Ernährungsfehler Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, - TopicsExpress



          

Ernährungsfehler Zivilisationskrankheiten wie Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Darmkrebs, denen jährlich Hunderttausende von Bundesbürgern vorzeitigt zum Opfer fallen, gehen - so wird angenommen - im wesentlichen auf das Konto zu hohen Fleisch- und damit Fettkonsums. Auf der anderen Seite werde zu wenig Leber und Fisch gegessen sowie zu selten Milch getrunken, teilte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung mit. Die Betreffenden sind schlecht mit Folsäure, Vitamin E und B2 versorgt. [1] Wie hoher Fleischkonsum und Krebs zusammenhängen, ist allerdings unklar. Ein direkter Zusammenhang wird heute nicht mehr angenommen. Eine Überlegung ist, dass Fleisch als Nahrungsbestandteil andere Bestandteile verdrängt, darunter Obst und Gemüse, denen eine allgemein gesundheitserhaltende und -schützende Wirkung zugesprochen wird. Die Korrelation zwischen hohem Fleischkonsum und höheren Krebsraten (Darm und Magen) liegt möglicherweise nicht am hohen Fleisch-, sondern am reduzierten Obst- und Gemüsekonsum, sagt Prof. Günther Wolfram (Technische Universität München, Lehrstuhl für Ernährungslehre, Freising-Weihenstephan). Ernährungsfehler und die daraus resultierenden Folgen wie Krankheit, Produktionsausfall, Frühinvalidität und vorzeitiger Tod schlagen in der Bundesrepublik mit 42 Milliarden Mark jährlich zu Buche, wurde durch die Nationale Verzehrsstudie (NVS) und der Verbundstudie Ernährungserhebung und Risikofaktoren-Analytik (VERA) (1990) ermittelt. Die Bekämpfung ernährungsbedingter Gesundheitsstörungen komme kaum voran, wenngleich ein leichter Rückgang bei der Zahl der Todesfälle durch falsche Ernährung zu verzeichnen sei. Die Fehler sind leicht zu benennen. In den Worten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: "Die Deutschen essen zu viel, zu fett, zu süß, zu salzig". [2] Mit gesünderer Ernährung ließe sich im Gesundheitswesen der Bundesrepublik mehr Geld einsparen, als der frühere Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CDU) mit seinem Gesundheitsstruktur-Gesetz erreichen möchte, meint der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), Volker Pudel. Neben der Ernährungsform ist eine gesunde und bewusste Lebensführung von besonderer Bedeutung für die Krebsverhütung, betonte Rainer Frentzel-Beyme vom Deutschen Krebsforschungszentrum (Heidelberg). Physische Aktivität, niedriges Körpergewicht und moderate vegetarische Ernährungsform seien Faktoren "mit dem größten Vorteil in der Prävention von Krebs". Die bewusste Wahl der Ernährungsform, befriedigende Arbeit und soziale Einbindung stimuliere den Geist und verstärke den positiven Effekt. Frentzel-Beyme schließt daraus, dass hohes Alter keineswegs mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehe. Der Einfluss von Obst und Gemüse ist aber begrenzt. Sie tragen zwar zur Verminderung von Radikalen, die als eine der Ursachen für Krebsentstehung gesehen wird, bei. Sie können die Radikalbildung aber nicht vollständig verhindern und haben auf andere Ursachen, wie z.B. natürliche Kanzerogene in Nahrungsmitteln, keinen Einfluss. Wer glaubt, sich mit Diäten gesund zu ernähren, kann im Einzelfall falsch liegen. Einige "Außenseiterdiäten", von Aposteln als Evangelium verkündet, sind gefährlicher als die Krankheit, der sie vorbeugen oder die sie bekämpfen sollen. Angst vor schädlichen Einflüssen, beispielsweise "Chemie", spielen bei der Wahl einer Diät eine große Rolle, geschürt durch Veröffentlichungen, die z.B. einen Nahrungsbestandteil oder Zusatzstoff für eine Reihe von gesundheitlichen Störungen verantwortlich machen. Ein Beispiel dafür war in den 70er Jahren das angeblich durch Phosphatzusätze zu Lebensmitteln hervorgerufene hyperkinetische Syndrom, dem mit einer "phosphatarmen Diät" begegnet werden sollte. "Diese war jedoch nicht phosphatarm, zeigte dafür aber eine ungünstige Nährstoffrelation", sagte Prof. Hildegard Przyrembel vom Max-von-Pettenkofer-Institut des Bundesgesundheitsamtes BGA Berlin. Überhaupt besteht bei zu radikal praktizierten Diäten immer die Gefahr von Mangelerscheinungen
Posted on: Sat, 05 Oct 2013 05:53:23 +0000

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