Warum an einer sozialen Wende in der Rentenpolitik kein Weg - TopicsExpress



          

Warum an einer sozialen Wende in der Rentenpolitik kein Weg vorbeiführt Schon vor etwa eineinhalb Jahren hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung eine ernüchternde Bilanz nach 10 Jahren Riesterförderung gezogen und folgendes festgestellt: 1. Die Renditen fallen kümmerlich aus - insbesondere bei neuen Verträgen. An der Riester-Rente zeige sich die Anfälligkeit einer kapitalgedeckten Rente von der Entwicklung des Finanzmarktes. 2. Nur etwa 40 Prozent der Anspruchsberechtigten haben nach 10 Jahren überhaupt einen Vertrag abgeschlossen. Die ursprünglichen Erwartungen über eine deutlich höhere Inanspruchnahme haben sich nicht erfüllt. Sehr viele Verträge sind ohnehin ruhend gestellt. 3. Kapitalgedeckten Renten seien gegenüber der Alterung der Gesellschaft keineswegs immun: „Denn die Verlängerung der Lebenserwartung, die im Umlageverfahren zur Beitragserhöhung führen muss, führt auch in der kapitalgedeckten Altersvorsorge zu längeren Rentenlaufzeiten und damit bei konstanten Prämien zu niedrigeren effektiven Rentenleistungen“. Das Resümee des DIW im Wortlaut: „Angesichts der Defizite des Riester-Systems spricht vieles für ein grundsätzliches Überdenken in der Altersvorsorgepolitik. Dabei darf auch eine zielgerichtete Reduktion oder gar ein Wegfall der besonderen öffentlichen Förderung kein Tabu sein. Die eingesparten Steuergelder könnten zur Stärkung der umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung verwendet werden“. Dem ist wenig hinzuzufügen. Die ursprüngliche Leitidee lautete, die staatliche Rente zu kürzen und dafür einen Ausgleich über die Kapitalmärkte zu fördern. Diese Leitidee wurde spätestens durch die Finanzmarktkrise ad absurdum geführt. Den versprochenen Ausgleich wird es für die allermeisten nicht geben. Deshalb führt an einer Revitalisierung der gesetzlichen Rente kein Weg vorbei, wenn auch künftig auskömmliche Rentenanwartschaften entstehen sollen. Wer die Studie im Detail betrachten möchte, kann dies hier tun: diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.389130.de/11-47.pdf
Posted on: Sat, 10 Aug 2013 13:48:22 +0000

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