Fortsetzung Iran: Nach 1,5 Stunden dichtem Stadtverkehr, Smog und - TopicsExpress



          

Fortsetzung Iran: Nach 1,5 Stunden dichtem Stadtverkehr, Smog und einer riesen Hitze habe ich es aus der 17 Millionen Metropole Teheran geschafft. Ich cruise nun auf der Autobahn Richtung Süden nach Isfahan. Aber ich werde heute auf halbem Wege einen Stopp einlegen und in der Oasen Stadt Kashan übernachten, ich habe einen sehr guten Tipp, für ein Wunderbar renoviertes Guesthouse bekommen und auch schon reserviert. Der Spass kostet zwar 50€ ist aber ein Muss, warum seht ihr auf den Bildern. Kashan ist berühmt für die nach der Stadt benannten Kashan Teppiche und für die Keramikherstellung, es gibt auch einen sehr gut erhaltenen alten Stadtkern mit den für den Südlichen Iran bekannten Lehmbauten, ab hier beginnt nun auch die Dasht-e-Kavir Wüste durch welche ich später noch fahren werde. Bei einem nächtlichen Spaziergang durch die kleinen Gassen zwischen den Lehmbauten fallen mir die alten Türen besonders auf. Sie haben alle 2 eiserne Beschläge um anzuklopfen aber einer ist rund und der andere eckig, wie sich herausstellte ist der eine für die Frauen und der andere für die Männer zu benutzen, sodass man weiß welches Geschlecht vor der Tür ist, Clever! Am Morgen aufgewacht bin ich aber nicht allzu Glücklich denn durch den kühlen Genuss der Klimaanlage habe ich nun Halsweh und fühle mich leicht erkältet, na super! ;-( Nach 3 Stunden Fahrt komme ich aber heile in Isfahan an und kontaktiere Thomas, Thomas und seine Frau Lila welche gerade Ihren Honey Moon im Iran verbringen, habe ich bei Ali getroffen und sie sind 2 Tage früher nach Isfahan aufgebrochen und haben mich bei Ihrem Couchsurfing Host untergebracht. Das war top, denn so musste ich mich in der Millionen Stadt nicht um eine Unterkunft kümmern. Als ich bei Hosseins Haus angekommen bin, war seine Mutter vor Ort und hat mich auch gleich mit Chai Tee und frischem Obst empfangen, nach einer Stunde kamen dann Hossein, Thomas und Lila zurück von Ihrem Ausflug und wir machten uns auf die Suche nach einem schönen Abendessen. Wir erstanden bei dem 3ten Schnellimbiss 3 Pizzen und fuhren nach Hause, irgendwie hatte alles geschlossen am Donnerstagabend, welches unser Freitagabend ist. Thomas und ich spielten den ganzen Abend Back Gamon, welches Spiel wir beide vor erst 2 Tagen erlernt hatten und hatten einen riesen Spass, Hosseins Vater welcher uns zuschaut eher weniger, denn wir machten noch ziemlich viele Fehler, naja Übung macht den Meister. Hosseins Haus war keine 50 Meter vom Stadtgarten entfernt und wir liefen während dem Abend noch ein paar Mal über den Park. Hier muss ich anmerken das dies echt schön ist, es ist Donnerstagabend, also wie bei uns der Freitagabend und der ganze Stadtteil ist im Park. Die Kinder spielen, die Mütter unterhalten sich, die Väter spielen Schach oder Back Gamon, die Jungend ist mit dem Handy beschäftigt, einfach sensationell. Alle Altersgruppen sind im Park und lassen es sich gut gehen, Thomas und ich finden es echt abartig und einigen uns dass dies nur so sein kann weil es kein Alkohol gibt! Und ich glaube das stimmt, abgesehen von dem warmen Wetter natürlich! Ich treffe auch noch Hosseins Tante welche in Karlsruhe lebt und gerade für den Sommerurlaub in Isfahan ist, Ihr Mann ist Arzt im Karlsruher Krankenhaus. Sie spricht perfekt Deutsch und wir unterhalten uns eine Weile und bekommen noch ein Eis spendiert. Nach einem langen Tag und den ersten Eindrücken von Isfahan geht’s ab ins Bett, oder besser gesagt auf die Therm-a-Rest Luftmatratze auf den Boden, was ich auch eher bevorzuge da ich schon in einigen Unterkünften von unbekannten Lebewesen die im Bett hausen gebissen wurde! Aber die Nacht ist eher kurz, denn die Pizza hatte was gegen Europäische Mägen und wir alle mussten in der Nacht und die Tage danach öfter auf die Toilette, Details erspare ich euch. Am nächsten Tag hat uns Hossein eingeladen die Innenstadt mit ihrem berühmten Bazar und den berühmten Moscheen zu besichtigen, wir hatten einen echt tollen Tag und hatten hunderte von Bildern geschossen und ich habe auch eins mit dem Straßenschild der Freiburg Avenue, denn Freiburg ist die Partnerstadt von Isfahan. Nach der Stadtbesichtigung gingen wir dann wie alle Iraner am Freitag (bei uns wie der Sonntag) in den Park in den Bergen am Rande der Stadt. Wie alle anderen hatten auch wir einiges an Zeugs mit dabei, Essen, Shisha, Back Gammon…… den die iranischen Familien verbringen normalerweise den ganzen Freitag hier, wie auch im Stadtpark sind alle Altersklassen vertreten und es ist echt toll so viele Menschen in den Parks zu sehen. Am nächsten Tag entscheide ich mich aufzubrechen, denn ich möchte am Mittwoch die Grenze nach Turkmenistan passieren und muss noch über 1300 km zurücklegen. Also ich fahr früh los, denn es liegen 500km Wüste vor mir, ich möchte am Abend in einem Oasen Dorf inmitten der Dasht-e-Kavir Wüste übernachten, denn der Lonely Planet weist ein super schönes Guesthouse in einem traditionellen Lehmhaus aus. Die Fahrt zieht sich ganz schön in die Länge, es windet ohne Ende und das ziemlich stark hinzu kommt noch die extreme Hitze, auf jedenfall über 40 Grad und es geht immer nur geradeaus…. Aber ich habe mich schon seit langem auf diese Fahrt gefreut, ich wollte schon immer mal durch die Wüste fahren und ich genieße jeden Kilometer auch wenn es ziemlich hart ist. Nach hundert Kilometern überholt mich ein Auto bleibt aber auf meiner Höhe und ich erkenne gleich 3 Europäische Gesichter in dem Taxi, mit Zeichensprache erklären die Insassen das sie aus Deutschland sind und schießen ein paar Fotos bevor der Fahrer Gas gibt und mich voll überholt. Ich bleibe hinter dem Taxi und kämpfe weiter gegen den Wind und die Hitze. In der Stadt Naein fahr ich dann bei einer Kreuzung neben das Auto und erfahre dass auch die 3 Jungs auf dem Weg nach Garmeh sind, welches auch mein Ziel ist. In Naein halte ich dann an und mach erst mal eine Pause, ich genieße einen Hamburger mit Cola, was mich genau einen Euro kostet, großartig. Nach dem immer wiederholenden Austausch mit den Lokals geht es weiter auf die restlichen 300km nach Garmeh... der Weg war lange aber ich kam gegen Abend heile in Garmeh an. Ein wunderbarer Ort, mitten in der Wüste findet man unzähligen Dattelpalmen, Sonnenblumen und anderen Pflanzen und natürlich die traditionellen Lehmbauten. Das Guesthouse ist sehr schön renoviert und der Besitzer ist wie auch im Lonely Planet beschrieben super freundlich und nimmt uns an diesem Abend auch noch mit in seinen Garten, von wo wir bestaunen können wie ein ca. 70 Jähriger Mann mit dem Seil auf die Palme steigt und uns frische Datteln pflügt!!!! Sensationell!!! So habe ich mir das vorgestellt! Die 3 Deutschen kommen aus Heidelberg, Tübingen und Düsseldorf, später stoßt auch noch ein Holländer dazu und wir haben einen schönen Abend, es wird natürlich viel über den Iran und das erlebte diskutiert bis es dann bei schönstem Sternenhimmel auf den Boden geht, zum Schlafen natürlich. Am nächsten Morgen stehen wir alle schon um 6 auf, denn wir haben um 7 einen Kamelritt gebucht. Der Ritt ist so lala, denn es geht eher langsam voran, da der Kameltreiber vor der Karawane herläuft und die Kamele haben auch schon ein paar hundert oder mehr Touristen auf dem Buckel gehabt, naja ich sehe es eher nach dem Motto, I ticked the Box und wir kamen um 10 wieder beim Guesthouse an. Den restlichen Tag haben wir dann schön relaxt und das super leckeren Essen genossen. Den darauf folgenden Tag habe ich auch noch im Guesthouse mit Nichtstun verbracht bevor es dann am Montag auf meine bis dahin längste Etappe ging, von Garmeh nach Maschad, 700km Wüste. Es war ein langer Ritt, windig, heiß und unendlich lange geradeaus. Aber es ist alles gut gelaufen, außer dass ich das erste Mal bei einer Polizeikontrolle gestoppt wurde. Die Herren wollten meinen Pass sehen, ich hatte aber nur Lust ihnen die Kopie zu geben und so wurde es doch eine etwas längere Geschichte, naja man lernt immer dazu, nach ca. einer halben Stunden hab ich ihnen dann meinen originalen Pass gezeigt und so getan als hätte ich nicht verstanden was sie wollen und ich konnte weiter, ich weiß nicht was mich da geritten hat, vielleicht war es einfach zu heiß, es war auf jedenfall eine Erfahrung wert. Abends um 8 bei völliger Dunkelheit kam ich dann erschöpft in Mashhad an, hier hatte ich auch den Tipp vom Lonely Planet angenommen und in einem Homestay übernachtet. Vali`s Familie empfang mich mit dem Abendessen, welches auch 8 andere Reisende genossen und der Abend ging schnell mit einigen Reisegeschichten zu ende. Am nächsten Morgen holte Vali und ich mein Turkmenistan Visa ab und ich beschloss noch ein paar Tage länger bei Vali zu bleiben. Es war echt super nett in seinem eher Hostel als Homstay, es waren Reisende von der Schweiz, Österreich, Polen und Japan da, alle mit anderen Reiseplänen und Reisezielen, so ging die Zeit schnell vorbei und ich habe das Internet genutzt euch upzudaten. Noch ein Wort zu Vali, er war echt ein Energiebündel, er war den ganzen Tag unterwegs, er hatte das Hostel am Laufen sowie einen Teppichladen, eine Teppich Werkstatt, er war Tourguide, er war Visa Agency und und und, es war echt eine Lustige und kurzweilige Zeit. Ich habe auch noch einige Zeit mit dem Polen Patrick verbracht, er ist 20 und auf dem gleichen Weg wie ich, aber nur mit Rucksack und per Anhalter unterwegs, Hut ab, und danke für die tolle Zeit, seine Berichte könnt Ihr unter Backpacker.pl sehen, aber leider nur in Polnisch. Bevor es aber weiter ging musste auch mal meine Jessy ein bisschen aufmerksam bekommen und ich habe Ihr nach 10500km einen Ölwechsel und eine Wäsche spendiert! So dann war es auch soweit in Mashhad Tschüß zu sagen und ich fuhr am Freitagmorgen los nach Turkmenistan, der erste Stan Staat auf meiner Reise. Ich kam gegen 1 Uhr an der Grenze an und war schon ein bisschen nervös, denn man liest nicht immer die besten Sachen von diesen Grenzen, aber ich war total vom positiven überrascht. Die Grenzabfertigung auf der Iranischen wie auch auf der Turkmenistanischen Seiten lief, schnell und effizient, also alles kein Problem! So dass waren 3 Wochen Iran! Das Fazit: Sehr schönes Land mit einer uralten Geschichte und vielen Traditionen und natürlich sehr netten Menschen. Ich bin mit neutralen Gedanken in das Land gekommen und mit positiven Eindrücken habe ich es verlassen. Erst war ich ein bisschen froh den die Gepflogenheiten des Islams zehren schon an einem westlichen Menschen aber nun nach 4 Tagen vermisse ich es auch ein wenig…. Aber ganz klar kann ich eine Reise in den Iran nur empfehlen, das Land ist total Sicher, und sehr Günstig um sehr schönen Urlaub zu machen, es ist auch extrem landschaftlich Vielseitig, es gibt Wüsten, Strände, Städte, Gebirge…… alles was man sich vorstellen kann und ich habe nur ein Bruchteil des Landes bereist… also bucht den nächsten Urlaub in den Iran, weitere Tipps kann ich euch gerne geben, schreibt mir einfach!
Posted on: Mon, 09 Sep 2013 18:04:04 +0000

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