30. Juni. St. Pauli Gedächtnis. Die Festfeier des Aposteltages - TopicsExpress



          

30. Juni. St. Pauli Gedächtnis. Die Festfeier des Aposteltages St. Peter und Paul am 29. Juni wurde seit dem 8. Jahrhundert auch auf den folgenden Tag ausgedehnt und dieser 30. Juni besonders dem Gedächtnis St. Pauli gewidmet. Saulus wurde zu Tarsus in Kilikien um 10 n. Chr. als Diasporajude aus dem Stamme Benjamin geboren und studierte um das Jahr 30 zu Jerusalem unter dem berühmten Gesetzeslehrer Gamaliel I. die Schriftgelehrsamkeit. Er war ein Eiferer für das mosaische Gesetz und Hasser der Christen. Unter seiner Leitung starb der erste Blutzeuge, St. Stephanus (Apg 7). Auf dem Wege nach Damaskus wurde Saulus durch die Erscheinung des HErrn aus der Bahn geworfen und durch den Bischof Ananias getauft (Apg 9). Aus dem Verfolger der Gemeinde GOttes wurde durch die Gnade und Berufung des HErrn der große Völkerapostel, der den Namen Christi zu den Heiden trug. Nach einigen Jahren der Stille in der arabischen Wüste ging er zu St. Petrus nach Jerusalem (Gal 1) und begann dann von Antiochien aus seine große Heidenmission, die ihn in drei großen Missionsreisen nach Cypern und durch ganz Kleinasien bis nach Mazedonien und Achaja (Athen und Korinth) führte. St. Paulus hat das hl. Evangelium nach Europa getragen. Allenthalben verkündigte er Christus und sammelte die ersten Gemeinden. In unsäglichen apostolischen Mühen und Leiden (2 Kor 11), dazu behindert durch körperliche Krankheit und Schwachheit (2 Kor 12), hat der hl. Apostel die heidenchristliche Kirche erbaut. Seine 13 erhaltenen Briefe, die zum Kanon des Neuen Testaments gehören, geben Kunde und Zeugnis davon. Der hl. Apostel Paulus war der tiefste Theologe der Urkirche und hat im Kampf mit judaistischen und gnostischen Irrlehren das Evangelium rein erhalten als die Botschaft von der seligmachenden Gnade GOttes in dem gekreuzigten und auferstandenen Christus. Im Jahre 57/58 brachte der Apostel eine reiche Gabe der heidenchristlichen Gemeinden für die Jerusalemer Muttergemeinde nach Jerusalem. Er ahnte, daß dort Bande und Trübsal seiner warteten (Apg 20). Dennoch zog er hin und „hielt sein Leben nicht selbst für teuer“. In Jerusalem wurde er bei einem gegen ihn gerichteten Tumult in römische Schutzhaft genommen, zwei Jahre in Cäsarea festgehalten und schließlich durch seine Berufung auf den Kaiser nach Rom gesandt. Dort kam er nach längerer leichterer Gefangenschaft wieder frei. Nach der altkirchlichen Überlieferung hat er dann das Evangelium noch bis nach Spanien getragen und auch im Osten weitermissioniert. Seine zweite römische Gefangenschaft, von der insonderheit der 2. Brief an Timotheus Zeugnis gibt, führte ihn unter Nero ins Martyrium. Längere Zeit hat er zu Rom im Mamertinischen Kerker zugebracht, bis die Stunde seiner Verherrlichung kam. „Ich werde schon geopfert und die Zeit meines Abscheidens ist vorhanden“, schreibt der hl. Apostel kurz vor seinem Tode. Und der HErr hat ihm „beigelegt die Krone der Gerechtigkeit“ (2 Tim 4). Unermeßlich reich sind die Früchte seines Werkes, mit dem der hl. Apostel den Grund der „Kirche aus den Heiden“ gelegt hat. Zu Bamberg der hl. Bischof Otto. Er wurde 1062 als Edler von Mistelbach in Mittelfranken geboren und stellte sein Leben in den Dienst der Kirche. Kaiser Heinrich IV. bestimmte ihn zum Hofkaplan seiner Schwester Judith, der Königinwitwe von Ungarn, die in zweiter Ehe mit dem Polenherzog Vladislaw verheiratet war. So kam Otto an dessen Hof zu Gnesen. Von dort berief ihn 1090 Kaiser Heinrich IV. in seine eigenen Dienste und beauftragte ihn mit der Bauleitung des Domes zu Speyer. 1101 machte er ihn zum Reichskanzler, 1102 bestieg Otto den Bischofsstuhl zu Bamberg, nachdem er vorher zwei Berufungen auf Bischofssitze wegen des Investiturstreites ausgeschlagen hatte. In dem Streit zwischen Kaiser und Papst bewahrte er völlige Neutralität und wirkte, soviel er konnte, zum Frieden. Am Zustandekommen des Wormser Konkordats 1122 war Otto entscheidend beteiligt. Er führte ein strenges und einfaches apostolisches Leben, hob den Ruf der Domschule, förderte die Hirsauer Reform und erbaute viele Kirchen und Klöster in seinem Bistum. Die Krönung seiner kirchlichen Tätigkeit ist die Mission unter den Pommern. Diese geschah auf Einladung des Polenherzogs Boleslav in den Jahren 1124 und 1128. Otto kam im Frühjahr 1121 über Gnesen nach Pommern. Er predigte in Pyritz und Kammin und gewann das heidnische Volk für das Evangelium. In Stettin konnte er den Herzog Wratislaw wieder in die Kirche aufnehmen. In Wollin stellte sich ihm harter Widerstand entgegen, jedoch wurde er überwunden. Durch seinen persönlichen Einsatz konnte Pommern für den christlichen Glauben gewonnen werden und Otto kehrte 1125 wieder nach Bamberg zurück, von wo er die weitere Missionsarbeit in Pommern leitete. Jedoch blieben ihm Kampf und Rückschläge nicht erspart. 1128 fiel Stettin vom Glauben ab, Otto zog wieder nach Pommern, und es gelang ihm, die Abgefallenen durch seine wuchtigen Glaubenspredigten wieder zu Christus zurückzuführen. Krank kehrte er nach Bamberg zurück, wo er bis zu seinem Tode am 30. Juni 1139 seine Herde weidete. Vergeblich bemühte er sich in seinen letzten Jahren um die Einrichtung eines pommerschen Bistums. Erst ein Jahr nach seinem Tode wurde es gestiftet. Als „Apostel der Pommern“ ist der hl. Bischof Otto von Bamberg in die Geschichte eingegangen. Zu seiner Zeit vom Volke und von Kaisern und Fürsten hoch verehrt, hat er mit seinem Leben Zeugnis abgelegt für seinen HErrn, bis er von der kämpfenden zur triumphierenden Kirche gerufen wurde.
Posted on: Sat, 29 Jun 2013 15:18:32 +0000

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