner Familie beraten, ob er seine Wrestling-Karriere fortsetzen werde oder nicht. Auf jeden Fall werde er sich nicht ändern und immer Hacksaw bleiben. Der Entscheidungsprozess dauerte offenbar ungefähr einen Monat, denn am 5. April feierte er seine Rückkehr in den Ring. Bei Monday Nitro besiegte er Lenny Lane. Wenige Monate später sorgte er dann für eines der letzten Highlights im WCW-TV, als er fernab der meisten Zuschauer und unbeobachtet von den Liga-Oberen eine herrliche Oldschool-Storyline um den WCW World Television Title beim traditionsreichen „Mutterschiff“ WCW Saturday Night hatte. Dabei trat er gegen zahlreiche alte Hasen wie Lord Steven Regal, The Barbarian und Robert Gibson an. Lange dauerte der Spaß leider nicht. Dann wurde die Show abgesetzt, der Titel eingestellt und Hacksaw zum Kanadier. Das ist aber weniger erinnerungswürdig und daher nicht mehr Teil dieses Beitrags. 7. Hulk Hogan (1999 - Knieverletzung) Nachdem Hulk Hogan Anfang 1999 aus einer mehrmonatigen Pause, während der er u.a. seine Präsidentschaftskandidatur verkündete, zurückkehrte, zerstörte der die nWo, die WCW und womöglich sogar das Wrestling Business. Zumindest werden einige Kritiker nicht müde, den legendären „Fingerpoke of Doom“ zum fatalen Moment der Geschichte von World Championship Wrestling zu stilisieren. Hogan kehrte also zurück, tippte Nash, der zuvor dank der Hilfe von Scott Hall den World Titel von Bill Goldberg gewonnen und gleichzeitig dessen Siegesserien beendet hatte, an die Brust, dieser fiel, lies sich pinnen, Hogan war Champion und die verfeindeten Lager der nWo und des Wölfpacs hatten sich fortan wieder lieb. Geht es nach denen, die in dem „Fingerpoke of Doom“ tatsächlich die Zukunft der WCW den Bach runter gehen sahen, erhielt Hogan dafür einige Monate später wenigstens so etwas wie eine gerechte Strafe. Nachdem der Hollywood Hogan seinem alten Rivalen Ric Flair bei „Uncensored 1999“ in einem „Steel Cage First Blood“-Match unterlag – durch Pinfall wohlgemerkt! – und trotz bekannter Face-Taktiken wie seinem patentierten „uphulken“ also den Titel verlor, kam es bei „Spring Stampede“ zu einem Four-Way-Dance zwischen eben diesen Flair und Hogan, sowie Sting und Diamond Dallas Page. Nach wenigen Minuten in diesem doch eher chaotischen Main Event, setzte der einzig wahre „Peoples Champ“, also DDP, einen Figure Four Leglock am Ringpfosten an. Das Opfer: Hulk Hogan. Das Resultat: Eine gerissene Kniessehne. Die Lehre: Wer an der Zerstörung der WCW beteiligt ist, bekommt seine gerechte Strafe. Manche früher, manche später. Also verschwand Hogan erst einmal wieder von der Bildfläche, auf die erst kurz zuvor wieder eindrucksvoll zurückgekehrt war. In der gut dreimonatigen Abwesenheit des Hulksters wechselte der World Titel insgesamt viermal und war am 12. Juli schließlich bei Randy Savage angelangt. Dieser äußerte an dem Tag eine offene Herausforderung, die zwa!r Kevin Nash exkludierte, aber nicht Hulk Hogan, den damals niemand auf der Rechnung hatte. Zur Überraschung von Savage und den zahlreichen Fans, beantwortete Hulk Hogan die Herausforderung. Und dank der Hilfe von Kevin Nash, der sich durch sein Eingreifen beim Macho Man rächen wollte, konnte sich Hogan tatsächlich zum sechsten und letzten Mal den WCW World Heavyweight Titel um seine Hollywod-Hüften schnallen. Aber das sollte noch nicht alles sein. Nachdem das Jahr mit dem „Fingerpoke of Doom“ ereignisreich begann, kulminierte die Kursichtig- und Planlosigkeit der WCW-Führung im August des Jahres. Die Entwicklung der letzten drei Jahre sollte auf einen Schlag umgekehrt werden. Die WCW war wieder am Nullpunkt angelangt. Alles zurück auf Anfang. Denn Hogan, der den Abend des 9. August als schwarz gekleideter Hollywood begann, beendete sie als rot-gelber Hulk Hogan, in alter Manier, als er in einem 6-Man-Tag-Team-Match zusammen mit Sting und Bill Goldberg über Kevin Nash, Rick Steiner und Sid Vicious triumphierte. Hulkamania was back, brother! 6. Sid Vicious (1990 - Lungeneinriss) Der große Blonde mit dem Namen einer Punkrock-Legende gehört zu den Wrestlern, die immer unter ihrem Potential blieben. So recht konnte es nie jemand erklären, warum dieser Kerl es nie auf das Level von vergleichbaren Wrestlern wie Kevin Nash brachte. Doch an den nicht vorhandenen Chancen hat es auf keinen Fall gelegen. Denn die hat er während seiner Karriere reichlich bekommen. Seinen ersten großen Run bekam er bei World Championship Wrestling. Nachdem er aus Texas von World Class Championship Wrestling nach Atlanta gewechselt war, wrestlete er erst einmal einige Zeit an der Seite von Dan Spivey als eine Hälfte der The Skyscrapers. Das von Teddy Long gemanagte Team überlebte allerdings nicht lange. Denn während eines Houseshow Matches brach sich Sid einige Rippen. Das wäre alles nicht so schlimm gewesen, hätte sich eine der gebrochenen Rippen nicht in seine Lunge gebort. Dies zwang ihn zu einer längeren Auszeit, woraufhin der heutige Undertaker Mark Callous Sids Platz an der Seite von Spivey einnahm. Wie es immer mal wieder vorkommt, sollte sich diese Auszeit allerdings als ein Glücksfall für Sid erweisen. Denn wer weiß, ob er die Chance, die sich einige Monate später für ihn ergab, sonst auch bekommen hätte. Die Four Horsemen hatten gerade Sting raus geworfen, da dieser die Frechheit besessen hatte, einen Titelkampf gegen ihren Anführer Ric Flair einzufordern. In den ersten Monaten spielte Sid den braven Enforcer für den Nature Boy und legte sich sogar mit Robocop an. Doch auch Sid konnte nicht verhindern, dass Flair beim Great American Bash den WCW World Heavyweight Title an Sting verlor. Während Sting sich nun erst einmal mit dem Black Scorpion herum schlagen musste, brachte sich Sid Vicious bereits in Stellung, um seinerseits die Chance zu nutzen. Beim Clash of the Champions im September traf Sting auf einen falschen Black Scorpion, was Sid allerdings nicht daran hinderte ihn direkt nach dem Match zu einem Titelkampf herauszufordern. In Richtung Halloween Havoc wurde Sting immer wieder zum Opfer von Attacken sowohl von Sid als auch vom Black Scorpion. Letzterer spielte beim Havoc keine Rolle, dafür erlebten die Fans in der Halle und am Bildschirm die Geburtsstunde des falschen Stingers mit. Ja, das war keine Erfindung der nWo Mitte der 90er, sondern eine Idee der Four Horsemen im Jahr 1990. Während des Kampfes brawlten sich Sting und Vicious in den Backstage Bereich, aber es folgte ihnen keine Kamera. So kamen Sid und ein Stinger zurück in den Ring, wo es nicht lange dauerte bis Sting den Herausforderer zu einem Bodyslam aushob und sich dabei verhob, sodass Sid auf ihm landete und sich den Titel holte. So sah es zumindest aus, bis der echte Stinger aus dem Backstage Bereich zurück kam, wo er offensichtlich gefesselt worden war. Nick Patrick war überfordert, Sting attackierte Sid, rollte ihn ein und verteidigte den Titel. Vor seiner Verletzungspause war Sid Vicious einfach nur eine Hälfte eines unbedeutenden Tag Teams, nach seiner Auszeit wurde er Mitglied eines der größten Stables aller Zeiten und bekam direkt die Chance auf den WCW World Heavyweight Title. Doch in Erinnerung bleiben wird das Comeback vor allem wegen des falschen Stingers namens Barry Windham. 5. Alex Wright – (1999 - Gehirnerschütterung) Wenn die herausstechendste Eigenschaft eines Workers seine Nationalität ist, ist dies meist kein gutes Zeichen. Doch genau so war es bei Alex Wright für eine lange Zeit. Er sah vielleicht einigermaßen gut aus und konnte sich bewegen, doch wäre er nicht deutsch gewesen, wer würde sich heute noch an ihn erinnern? Denn lange Zeit turnte und tanzte der quietschfidele Wright durch die Undercard von World Championship Wrestling. Begleitet von nervigen, damals scheinbar typisch-deutschen Technobeats, waren die Höhepunkte von Wrights WCW-Karriere ein Match gegen den späteren Triple H, so etwas wie eine Fehde gegen Disco Inferno, einer tatsächliche Fehde gegen Chris Jericho, inklusive einem WCW Cruiserweight Title-Gewinn und dem Erringen des WCW World Television Titles. Natürlich erlebte Wright in seinen ersten fünf WCW-Jahren noch einiges mehr, allerdings nur wenig was in Erinnerung blieb oder woran man sich heute noch gerne erinnern würde. Und so war eine Gehirnerschütterung im Jahre 1999, nach einem unachtsamen Tritts von Prince Iaukea, so etwas wie ein Glücksfall für Wright. Nachdem er also für einige Monate aus dem TV-Programm der WCW verschwand, wurden Mitte Mai plötzlich einige Promos ausgestrahlt, die Alex Wright unter dem Namen „Berlyn“ zeigten. Der braungebrannte Sunnyboy von einst, legte Haarpracht und den eingeölte Körper ab und tauschte ihn gegen einen fragwürdigen, schwarz gefärbten Mohawk und eine weiße Brust. Hinzu kamen ein Ledermantel, Sonnenbrille, zahlreiche Ringe, ein stilvoller Spazierstock und ein etwas weniger stilvoller Bart. Es schien als habe die Gehirnschütterung auch das Musikrezeptionszentrum seines Gehirns betroffen. Wright verabschiedete sich von dem Technosound der Nürnberger Großraumdiskos und tanzte direkt in die Gothic-Clubs der deutschen Hauptstadt. Berlyn nahm in der ersten Reihe von Nitro Platz und schockierte Kommentatoren und Fans gleichermaßen mit seiner Veränderung. Nach eher unbefriedigenden Reaktionen als Tanzbär – entweder wurde er kaum wahrgenommen oder trotz eigentlichem Face-Dasein ausgebuht – schienen die Fans sich nun tatsächlich für den Deutschen zu interessieren. Der Neo-Goth-Look war etwas anderes, Wright schien so etwas wie Charisma zu entwickeln und ein interessantes Gimmick stand in den Startlöchern. Und es stand. Und es stand. Und es stand. Denn aus besagten Startlöchern kam es eigentlich nie wirklich. Anstatt das Momentum, welches durch die schockierenden Veränderungen Wrights generiert wurde, auszunutzen und ihn endlich durchstarten zu lassen, wurde das Gimmick erst einmal wieder aus dem Programm genommen. Ausnahmsweise nicht dank politischem Wirrwarr in den Backstegemäuern der WCW, sondern aufgrund des Amoklaufs in Columbine. Nachdem in Musik (Marylin Manson) und Film („Die Straßen von New York“) Schuldige gesucht und gefunden wurden, hatte man innerhalb der Company Angst, dass auch dort ein Sündenbock ausfindig gemacht werden könnte. Und so zog man Berlyn, der in seiner Aufmachung an die Attentäter von Columbine erinnerte, vorsichtshalber aus der Schusslinie. Einige Zeit später kehrte Berlyn zwar zurück, war aber weniger Neo-Goth, als viel mehr ein „stolzer Deutscher“, mit einer Mauer als Bodyguard und einer Übersetzerin, die Berlyns ausschließlich auf Deutsch gehaltene Promos übersetzen durfte. Welches Gimmick nun problematischer war, darüber lässt sich sicher streiten. Der Hype um ihn war jedenfalls vorbei, bevor er überhaupt losgehen konnte. Jim Duggan lies ihn kurz darauf im Ring auflaufen und no sellte fast jede Aktion, so wie es einige Jahre zuvor Paul Roma getan hat, der kurz darauf entlassen wurde. Die Übersetzerin verschwand, The Wall turnte und Berlyn legte „Carmina Burana“ als Einzugsmusik ab und fand wieder zurück zu seinen Wurzeln und tanzte mit Disco Inferno dem regnerischen Sonnenuntergang der WCW entgegen. Aber warum war die ganze Geschichte nun ein „Glücksfall“ für Alex Wright? So kann immerhin davon reden, für kurze Zeit fast mal interessant gewesen zu sein! Was nur ein tragisches Ereignisse und die hysterische Medienindustrie der USA verhinderten. Als Alex Wright wäre das nie geglückt. 4. Bill Goldberg (2000 - Schnittverletzung) Die Vorgeschichte zur Verletzung von Goldberg im Dezember 1999 dürfte vielen Lesern unbewusst bekannt sein, obwohl man sie wahrscheinlich nicht auf Knopfdruck abrufen kann. Wir schreiben Starcade 1999 und Goldberg möchte in einem No Disqualification Match zum zweiten Heavyweight Champion werden. Sein Gegner ist die Legende Bret Hart. Das Match sollte gleich doppelt tragisch sein, einmal gewollt und einmal ungewollt. Während des Matches gab es einen Kick von Goldberg gegen den Kopf von Bret Hart. Dabei zog sich Hart eine Gehirnerschütterung und einen Muskelriss im Nacken zu. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass diese Verletzung die Karriere des Kanadiers beenden sollte. Gewollt war jedoch das Ende des Matches. Hier kopierte WCW einfach den Montreal Screwjob. Der Referee wurde ausgeknockt und Hart hatte den Sharpshooter angesetzt. Roddy Piper erschien als Ersatz-Referee und beendete das Match ohne das Goldberg aufgegeben hatte. Beim folgenden Nitro vakantierte Hart der Gürtel und wollte ihn aus Respekt erneut gegen Goldberg auskämpfen. Das Match gewann Hart mit Hilfe der Outsider und gründete danach mit ihnen und Jeff Jarrett eine Neuauflage der nWo. Somit hatte Goldberg ein neues Ziel auf seinem Radar. Zwei Wochen später kam es dann zur Verletzung. Geplant war das Goldberg die Limo der nWo attackieren sollte und die Windschutzscheibe einschlagen sollte, mit bloßen Fäusten. Dafür hatte man ihm eigentlich ein Stück Metall unter sein Tape gepackt. Goldberg übertrieb das Segment jedoch und schlug gleich mehrere Scheiben ein. Dabei verrutschte das Metall und Goldberg schnitt sich übel den Arm auf. Während er das Segment stark blutend zu Ende brachte, wurde er anschließend umgehen in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde die Wunde genäht und Ärzte berichteten davon, dass man den Arm beinahe hätte abnehmen müssen. Goldberg fiel mit dieser Schnittverletzung fast 6 Monate aus. Er kehrte am 29. Mai zurück und begann ein Fehde mit Kevin Nash. Dafür turnte man Goldberg zum Heel. Er griff in das Titelmatch von Nash gegen Jeff Jarrett beim Great American Bash ein und sorgte nicht nur für die Titelverteidigung, sondern schloss sich selbst der New Blood Fraktion an. Beim Bas hat the Beach gewann Goldberg dann sein Match gegen Nash mit Hilfe von Scott Steiner. In den folgenden Wochen kämpfte er mit beiden um die Position des #1-Contenders. In Folge dieser Auseinandersetzung turnte er wieder zum Face und schwor Eric Bischoff Rache. Diese Storyline wurde zum Anlass genommen, um Goldberg ein weiteres Mal seine Streak zu starten. Bischoff versprach ihm die Kündigung, falls er ein weiteres Match verlieren sollte. Es folgten drei Monate ohne Niederlage und eine Fehde gegen Lex Luger und Buff Bagwell wurde aufgebaut. Den beiden gelang bei Sin 2001 der Sieg gegen Goldberg und seinen Trainer Dwayne Bruce. Die Niederlage sollte eigentlich nur dazu genutzt werden, um Goldberg Zeit für eine Schulter-Operation zu geben. Doch in genau dieser Pause kaufte Vince McMahon die Liga auf und die Fortsetzung dieser Geschichte steht auf einem anderen Blatt. 3. Sting (1997 – Knieverletzung) Auf Platz drei unserer Liste landet das vielleicht am besten aufgebaute Comeback aller Zeiten, wobei die Verletzung damals nicht mal ansatzweise erwähnt, sondern in eine der besten Storylines der Geschichte verpackt wurde. Sting hatte während seiner ganzen Karriere immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen und im Jahr 1996 entschied er sich dazu, dass es an der Zeit war sich unters Messer zu begeben und die Verletzung einmal richtig auszukurieren. In den Jahren zuvor hatte er sich aus Loyalität der Liga gegenüber immer wieder dagegen entschieden und war mit Schmerzen in den Ring gestiegen bzw. hatte nur sehr kurze Auszeiten genommen, die eigentlich nicht halfen. Doch im Sommer 1996 schien die Zeit gekommen, um sich endlich mal richtig auszukurieren. Mit Kevin Nash und Scott Hall sollten zwei neue Stars bei World Championship Wrestling debütieren und die Verantwortlichen hatten eine, rückwirkend betrachtet, geniale Idee. In den Wirren des Debüts der new World order entfremdeten sich die anderen Babyfaces der Liga immer weiter vom Franchise und zweifelten an seiner Loyalität. Als dann auch noch ein falscher Stinger auftauchte, verriet ihn sogar sein bester Freund Lex Luger. Woraufhin der farbenfrohe Stinger sich wandelte und sich schließlich nicht nur von seinen Freunden, sondern von allen abwandte. Doch so ganz verschwand er nie. Im Herbst und Winter 1996 machte er sich auf Grund der Operation und der darauffolgenden Wochen im Krankenhaus und der Reha ziemlich rar, bevor er als dunkler Rächer wieder auftauchte. Doch auf welcher Seite der neue Stinger stand, darauf fand erst einmal keiner eine Antwort. Woche für Woche tauchte er unter den Dächern der Arenen auf und verfolgte von dort das Geschehen. Mit der Zeit fand er immer mal wieder den Weg hinunter und attackierte scheinbar wahllos Wrestler. Ein kritisches Wort genügte und schon wurde man wie Jeff Jarrett oder Jim Duggan mit dem Scorpion Deathdrop niedergestreckt. Hollywood Hogan und seine Kumpanen freuten sich, vermuteten sie den schwarz-weißen Stinger doch auf ihrer Seite. Doch es sollte ganz anders kommen. Die Fans waren sich einig, auf wessen Seite sie sich den Stinger wünschten. Immer wieder skandierten sie „We want Sting“, wenn die nWo wieder einmal ihre Übermacht unter Beweis stellte. Die Entscheidung sollte schließlich bei Uncensored 1997 fallen. Im Main Event standen sich die Teams der nWo, der WCW und Team Piper gegenüber. Das Match gewann die nWo, doch der Abend sollte zu einem Albtraum werden. Denn von der Hallendecke kam Sting eingeschwebt und vertrieb die nWoler, bevor er Hogan den Deathdrop verpasste. Stings Auftritte blieben erst einmal sehr sporadisch, doch immer wenn die Übermacht der nWo zu groß wurde, kam er seinen alten Freunden zur Hilfe und vertrieb die Bösewichte mit Hilfe seines Baseballschlägers. In der zweiten Jahreshälfte nahm sich dann WCW Präsident JJ Dillon persönlich der Sache an, um Sting wieder komplett auf die Seite der WCW zu holen. Er bot ihm mehrfach Kämpfe gegen nWoler aus der zweiten Reihe an. Doch Sting wollte nur einen und zerriss die entsprechenden Verträge. Dillon war zu blöd um das zu erkennen, während die Fans längst wussten, was Sting wollte. Sting ließ sie sogar sprechen und Hogans Namen skandieren, wenn Dillon wissen wollte, was er denn wolle. Schließlich wurde es auch für JJ Dillon klar und so setzte er das Match für Starrcade an. Das Ergebnis war nicht nur der meistverkaufte Pay-Per-View in der Geschichte von World Championship Wrestling, sondern auch der vielleicht größte Screwjob in der Geschichte der Liga. Hogan demontierte das Match und Sting lies sich übertölpeln. Diese Tatsache schadet bis heute der Legende von Sting und dieses ansonsten phantastischen Angles. Doch am Ende kann das Ego eines Hulk Hogans nicht darüber hinweg täuschen, dass hier Wrestlinggeschichte geschrieben wurde. 2. Ric Flair (1975 – Wirbelbrüche) Wrestler sind auch nur Menschen und so passieren ihnen die gleichen Dinge, die auch allen anderen passieren können. Verletzungen lassen sich also nicht immer durch Matches, Moves und Training erklären, sondern auch durch die ganz einfachen Dinge des Lebens. Flugzeugabstürze zum Beispiel. Betroffen davon war der aufstrebende Star der Jim Crockett Promotions im Jahr 1975, Ric Flair. Auf dem Weg zu einer Show war er am 4. Oktober in einer gecharterten Maschine gemeinsam mit seinen Kollegen Mr. Wrestling, Johnny Valentine, Bob Bruggers und David Crockett unterwegs, als sich ein folgenschwerer Unfall ereignete. Das Flugzeug hatte zu wenig Sprit an Bord, berührte bei der Notlandung einige Bäume und schlug dann in der Nähe von Wilmington, North Carolina auf dem Boden auf, 100 Meter vor der Landebahn. Alle Passagiere wurden aus dem Flugzeug geschleudert und schwer verletzt ins örtliche Krankenhaus gebracht. Mr. Wrestling, das einzige Babyface an Bord, verließ schon am nächsten Tag das Hospital und trat sehr bald wieder auf, um ja keinen Verdacht zu erregen. Valentine, das damalige Ace des Territoriums und Bruggers wrestleten nie wieder ein Match und der Pilot starb zwei Monate später an seinen Verletzungen. Flairs Rücken war an drei Stellen gebrochen und die Ärzte erklärten ihm, dass auch er nie wieder in den Ring steigen werde. Mit eisernem Willen und intensivem Training schaffte Flair jedoch das Unmögliche und kehrte im Februar 1976 wieder in den Ring zurück. Sofort nahm er seine Fehde mit Wahoo McDaniel wieder auf und damit ging auch sein Aufstieg an die Spitze der Promotion und schließlich der ganzen Wrestlingwelt weiter. Heutzutage ist das Wort „Comeback“ für manche WWE-Fans durch Flairs TNA-Aufenthalt vielleicht negativ belegt, doch das größte, schwerste und wichtigste Comeback hatte Flair bereits hinter sich, als sein erster World Title noch fünf Jahre entfernt war. Lobende Erwähnung: Fit Finlay und Ricky Steamboat Einige Auszeiten dauern nur wenige Wochen, andere ein ganzes Jahr. Manchmal gelingt aber auch ein Comeback, das nicht mehr für möglich gehalten wurde. In der WCW-Geschichte finden sich sogar zwei Männer, die erst nach Jahren wieder in den Ring stiegen und deren Karrieren World Championship Wrestling um einige Jahre überlebten. Damit sind ihre Comebacks so gesehen keine WCW-Comebacks, dadurch aber nicht weniger erwähnenswert. Zunächst haben wir da Fit Finlay, hierzulande natürlich bestens bekannt. 1996 war er zum ersten Mal bei Nitro aufgetaucht und hatte eine jahrelange Fehde gegen Lord Steven Regal fortgesetzt und dabei neue Maßstäbe in Sachen Härte gesetzt. Ein Jahr später kehrte der Belfast Bruiser in Vollzeit zurück nach Atlanta und durfte sich bald schon World Television Champion nennen. Bei der Einführung einer Hardcore Division war er natürlich auch dabei und wurde mit dem Gewinn der Hardcore Invitational Trophy praktisch der inoffizielle erste Champion dieser Division. Doch neben falschem Stacheldraht und dem schreienden Norman Smiley gab es auch sehr reale Gefahren in diesen Matches. Eine davon war ein Holzsplitter, der sich bei einem Match im Frühjahr 2000 in sein Bein bohrte. Die dabei entstandene Verletzung erwies sich als schlimmer als gedacht und es bestand sogar die Gefahr, dass er das Bein verlieren könnte. Ganz so schlimm kam es glücklicherweise zwar nicht, an Wrestling war aber nicht zu denken. Nach dem WCW-Ende wechselte Finlay zu WWE, wo er als Trainer tätig wurde und sich hauptsächlich um die Diven kümmerte, was der Qualität ihrer Matches für einige Jahre sichtbar gut tat. Vier Jahre nach seiner Verletzung gab es ein vorsichtiges Kurz-Comeback bei einer Houseshow in Schottland, bevor er 2006 tatsächlich wieder als Vollzeitwrestler in den Ring steigen konnte. Nahtlos knüpfte er an alte Erfolge an, ein WWE United States Title, mehrere WrestleMania-Teilnahmen und insgesamt noch sechs Jahre im Ring waren der Lohn, bis er Ende 2012 freiwillig seine Karriere beendete. Noch länger Zeit ließ sich Ricky Steamboat. The Dragon war 1994 maßgeblich an einem qualitativ herausragenden ersten Halbjahr von World Championship Wrestling beteiligt, das mit der Ankunft von Hulk Hogan und vieler seiner wenig talentierten Freunde ein jähes Ende fand. Während sich Hogan, Brutus Beefcake, die Nasty Boys und viele andere in den Cards breitmachten, hielten Steamboat und Steve Austin mit ihrer Fehde um den WCW United States Heavyweight Title die Fahne des guten Wrestlings hoch. Mehrfach wechselte der Titel zwischen den beiden, die jedes Mal ein tolles Match boten. Das letzte davon fand Ende August 1994 bei einer Houseshow statt. Die folgende Deutschland-Tour fand schon ohne den Drachen statt und beim „Fall Brawl“-PPV übergab Commissioner Nick Bockwinkel Austin kampflos den Titel, da Steamboat verletzungsbedingt nicht antreten könne. Eine Rückenverletzung hatte dem Drachen die Zähne gezogen und ihn zum Aufgeben gezwungen. Austin konnte sich an seinem Titel nicht lange erfreuen, denn Hulkamania erwischte auch ihn und er wurde in 40 Sekunden von Jim Duggan gesquasht. Was Steamboat anging, ließ er sich zwar hier und da blicken, beispielsweise als Gastringrichter bei der Debütshow von NWA-TNA oder als Manager bei Ring of Honor, doch dabei blieb es zunächst. Es dauerte schließlich 15 Jahre, bis die Fans Steamboat wieder in Action erleben konnten. Um etwas am Erfolg des Films „The Wrestler“ teilhaben zu können, startete WWE, wo Steamboat mittlerweile backstage arbeitete, eine Storyline mit ehemaligen Wrestlern und verpflichtete auch Hauptdarsteller Mickey Rourke. Bei WrestleMania trat Chris Jericho dann gegen drei Oldtimer an, darunter auch Steamboat. Während seine Kollegen Jimmy Snuka und Roddy Piper dem Alter Tribut zollen mussten, überraschte der Dragon die Fans mit seiner Form und seinen Fähigkeiten. Für den nächsten PPV wurde ein Einzelmatch angesetzt, das die Fans von technischem Wrestling in Verzückung versetzte und Steamboat stand schließlich noch den ganzen Sommer hier und da im Ring, bevor er sich im folgenden Jahr wieder in den Ruhestand zurück zog. Während andere mit ständigen Comebacks eher ihrem Ruf schaden, hat es Steamboat nach eineinhalb Jahrzehnten Auszeit dagegen geschafft, seiner sowieso schon großartigen Karriere noch ein kleines Sahnehäubchen obendrauf zu verpassen. 1. Sting (1990 - Patellasehnenriss) Er ist halt der Franchise, die Ikone von World Championship Wrestling. So ist es kein Wunder, dass Sting nicht nur zweimal in dieser Liste auftaucht, sondern auch noch den Sieg abstaubt. Während auf Platz 3 seine große Verwandlungsstoryline landete, findet sich hier der Weg zu seinem ersten WCW World Heavyweight Title. Als Jim Crockett die MSW aufkaufte, konnte sich nur ein einziger Wrestler in der neuen Liga durchsetzen. Es war ein blonder junger Wrestler mit jeder Menge Charisma und soliden Leistungen im Ring. Es dauerte nicht lange, bis sich Sting das Standing erarbeitete, um beim ersten Clash of the Champions gegen keinen geringeren als Ric Flair in den Ring zu steigen. Bis heute gilt dieser 45-minütige Draw als der Moment, in dem der Stern des Stingers aufging. In den nächsten Jahren festigte Sting seinen Status als einer der Kronprinzen hinter dem Nature Boy. Beide standen sich dabei immer mal wieder gegenüber bis Ric Flair nach einem Match gegen Terry Funk von Gary Hart und dessen Mannen attackiert wurde. Denn hier kam der Stinger seinem Rivalen trotz aller Meinungsverschiedenheiten zu Hilfe und vertrieb die Angreifer. Die nächsten Monate fehdeten die beiden mit Funk und dem The Great Muta. Die Allianz von Flair und Sting mündete schließlich sogar darin, dass mit den zurückkehrenden Andersons die Four Horsemen neu gegründet wurden. Die Horsemen standen zu dieser Zeit auf der Seite der Publikumslieblinge, was sich allerdings bald schon wieder ändern sollte. Bei Starrcade 1989 zogen sowohl Sting als auch Ric Flair in das Iron Man Tournament ein. Ebenfalls mit dabei waren der Great Muta und Lex Luger. Der geheimnisvolle Krieger aus dem Orient verlor an diesem Abend alle seine drei Kämpfe, während Luger Sting besiegen und gegen Flair ein Unentschieden heraus holen konnte. Damit sollte die Entscheidung im Main Event zwischen Sting und Flair fallen. Beide lieferten sich eine harte Schlacht, in der es hin und her ging bis Flair mit dem Figure Four den Sack zu machen wollte. Doch Sting rollte ihn ein und sicherte sich so nicht nur den Turniersieg, sondern auch einen Shot auf Flairs WCW World Heavyweight Title. Die Andersons versuchten in den nächsten Wochen auf den Stinger einzureden, dass er doch auf den Titelkampf verzichten möge. Als das nichts half und Sting sich beim Clash of the Champions im Februar endgültig dafür entschied den Nature Boy zu fordern, brach die Allianz. Die Horsemen attackierten Sting und später in der Show kam es zu einem weiteren Brawl, während dem sich Sting die Patellasehne riss. Dies brachte die Offiziellen in eine schwierige Situation, doch eben solche Situation bringen manchmal das beste in einem hervor und so kam man auf eine großartige Idee, mit der sich Sting noch weiter in die Herzen der Fans kämpfen sollte. Als Ersatz für Sting wurde Lex Luger auserkoren. Sting und Luger hatten in den vergangenen Monate auf Grund von Stings Zugehörigkeit zu den Horsemen einige Probleme. Doch während des Kampfes tauchte Sting am Ring auf, um seinen Freund zu unterstützen. Dies sollte allerdings nach hinten los gehen. Denn die Andersons attackierten Sting, woraufhin sich Luger dazu entschied von Flair abzulassen und seinem verletzten Freund zu Hilfe zu eilen. Das Ergebnis war ein Count Out. Sting brauchte noch einige Monate bis er wieder fit war und in der Zwischenzeit fiel er immer wieder Attacken der Horsemen zum Opfer. Doch es fanden sich einige Dudes with Attitude, die dem Stinger zu Hilfe kamen. So standen die Steiner Brothers, Paul Orndorff, der Junkyard Dog und El Gigante dem Stinger auch beim Great American Bash 1990 zur Seite und verhinderten Eingriffe der Horsemen. Es wurde eine glorreiche Nacht, in der der Stinger sich seinen ersten WCW World Heavyweight Title sichern konnte. Die Fans feierten ihn und alles schien darauf hinzudeuten, dass ihm eine glorreiche Zeit als Champion bevor stand. Doch es kam anders. Denn die Ratings und die Zuschauerzahlen sagten etwas anderes aus und so wechselte der Titel relativ schnell wieder zurück zum Nature Boy. Doch trotz dieses Problems war diese Verletzung und das Comeback ein ganz wichtiger Bestandteil eines der wichtigsten Momente in der Geschichte von World Championship Wrestling und ihres größten Aushängeschilds.
Posted on: Mon, 15 Jul 2013 08:56:13 +0000

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