Habe angeregt durch das neue Alexander-Kluge-Buch jetzt endlich auch mal die Biografie über Fritz Bauer, den großen, leider oft erfolglosen Ankläger der Nazi-Gräuel, gelesen. Einige der Schlüsselsätze: "Bis zuletzt war es bei solcher Rechtsprechung geblieben. Sie ging davon aus, dass die Angeklagten vor lauter Autoritäts- und Staatsgläubligkeit sowie ideologischer Verblendung einem entschuldbaren Verbotsirrtum erlegen waren und das Unrecht nicht erkennen konnten, obgleich sie allesamt Juristen, Ärzte oder Kaufleute, insofern nicht ungebildet waren. Im Übrigen wurden sie ohnehin nicht als Täter, sondern allenfalls als Gehilfen betrachtet und hatten schon deshalb keine härtere Strafe zu erwarten. Eigener Täterwille - selbst wenn der Betreffende die Tat eigenhändig ausgeführt hatte - lag nach Ansicht der Gerichte nicht vor: Die Angeklagten hatten ja nur den Willen der Staatsführung ausgeführt." perlentaucher.de/buch/irmtrud-wojak/fritz-bauer-1903-1968.html
Posted on: Sun, 30 Jun 2013 13:12:28 +0000
Trending Topics
Recently Viewed Topics
© 2015