Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheksneubauten Beispiele - TopicsExpress



          

Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheksneubauten Beispiele unter Berücksichtigung der Signaletik in Öffentlichen Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen Masquer les détails De el haloui said À [email protected] Kurzfassung In der vorliegenden Bachelorarbeit werden die elementaren Bestandteile eines Leit-und Orientierungssystems dargestellt und unter der besonderen Berücksichtigung der Signaletik erläutert. Dabei ist zu klären, ob eine angewandte Signaletik innerhalb der Gestaltung des Leit- und Orientierungssystems die Orientierung in einer Bibliothek verbessert und ob dies Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Benutzers und daran anschließend auf das Bibliotheksimage hat. Die erarbeiteten Eigenschaften eines Leit- und Orientierungssystems mit einer guten Signaletik werden an zwei Beispielbibliotheken konkretisiert: Der Mediothek Krefeld und der Zentralbibliothek Hamm. Am Ende der Bachelorarbeit werden die Arbeitsergebnisse zusammengefasst und ein kleiner Ausblick auf kommende Trends im Bereich des Designs von Leit- und Orientierungssystemen gegeben. Schlagwörter: Leitsystem, Orientierungssystem, Signaletik, Informationsdesign Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Architektur und Orientierung 3 2.1 Gemeinsamkeiten von Leitsystemen und Orientierungssystemen 7 2.2 Das Leitsystem 10 2.3 Das Orientierungssystem 12 3 Die Signaletik 13 3.1 Identität durch Signaletik 15 3.2 Sicherheit durch Signaletik 16 4 Barrierefreiheit 17 5 Leit- und Orientierungssysteme außerhalb der Bibliothek 19 6 Leit- und Orientierungssysteme innerhalb der Bibliothek 21 6.1 Informationstheken 23 6.2 Akustische Systeme 25 6.3 Visuelle Systeme 27 6.3.1 Beschilderung 29 6.3.2 Piktogramme 33 6.3.3 Karten 36 7 Design der Signaletik 38 7.1 Corporate Design 38 7.2 Design 39 7.2.1 Farbe. 41 7.2.2 Schrift 43 7.2.3 Formen und Materialien 44 8 Raumatmosphäre 46 8.1 Beleuchtung 47 8.2 Klima 49 9 Ausgewählte Beispielbibliotheken 50 9.1 Mediothek Krefeld 50 9.2 Zentralbibliothek Hamm 55 10 Zusammenfassung und Ausblick 59 11 Gesprächsprotokolle 61 11.1 Mediothek Krefeld mit Frau Buchholtz, am 14.07.2011 61 11.2 Zentralbibliothek Hamm mit Frau Becker, am 15.07.2011 62 12 Literaturverzeichnis 63 13 Anhang 71 Anhangverzeichnis Abbildung 1 Regalaufstellung Henning 1997, S. 49 Abbildung 2 Verteilung der Informationsaufnahme Rau 2011, S. 34 Abbildung 3 mobiles Gerät der Einsatzkräfte mit Indoor-Navigations-Integrationsplattform Rüppel 2011 Abbildung 4 Drei-Komponenten-Pyramide Calori 2007, S. 62 Abbildung 5 Blickwinkelgesetz 1 Suchanek 2008, S. 13 Abbildung 6 Blickwinkelgesetz 2 Suchanek 2008, S.14 Abbildung 7 Blickwinkel eines stehenden und laufenden Menschen Smithuijzen 2007, S. 218 Abbildung 8 Beschriftung zu einer Ausstellung in Lissabon TwoPoint.net (Hg.) 2010, S. 134 Abbildung 9 Parkhaus des Eureka Towers in Melbourne TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 140 Abbildung 10 Osaka University of Arts TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 143 Abbildung 11 Piktogramme vom Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main TwoPoints.net (Hg.) 2010, S.25 Abbildung 12 Burgen, Schlösser, Altertümer in Koblenz Meuser 2010, S. 97 Abbildung 13 Piktogramme der Olympischen Spiele 1963 Uebele 2006, S. 54 Abbildung 14 Piktogramme des Freizeitbads Bernaqua Meuser 2010, S. 346 Abbildung 15 Themenspezifische Piktogramme für eine Seilbahn Lacher (Hg.) 2004 Abbildung 16 Themenspezifische Piktogramme der American International School Wien Meuser 2010, S. 264 Abbildung 17 Maritime Piktogramme der Hafencity Hamburg Meuser 2010, S. 383 Abbildung 18 Piktogramme des National Zoological Park in Washington Smitshuijzen 2007, S.339 Abbildung 19 Piktogramme für Toiletten TwoPoints.net (Hg.) 2010 S. 177 Abbildung 20 Wegweisende Piktogramme für Toiletten TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 150 Abbildung 21 Piktogramme für Toiletten TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 106 Abbildung 22 Realistische Piktogramme Meuser 2010, S. 73 Abbildung 23 Ein Piktogramm, das aus vielen Piktogrammen besteht TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 32 Abbildung 24 Piktogramme mit zusätzlicher Brailleschrift Rau 2011, S. 39 Abbildung 25 Bibliotheksspezifische Piktogramme aus Schweden PLA - Public Library Association 2008 Abbildung 26 Länderspezifische Piktogramme aus Indien Meuser 2010, S.397 Abbildung 27 Länderspezifische Piktogramme aus Japan TwoPoints.net (Hg.) 2010, S.49 Abbildung 28 Länderspezifische Piktogramme aus Arabien Meuser 2010, S. 219 Abbildung 29 Karte mit weiterführenden Hinweisen auf dem Boden Meuser 2010, S. 402 Abbildung 30 Kartenausrichtung Smitshuijzen 2007, S. 352 Abbildung 31 Dreidimensionale Karte aus der Vogelperspektive Meuser 2010, S.408 Abbildung 32 Haptische Karte Uebele 2006, S. 248 Abbildung 33 Karte mit tastbarer Brailleschrift Uebele 2006, S. 249 Abbildung 34 Haptische Karte mit Brailleschrift Dresdener Zwinger Meuser 2010, S. 68 Abbildung 35 Corporate Identity auf der Grundlage von Messedat 2005 S. 20-24 Abbildung 36 Farbharmonien Hammer 2008, S. 180 Abbildung 37 Farbharmonien zu verschiedenen Jahreszeiten Hammer 2008, S. 205 Abbildung 38 Farbkontraste Uebele 2006, S. 67 Abbildung 39 Negativ Beispiel für die Farbgestaltung eines Leitsystems Meuser 2010, S. 336 Abbildung 40 Kombination von Farbe und Zeichen Meuser 2010, S. 405 Abbildung 41 Kombination von Schrift und Muster Meuser 2010, S. 392 Abbildung 42 Schriftarten Helvetica und Frutiger Smitshuijzen 2007, S. 307/308 Abbildung 43 Variationen von Schilderformaten Smitshuijzen 2007, S. 222 Abbildung 44 Wandgestaltung macht Schilder unnötig UW Design Show 2010 Abbildung 45 Verschiedene Schilderformen Calori 2007, S. c3 ff Abbildung 46 Roomware Smitshuijzen 2007, S. 253 Abbildung 47 Gutes Beispiel für Lichtreflexion Staats- und Stadtbibliothek Augsburg Schrammel 2011, S. 6/7 Abbildung 48 einige Beispiele von Hinweisen mit LED-Beleuchtung Jung 2011, S.2-13 Abbildung 49 Querschnitt der Mediothek Krefeld Südansicht Abbildung 50 Querschnitt der Mediothek Krefeld Nordansicht Abbildung 51 Längsschnitt der Mediothek Krefeld Westansicht Abbildung 52 Längsschnitt der Mediothek Krefeld Ostansicht Abbildung 53 Grundriss Erdgeschoss Mediothek Krefeld Abbildung 54 Grundriss 1. Obergeschoss Mediothek Krefeld Abbildung 55 Grundriss 2. Obergeschoss Mediothek Krefeld Abbildung 56 Dachaufsicht Mediothek Krefeld Abbildung 57 Außenansicht der Mediothek Krefeld Abbildung 58 Eingang und Logo der Mediothek Krefeld Abbildung 59 Spiralförmiger Aufbau der Etagen Abbildung 60 Rampe innerhalb der Mediothek Krefeld Abbildung 61 Haptische Beschriftung am Rampenhandlauf Abbildung 62 Hängender Gebäudeplan im Eingangsbereich Abbildung 63 Handzettel des Gebäudeplans Abbildung 64 Flucht- und Rettungsplan der Mediothek Krefeld Abbildung 65 Automatische Rückgabe Abbildung 66 Verbuchungsstation der Medien Abbildung 67 Geldautomat zur Gebührentilgung Abbildung 68 Internetarbeitsplätze in der Mediothek Krefeld Abbildung 69 OPAC- Zugang Abbildung 70 Servicetheke im Eingangsbereich Abbildung 71 Informationstheke und Anmeldung Abbildung 72 Informationstheke in der Mediothek Krefeld Abbildung 73 Beschriftung der Kinder- und Jugendbibliothek Abbildung 74 Graue Beschriftung des Cafés und den Toiletten Abbildung 75 Regaltreppe der Mediothek Krefeld Abbildung 76 Deckblatt der Regalordnung Abbildung 77 Seite 1 der Regalordnung Abbildung 78 Seite 2 der Regalordnung Abbildung 79 Seite 3 der Regalordnung Abbildung 80 Detailliertere Bestandsübersicht Abbildung 81 Regalstirnbeschriftung Abbildung 82 Beschriftungsbox mit jeweiliger Regalnummer Abbildung 83 Beschriftung am Regalbrett Abbildung 84 Regalbeschriftung der AV-Medien im Atrium Abbildung 85 Regalbeschriftung der Jugendbücher im Atrium der Mediothek Krefeld Abbildung 86 Dachfenster der Mediothek Krefeld Abbildung 87 Grundriss Untergeschoss Zentralbibliothek Hamm Abbildung 88 Grundriss Erdgeschoss Zentralbibliothek Hamm Abbildung 89 Grundriss 1.Obergeschoss Zentralbibliothek Hamm Abbildung 90 Grundriss 2. Obergeschoss Zentralbibliothek Hamm Abbildung 91 Grundriss 3.Obergeschoss Zentralbibliothek Hamm Abbildung 92 Grundriss 4.Obergeschoss Zentralbibliothek Hamm Abbildung 93 Dachaufsicht Zentralbibliothek Hamm Abbildung 94 Schriftzug des Heinrich-von-Kleist-Forums in Hamm Abbildung 95 Schriftzug der Zentralbibliothek Hamm Abbildung 96 Gebäude des Heinrich-von-Kleist-Forums Abbildung 97 Aussicht auf den Vorplatz Abbildung 98 Drei-Sinne-Prinzip bei der Beschriftung innerhalb des Aufzugs Abbildung 99 Treppenhaus der Zentralbibliothek Hamm Abbildung 100 Deckenfenster der Zentralbibliothek Hamm Abbildung 101 Einsicht vom Treppenhaus in die einzelnen Etagen Abbildung 102 Flyer mit etagenspezifischer Farbe Abbildung 103 Dreieckiger Aufsteller mit Gebäude- und Etagenplan Abbildung 104 Erste und Zweite Seite des Handzettels Abbildung 105 Dritte und vierte Seite des Handzettels Abbildung 106 Regalstirnbeschilderung Abbildung 107 Beschilderung über dem Regal Abbildung 108 Beschilderungsbox und Beschilderung am Regalboden Abbildung 109 Zusätzliche Orientierungshilfe für die Romanaufstellung Abbildung 110 Beschriftung in der Kinderbibliothek Abbildung 111 Die Hörbar der Zentralbibliothek Hamm Abbildung 112 Medienförderanlage der Zentralbibliothek Hamm aus Modernste Stadtbibliothek Deutschlands in Hamm eröffnet, ABI-Technik Abbildung 113 Teil der Medienförderanlage Abbildung 114 Informationstheke in der 1. Etage Abbildung 115 Informationstheke in der 2. Etage Abbildung 116 Fenster und Ausblick der Zentralbibliothek Hamm Abbildung 117 Kunstgegenstände in der Zentralbibliothek Hamm 1 Einleitung Bibliotheken erfüllen vielfältige Funktionen in der Gesellschaft und bei der In-formationsvermittlung. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg dieser Aufgaben besteht in der Erzeugung des Informationszugangs. Dieser Zugang ist in erster Linie physisch in Bezug auf die bereitgestellten Medien und der Bibliothek als Gebäude zu verstehen. Folglich ist das Informationsdesign, welches sich aus dem Leitsystem, dem Orientierungssystem und der Signaletik zusammensetzt, ein unerlässliches Hilfsmittel um Bibliothekskunden diesen Zugang zu gewährleisten. In der vorliegenden Bachelorarbeit werden die elementaren Be-standteile eines Leit- und Orientierungssystems dargestellt und unter der besonderen Berücksichtigung der Signaletik erläutert. Dabei ist zu klären, ob eine angewandte Signaletik innerhalb der Gestaltung des Leit- und Orientierungssystems die Orientierung in einer Bibliothek verbessert und ob dies Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Benutzers und daran anschließend auf das Bibliotheksimage hat. Zunächst wird der besondere Zusammenhang zwischen der Architektur des Gebäudes und der menschlichen Orientierung näher erläutert. Daran anschließend werden die Gemeinsamkeiten eines Leitsystems und eines Orientierungssystems herausgearbeitet sowie deren jeweiligen individuellen Merkmale und Besonderheiten. Der Fokus der Bachelorarbeit liegt auf der Thematik der Signaletik, welcher auf der Grundlage aktuellster Informationen beschrieben wird. Innerhalb dieses Themenkomplexes werden zudem der Zusammenhang zwischen einer guten Signaletik und der Identitätsbildung eines Gebäudes bzw. einer Einrichtung herausgearbeitet sowie der Aspekt der Sicherheit, welcher sich durch eine vorausschauende Planung verbessert. Ein gelungenes Leit- und Orientierungssystem mit einer guten Signaletik kann nur mit einer frühzeitigen und sorgfältigen Planungsphase realisiert werden. Dieser Planungsprozess wird jedoch nur vereinzelt thematisiert und nicht ausführlicher bearbeitet, da der Schwerpunkt dieser Bachelorarbeit auf der Analyse der daraus ent- stehenden Resultate und deren Realisierung liegt. Die Grundlage einer barrierefreien Gestaltung des Leit- und Orientierungssystem wird in einem separaten Kapitel erläutert. Zusätzlich werden bei den jeweiligen Sachverhalten wie beispielsweise der Farbe oder der Schrift geeignete Varianten genannt. Das Konzept eines Leit- und Orientierungssystems ist in zwei Kategorien unterteilt: außerhalb und innerhalb der Bibliothek. Unter dem erst genannten Teilbereich werden relevante Eigenschaften der Beschilderung für den Außenbereich genannt und im darauffolgenden Kapitel werden akustische und visuelle Systeme sowie die Platzierung von Informationstheken behandelt. Das Design des Leit-und Orientierungssystems und der Bezug zum Corporate Design werden daran anschließend ausführlich erläutert. Bei den Themenkomplexen werden finanzielle Einschränkungen hinsichtlich der Realisierung nur bedingt als begrenzendes Element berücksichtigt. Ein wichtiger Bestandteil der Signaletik ist der Bezug zur Raumatmosphäre, welche hier nur in den Kategorien Beleuchtung und Temperatur bearbeitet werden. Ferner gibt es Leit- und Orientierungssysteme in virtueller und interaktiver Form im Internet, dieser große Themenkomplex wird nicht behandelt. Die, im theoretischen Teil, abhandelten Eigenschaften eines Leit- und Orientierungssystems mit einer guten Signaletik werden an zwei Beispielbibliotheken konkretisiert: Der Mediothek Krefeld und der Zentralbibliothek Hamm. Am Ende der Bachelorarbeit werden die Arbeitsergebnisse zusammengefasst und ein kleiner Ausblick auf kommende Trends im Bereich des Designs von Leit-und Orientierungssystemen gegeben. 2 Architektur und Orientierung Der Mensch versucht seit jeher sich in seiner Umgebung zu orientieren. Zu einer Zeit, als es noch kein Papier und keine Schrift gab, wurden Objekte wie beispielsweise Höhlenwände oder Steine mit Zeichen und Symbolen markiert. Durch diese visuelle Kommunikation wurden Zeichen eine bestimmte Bedeutung zugewiesen. Diese Bedeutung konnte von denjenigen gelesen und interpretiert werden, die ebenfalls diese Zeichen im selben Kontext verwendeten 1 . Sie beherrschten folglich die gleiche Zeichensprache. Die Fähigkeit, sich zu orientieren war lebensnotwendig. Man orientierte sich an auffälligen Naturgegebenheiten und am Stand der Himmelsgestirne 2 . Im 21. Jahrhundert ist die Orientierung immer noch einer der wichtigsten Grundbedürfnisse in unserem Leben. „Mit der zunehmenden Beschleunigung und Komplexität unserer Lebensverhältnisse wächst in gleichem Maße auch unser Bedürfnis nach Orientierung“ 3 . Diese Orientierung ist in großen Städten aufgrund deren rasanten Wachstums und der daraus resultierenden Anonymität häufig nicht gegeben. „Orientierungssysteme sind folglich das Produkt einer Gesellschaft, deren Mitglieder sich darauf verständigt haben, einander möglichst aus dem Wege zu gehen und die sich dies existentiell auch leisten können“ 4 . Heutige Anforderungen an die Architektur beinhalten Aspekte der Multifunktionalität und Variabilität von Bautypen 5 . Durch diesen Anspruch, ein Gebäude zu konzipieren, welches bei eventuellen Veränderungen im Nutzungskontext oder in der Funktion flexibel genutzt werden kann, entsteht eine Architektur, „die möglichst neutrale Objekte entwirft, die ihren Eigenwert bewahren, auch wenn ihre Nutzung sich ändert“ 6 . Diese moderne Sicht kann zu einer starken Reduzierung der Gebäudemerkmale führen, sodass ein Gebäude seine Authentizität 1 vgl. Chris Calori: Signage and wayfinding design, 2007, S. 2 2 vgl. Philipp Meuser: Raumzeichen, 2010, S. 12 3 Peter Zec: Orientierung im Raum, 2002, S. 11-12 4 Meuser, 2010, S. 17 5 vgl. Christian Kühn: Architektur und Orientierung, 2009, S. 20 6 Kühn, 2009, S. 21 einbüßen könnte. „Komplexe Informations- und Leitsysteme sind dadurch eine Sache der Neuzeit“ 7 . Eine aussagekräftige und funktionale Architektur ist somit unverzichtbar. Je mehr die Architektur durch markante Formen oder Strukturen auf sich aufmerksam macht, desto herausragender ist sie in der Gesamtheit einer Stadt. „In diesem Moment wird Architektur wieder selbst zum Leitsystem und macht alles andere überflüssig. Je mehr Symbole, Piktogramme und Sonstiges die Optik verhängen, umso mehr werden die Schwächen eines Gebäudes offenbar.“ 8 Ein anderer Aspekt, der ebenfalls für eine charakterbildende Gestaltung des Gebäudes spricht, betrifft das Zeichensystem. Dieses wird erst dann bedeutsam, wenn der Ort und die Architektur bereits selbst Alleinstellungsmerkmale herausbilden, an denen visuelle Orientierungshilfen lediglich präzisierende Funktionen erfüllen, da die Architektur schon das Wesentliche übernimmt 9 . Durch die passive Orientierung des Gebäudes mithilfe einer logischen architektonischen Gestaltung, können Richtungsfragen sowie Standortfragen intuitiv durch die Gebäudeaufteilung und das Raumkonzept geklärt werden. Die aktive Orientierung durch Hinweise und Beschilderungen sollte additiv zu den architektonischen Gegebenheiten angebracht werden, aber erst eine Kombination aus beidem ermöglicht eine leichte Orientierung. Prozentual sollte die passive Orientierung überwiegen 10 . Zusammenfassend kann man herausstellen, „je besser eine Bibliothek architektonisch erschlossen und intuitiv erfahrbar ist, desto weniger ist Hilfestellung mittels eines Leitsystems nötig“ 11 . Der essentielle Faktor für ein intuitiv erfahrbares Gebäude ist die Raumplanung. Diese Planungen können selbst nachträglich das Konzept des Raumprogramms beeinflussen, „wenn deutlich wird, dass ein bestimmter Benutzungsablauf nicht 7 Philipp Meuser und Daniela Pogade: Raumzeichen, 2005, S. 8 8 Meuser, 2010, S. 21 9 vgl. Meuser, 2010, S. 22 10 vgl. Calori 2007, S. 82 11 Michael Franke: Leit- und Orientierungssysteme, 2009, S. 265 mit einem leicht verständlichen Leitsystem zu vermitteln ist“ 12 . Nach Braun wird die Lesbarkeit und Überschaubarkeit eines Raumes durch Bezugspunkte, Bezugslinien und Bezugsstrukturen gesteigert. Dazu gehören die Gestaltung und Anordnung von Fassaden und Eingängen, die Raumerschließung, der Grundriss, eine ausgewogene Raumproportion, die Art der vertikalen Erschließung mittels Treppen und Aufzügen, sowie die Ausstattung mit Möbeln, die Bestandspräsentation, die Farbgebung und Beleuchtung 13 . Bei diesen Aspekten muss ebenfalls die Raumwahrnehmung aufgrund der ergonomischen Faktoren wie Sehfeld, Sichtweite, Erkennungsgrößen und Greifhöhe berücksichtigt werden 14 . Die Gestaltung von Leit- und Orientierungssystemen wird durch viele verschiedene Disziplinen beeinflusst. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen der architektonischen Planung, der Wahrnehmungspsychologie und -physiologie sowie der Ergonomie und Barrierefreiheit, Typographie, Materialwahl und Farben, Kommunikations- und Corporate Design sowie der Kostenkalkulation 15 . Folglich sind Systeme zur Orientierung im öffentlichen Raum sehr komplex. „Sie basieren auf umfassenden Untersuchungen und bedingen vernetztes Denken, disziplinübergreifendes Vorgehen und einen stringenten Aufbau der Informationszusammenhänge“ 16 . Sowohl der Umfang als auch die Komplexität eines Orientierungssystems sind abhängig von der Größe des jeweiligen Gebäudes. Die Planung sollte frühzeitig anhand der Baupläne, einer 3D-Gebäudevisualiserung oder, bei nachträglichen Installationen, bei einer Begehung des Gebäudes aus Kundensicht ermittelt werden 17 . Grundsätzlich ist festzustellen, dass Architektur und Typografie viele 12 Deutsches Bibliotheksinstitut: Bibliotheksbau, 1994, S. 159 13 vgl. Volker Braun: Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheken, 2004, S. 18 14 vgl. Volker Braun: Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheken. In: Bibliothek - Forschung und Praxis, 2004, S.327-333, hier S. 328 15 vgl. Franke 2009, S. 263 16 Theo Ballmer: Das scheinbar nebensächliche ist nicht nebensächlich. In: Designing Public, 2008, S.82-86, hier S. 82 17 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut: Grundsätze zur Ausstattung von Öffentlichen Bibliotheken 2004, S. 43 Berührungspunkte haben, es gibt somit kein Haus ohne Schrift und Gebäude tragen immer Zeichen 18 . „So sollte ein gut funktionierendes System auf folgenden Punkten beruhen, die zusammen eine untrennbare Einheit bilden: zuerst auf den physischen Gegebenheiten, das sind beispielsweise Material oder Schriftart, zum anderen auf dem System des Weg-Findens in den neuen Räumlichkeiten und zuletzt auf dem Prozess der menschlichen Orientierung im Allgemeinen“ 19 . Die menschliche Orientierung ist sehr individuell. Einerseits können Menschen sich in gleichen Situationen völlig unterschiedlich verhalten 20 und andererseits hat jeder ein individuelles Ziel, einen individuellen Zeitplan und eine unterschiedliche Raumwahrnehmung. Dabei können physische und psychische Hürden der Zielerreichung im Weg stehen. „Jedes von einem anderen entworfene System zur Orientierung stellt somit für uns immer nur eine Struktur dar, die wir in unserer aktiven Orientierung annehmen, übersehen, ablehnen, umdeuten, verändern oder einfach aus den Augen und dem Sinn verlieren können. Orientierung entsteht stets als das, was wir selbst daraus machen“ 21 . Die Gebrauchstauglichkeit eines navigatorischen Systems ist somit abhängig von der Interpretation und Auffassungsgabe jedes einzelnen Individuums. Demzufolge ist das „Erlangen von Orientierung nicht einfach das Problem eines gut oder weniger gut gelungenen Leit- und Orientierungssystems, sondern weitaus mehr kommt es dabei vor allem auf Wissen und Erfahrung an. Die Voraussetzung dafür sind wiederum Wahrnehmung und Kommunikation. Probleme der Orientierung sind deshalb immer auch Probleme der Wahrnehmung und Kommunikation. In der Hauptsache handelt es sich dabei um Probleme des Verstehens und der Interpretation von Zeichen und so genannten Repräsentationen.“ 22 18 vgl. Andreas Uebele: Orientierungssysteme und Signaletik, 2006, S. 11 19 Lena Dilger: Elektronische Leit- und Orientierungssysteme, 2008, S. 16 20 vgl. Zec 2002, S. 12 21 Zec 2002, S. 27 22 Zec 2002, S. 12 Für ein gut funktionierendes Orientierungssystem gibt es keine Garantie 23 doch kann nur durch die Berücksichtigung der menschlichen Wahrnehmung und der Informationsverarbeitung ein möglichst gutes Ergebnis erzielt werden. „Denn Orientierung findet stets in unseren Köpfen statt, auch wenn wir fest davon überzeugt sind, dass sie in der Außenwelt erfolgt“ 24 . 2.1 Gemeinsamkeiten von Leitsystemen und Orientierungssystemen Das Prinzip der Orientierung kann man als kontinuierlich stattfindendes zielgerichtetes räumliches Problemlösen 25 beschreiben, welches sich aus einer individuellen Zieldefinition, der Zielsuche und der Erreichung des Zieles zusammensetzt. Diese Vorgehensweise wird als Wayfinding bezeichnet. Wayfinding wird von „menschlichen Eigenschaften, wie von Merkmalen der Umwelt beeinflusst (…). Zu den menschlichen Eigenschaften gehören verschiedene sinnliche und kognitive Fähigkeiten, aber auch Erfahrung, Gewohnheit, Motivation, Emotion (Stress) und Einstellung. Spezifische Benutzergruppen wie Kinder, Alte, Behinderte oder Analphabeten sind in ihrer Informationsaufnahme,verarbeitung und -speicherung im Vergleich zum Durchschnittsnutzer eingeschränkt“ 26 . Es gibt verschiedene Arten, wie der Mensch sich den Raum und die räumliche Anordnung einprägen kann. Eine Variante ist das Routenwissen 27 , hier wird beim Abschreiten der Wege aus der Feldperspektive, die Begebenheit des Raumes als eigene Erfahrungen gespeichert. Besonders einprägsam sind dabei Entscheidungspunktobjekte 28 , die an Kreuzungen und Abzweigungen der Route liegen. Zudem gibt es weitere Objekte, die mental einen Ort repräsentieren. Diese werden als Land- und Wegmarken bezeichnet 29 . Eine andere Methode, die sich aus der Ersten entwickelt, ist das Überblickswissen 30 . Darin werden alle Routen men- 23 vgl.Zec 2002, S. 12 24 Zec 2002, S. 12 25 vgl. Braun 2004, S. 327-328 26 Braun 2004, S. 13 27 vgl. Braun 2004, S. 15-16 28 vgl. Braun 2004, S. 15-16 29 vgl. Braun 2004, S. 327-328 30 vgl. Braun 2004, S. 15-16 tal in ein Gesamtkonzept integriert. Das schließt das Kartenwissen, welches durch Karten, Pläne oder Modelle vermittelt wird, ein (siehe Kapitel 6.3.3 Karten, S.36). Ein Leit- und Orientierungssystem sollte immer vier grundsätzliche Fragen be-antworten können: „wo bin ich jetzt (Standortproblem), wie geht es weiter (Richtungsproblem), was enthält der umgebende Raum alles und habe ich alles Sehenswerte gesehen (Überblicksproblem)?“ 31 Durch ein eindeutig identifizierbares, einheitlich gestaltetes System, das sich gegenüber anderen Signalen abhebt 32 kann eine Orientierung in einer fremden Umgebung gelingen und gleichzeitig Aufschluss über die Nutzungsmöglichkeiten der Einrichtung geben 33 . Die Aufgaben eines Leit-und Orientierungssystems kann man darüber hinaus in vier Kategorien einteilen 34 . Der erste ist der Sicherheitsaspekt, welcher sich in der Kennzeichnung von Fluchtwegen widerspiegelt. Der zweite ist der Funktionsaspekt, welcher die Zielfindung gewährleisten soll. Der dritte ist der emotionale und psychologische Aspekt, der Sicherheit und Wohlbefinden vermitteln soll, indem der Kunde auf seinem Weg kontinuierlich Bestätigungen erhält. Der vierte Aspekt hat Auswirkungen auf die Imagebildung, indem das Leit- und Orientierungssystem Teil der Corporate Identity bzw. des Corporate Designs ist. Darüber hinaus besitzt das Leit- und Orientierungssystem eine wichtige ästhetische Funktion 35 , es macht die Bibliothek transparent für den Kunden und stellt damit eine bedeutende Schnittstelle zu diesem dar. Zudem ist es eine Ergänzung zu bibliothekarischen Hilfsmitteln und hat organisationsfördernde Eigenschaften 36 . Dies äußert sich darin, dass ein gutes Leit- und Orientierungssystem die Häufigkeit der Orientierungsfragen verringert und das Bibliothekspersonal dadurch mehr Kapazitäten für inhaltliche bibliothekarische Fragen verwenden kann. Dar- 31 Braun2004, S. 328 32 vgl. Sonja Heil: Visual Merchandising, 1999, S. 17 33 vgl. Franziska Ahlfänger: Konzeption eines Leit- und Orientierungssystems für die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, 2005, S. 4-5 34 vgl. Dilger 2008, S. 20 35 vgl. DIN Deutsches Institut für Normung e.V.: Bau- und Nutzungsplanung von Bibliotheken und Archiven, 2009, S. 75 36 vgl. Ahlfänger, 2005, S. 4-5 über hinaus haben solche Systeme zusätzlich Auswirkungen auf den Kunden, indem diese seinen emotionalen Zustand durch das Design beeinflussen, die Effizienz in seiner Arbeitsweise steigern können und die Zugänglichkeit des Be-standes erhöhen 37 . Ferner kann es den Kunden zum Flanieren, Stöbern und Entdecken einladen und gleichzeitig verständlich und direkt zur gesuchten Information führen 38 . Ein Leit- und Orientierungssystem sollte im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen gesehen werden, wie beispielsweise der Verbesserung der Bibliotheksbenutzung 39 oder der Neugestaltung des Erscheinungsbildes einer Bibliothek. An ein Leit- und Orientierungssystem werden somit diverse Anforderungen gestellt: das Design sollte zeitlos und beständig sein sowie kulturelle und sprachliche Barrieren überwinden, die Informationen sollten einer bestimmten Hierarchie folgen und der architektonischen Gestaltung angepasst sein 40 . Zudem sollte durch eine dynamische Beschilderung eine lückenlose Zielführung und ein punktueller Einstieg möglich sein 41 . Zu einem Leit- und Orientierungssystem gehören visuelle Hinweise in Form von Schildern, Markierungen an Böden, Wänden und Decken, Karten, Gebäude-, Raum-, Bereichs-, Sachgebiets- und Regalinformationen sowie Medienetiketten 42 und Namensschilder des Personals (siehe Kapitel 6.3 Visuelle Systeme, S.27). Zudem gibt es auditive Raumsignale, mithilfe von Radio-Frequency Identification (RFID) und tragbare elektronischen Geräte (siehe Kapitel 6.2 Akustische Systeme, S.25). Der Begriff Leit- und Orientierungssystem beinhalten zwei Funktionen: „zum einen die Wegweisung einer Person zu einem bestimmten Ort und zum anderen 37 vgl. Paul Arthur und Romedi Passini: Wayfinding, 2002, S. 11 38 vgl. Braun 2004, S. 18 39 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 159 40 vgl. BauNetz Wissen: Orientierungs- und Leitsysteme, 2008 41 vgl. Braun 2004, S. 38 42 vgl. Braun 2004, S. 328 die Orientierung und Information direkt vor Ort“ 43 . Das Deutsche Bibliotheksinstitut hat 1994 festgestellt, dass die Funktion des Orientierungssystems, gerade in Öffentlichen Bibliotheken, wichtiger ist als die Funktion des Leitsystems 44 . Diese Einschätzung beruht auf der Annahme, dass die Räumlichkeiten einer Öffentlichen Bibliothek kleiner bzw. nur einen Raum umfassen, im Gegensatz zu mehrstöckigen wissenschaftlichen Bibliotheken. Dieser Ausgangspunkt ist inzwischen bei Bibliotheksneubauten für Öffentliche Bibliotheken nicht mehr gegeben, da die meisten über mehrere Etagen verfügen. Diese räumliche Ausdehnung ist einer der essentiellen Parameter bei der Entwicklung von Leitsystemen, welches die Komplexität des Systems bestimmt. Orientierungssysteme sind hingegen, unabhängig der Größe einer Bibliothek unverzichtbar, da sie das Zurechtfinden vor Ort erleichtern 45 . 2.2 Das Leitsystem Ein Leitsystem hat die Aufgabe mit einer Folge von Ja/Nein-Entscheidungen zu einem bestimmten Ziel zu führen 46 . Dabei entscheidet der Kunde anhand von Hinweisen in Form von Schildern oder anderen Markierungen, ob diese ihm sein angestrebtes Ziel aufzeigen bzw. richtungsweisende Impulse geben. Beim Aufbau des Leitsystems sollten die Prinzipien der Eindeutigkeit und Klarheit herrschen. Folglich sollten keine unnötigen Informationen gegeben werden, in Form einer Aufzählung aller Streckenalternativen, die zum gewünschten Ziel führen, außer es besteht ein qualitativer Unterschied der Wege, z.B. die Wahl zwischen einer Treppe und einem Aufzug 47 . Ein Leitsystem sorgt für einen koordinierten Ablauf der Bewegungen innerhalb eines Gebäudes, indem es bestimmte Handlungsabläufe vorschlägt 48 , womit 43 Ahlfänger 2005, S. 4-5 44 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 160 45 vgl. Dilger 2008, S. 15 46 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 159 47 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 159 48 vgl. Dilger 2008, S. 23 zusätzlich ein Aufforderungscharakter gegenüber dem Kunden entsteht 49 . In diesem Zusammenhang sollte jedoch kein Zwang entstehen, den Hinweisen auch zu folgen 50 , es sollte eher als Orientierungsangebot wahrgenommen werden. Mit einer hierarchischen Anordnung der möglichen Ziele vom Allgemeinen zum Speziellen 51 ist ein optimales Hinführen gewährleistet. Die Informationen des Leitsystems sollten kurz und prägnant gestaltet, von weitem gut sichtbar sein und kontinuierlich bis zum Ziel angebracht werden 52 . Ein Leitsystem wird überwiegend während der Bewegung des Kunden durch die Bibliothek genutzt 53 und stellt demzufolge andere Ansprüche an die Gestaltung als Printprodukte, die statisch gelesen werden. Das Leitsystem kann man in zwei Kategorien unterscheiden, dem zeichenorientiertem und dem schriftorientiertem System 54 . Beim zeichenorientiertem System werden allgemein bekannte Zeichen verwendet, die im kulturellen Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind. Schriftorientierte Systeme eignen sich gut bei der Vermittlung von komplexen Inhalten, bei denen Zeichen den abstrakten Zusammenhang nicht wiedergeben können (siehe Kapitel 6.3.2 Piktogramme, S.33). In größeren Bibliotheken ist ein Leitsystem besonders wichtig, um innerhalb von verschiedenen Etagen und großen Räumen mit vielen Wegverzweigungen dem Kunden Richtungshinweise zu geben 55 . Weitere architektonische Kriterien für die Notwendigkeit eines Leitsystems sind getrennte Gebäudeteile 56 , mehrere Geschosse und Zwischenebenen, sowie Treppenanlagen und Aufzüge. 49 vgl. Ahlfänger 2005, S. 4 50 vgl. Markus Hanzer: Identität als Orientierungsmaßstab. In: Orientation & Identiy, 2009, S. 13 51 vgl. Franke 2009, S. 269 52 vgl. Nadine Clauß: Konzeption eines Leit- und Orientierungssystems für die Bereichsbibliothek Babelsberg der Universität Potsdam, 2002, S. 4-5 53 vgl. Dilger 2008, S. 19 54 vgl. Hedwig Schneider: Funktion oder Animation. In: Bibliotheks(t)räume, 1997, S.75-85, hier S. 75 55 vgl. Clauß 2002, S. 4-5 56 vgl. Braun 2004, S. 29 2.3 Das Orientierungssystem Der Wirkungskreis des Orientierungssystems ist auf einen kleineren Radius beschränkt als das des Leitsystems 57 . Während das Leitsystem durch das gesamte Gebäude navigiert, dient das Orientierungssystem zur Orientierung innerhalb eines Raumes und in diesem der Lokalisierung von bestimmten Objekten. Zusätzlich hat es die Aufgabe, „die topographische Lage der Objekte vor Ort und deren Inhalt zu erläutern“ 58 . Dabei muss es ebenso eindeutig, leicht verständlich und ballastfrei von unnötigen Informationen sein wie das Leitsystem. Zusätzlich hat es eine leitende Funktion, da beispielsweise durch Raumpläne dem Kunden weitere Richtungsanweisungen gegeben werden können. Folglich ist keine klare Differenzierung der Begriffe 59 möglich, da die Funktionsübergänge fließend sind. Zu einem Orientierungssystem gehören die Beschriftung der verschiedenen Be-stands- und Sachgruppen und der Regale sowie eine systematische Übersicht des gesamten Bestandes 60 . Das Angebot der Informationen kann neben einer visuellen Beschilderung zusätzlich Informationsmittel wie z.B. spezielle Infoblätter umfassen 61 . Orientierungssysteme bedürfen häufig einer höheren Signalwirkung, um auf sich aufmerksam zu machen 62 . Dabei ist darauf zu achten, dass das Design nicht zu aufdringlich und „schreiend“ wirkt, sondern ein höfliches Angebot darstellt, dass wenn kein Bedarf besteht, auch ausgeblendet und übersehen werden kann 63 . 57 vgl. Büchereizentrale Niedersachsen (Hg.): Bau und Einrichtung von Bibliotheken, 2010, S. 14 58 Dilger 2008, S. 19-20 59 vgl. Braun 2004, S. 29-30 60 vgl. Dilger 2008, S. 19-20 61 vgl. Clauß 2002, S. 5 62 vgl. Dilger 2008, S. 19-20 63 vgl. Uebele 2006, S. 9 Ce mail a été tronqué. Afficher l’intégralité du mail
Posted on: Mon, 09 Sep 2013 16:24:19 +0000

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