Gott macht so viel mehr, wenn wir ihn lassen von Anonym Als ich mich letztes mal mit Regina unterhielt, sagte sie zu mir: “Ich weiß noch, wie du mir das erste mal davon erzählt hast. Du hast mit: ,Ich weiß, dass ich gerade Mist baue…‘ angefangen.“ Ich bin in einer christlichen russlandsdeutschen Familie aufgewachsen. Mit 15 Jahren habe ich mich taufen lassen und wenn ich heute mit meiner Mutter über meine Kindheit rede, sagt sie: “Du warst immer ein einfaches und liebes Kind.“ Ich wusste also viel über Gott. Und ich hatte theoretisch auch viel von Gott gelernt. Ich glaubte immer an ihn und hatte eine persönliche Beziehung zu ihm. Ich ging meinen Weg mit Gott, bis, ja bis ich Ende 2008 einen Mann kennen lernte. Ich will nicht sagen, dass ich dann aufhörte, an Gott zu glauben oder dass meine persönliche Beziehung zu ihm zerstört wurde. Aber dieser Mann war kein Christ. Er sagte zwar, dass er an Gott glaubt, aber er selber hatte nicht die persönliche Motivation, eine Beziehung mit Gott einzugehen. Dieser Mann wurde dann mein erster Freund. Und ich fing an zu fragen. Ich bekam immer mehr Fragen – warum Christen sagen, dass Christ und Nichtchrist nicht zusammenpassen. Und ich hielt das auf einmal für ein eingeschränktes Denken. Ich dachte mir, Gott ist doch viel größer und es ist möglich, beides zu haben, eine Beziehung zu Gott und zu einem Nichtchristen. Ich merkte es erst gar nicht, erst als es schon sehr weit fortgeschritten war, aber ich entfernte mich immer mehr von Gott. Ich glaubte die ganze Zeit an ihn, aber ich begann, eigene Entscheidungen für mein Leben zu treffen, die mich nicht näher zu Gott brachten sondern mehr zu meinem Freund. Und mein Vertrauen, das ich vorher zu Gott hatte, ging immer mehr kaputt. Stattdessen begann ich immer mehr, mir selber und meinem Partner zu vertrauen. In dieser ganzen Zeit schottete ich mich von meiner Familie und meinen Freunden ab, die Christen sind. Nach ca. 2 Jahren ging diese Beziehung kaputt, weil ich diesem Mann nicht so vertrauen konnte, wie ich es mir in einer Beziehung vorstellte. Jetzt hatte ich aber nicht mehr so eine Beziehung zu Gott, dass ich bei ihm Zuflucht suchen konnte. Und auch meine Familie und viele meiner Freunde waren in dieser Zeit weiter weg. Aber nicht weil sie es wollten, sondern weil ich mich nicht verstanden und mit meiner Entscheidung angenommen fühlte. Dafür war aber ein anderer Mann da. Er war allerdings nicht nur kein Christ sonder auch noch Moslem. Und das war in meinen Kreisen noch schlimmer, als kein Christ zu sein. Aber er war da für mich. Er hörte mir zu, er tröstete mich. Er gab mir das Gefühl, dass ich etwas wert bin. Und er gab mir das, was ich in dieser Zeit dachte am meisten zu brauchen. Und so verliebte ich mich ziemlich schnell in ihn. Und ich hatte das Gefühl, dass er mich auch liebt. Wir redeten über eine gemeinsame Zukunft und eine gemeinsame Familie. Ich war verliebt bis über beide Ohren. Alle Geschichten, die ich vorher über Christen und Moslems in einer Beziehung gehört hatte, schienen nicht bei mir zuzutreffen. Im Gegenteil, wir würden eine gemeinsame, glückliche Zukunft haben. Ich hatte nun wieder einen Sinn in meinem Leben gesehen. Und der Wunsch von einer eigenen Familie (den wahrscheinlich auch viele von euch haben) schien sich für mich mit diesem Mann zu erfüllen. Er kam aus der Elfenbeinküste. Wir redeten dann auch darüber, dass er da gerne wieder hin würde. Und ich dachte: „Oh ja, das wäre schön. Ich möchte auch mit dir kommen und es zusammen mit dir erleben. Ich möchte deinen Hintergrund kennen lernen. Ich möchte sehen, wo du aufgewachsen bist….“ Aus Reden wurde Ernst. Wir planten unseren gemeinsamen Urlaub. Vor dem Urlaub erzählte er mir, dass er hier in Deutschland einige Geräte hat, die er gerne an die Elfenbeinküste schicken möchte, um sie dort zu verkaufen. Er hatte aber nicht das Geld, um die Sachen dorthin verschiffen zu lassen. Das ging dann ein paar Tage und er war immer schlechter gelaunt. Ich bekam Mitleid. Ich hatte das Geld auch nicht, doch ich wusste, dass ich einen Kredit aufnehmen konnte. Ich bekam ein schlechtes Gewissen, ihm nicht zu helfen, also ging ich zur Bank und nahm einen hohen Kredit auf (den ich für mich selber nie aufgenommen hätte) und gab ihm das gewünschte Geld bar auf die Hand, als ich es hatte. Und auch unseren gemeinsamen Urlaub bezahlte ich komplett. Mit Flug und Aufenthalt und allem drum und dran. Naja, das ist jetzt hier nicht das wichtigste. Aber es gehört dazu. Wir flogen dann zusammen an die Elfenbeinküste und verbrachten dort zwei Wochen gemeinsam, bevor ich wieder zurückflog, weil ich arbeiten musste. Er blieb dann noch etwas länger und kam 4 Wochen nach mir zurück nach Deutschland. Dann erzählte er mir, dass er Geld für den Zoll bräuchte und ich erhöhte meinen Kredit. Nachdem ich ihm das Geld dann wieder bar auf die Hand gegeben hatte, veränderte sich drastisch etwas in unserer Beziehung. Es war zwar schon länger so, dass er nicht mehr immer für mich da war, aber ich liebte ihn und tat alles, um unsere Beziehung zu erhalten. Doch wir sahen uns dann nur noch sehr selten und alles, worum was ich ihn bat, schlug er aus. Als er dann mal wieder ein ganzes Wochenende nicht zu Hause war und dieses mal auch zum ersten mal sein Handy die ganze Zeit aus war, fing ich an, mir richtig Sorgen zu machen. Er hatte mir erzählt, dass er von der Arbeit aus erst Samstagnacht heim kommen würde. Aber sein Handy war auch den ganzen Sonntag aus und er meldete sich einfach nicht. Am Montag war es immer noch aus. Und das kannte ich gar nicht von ihm. Ich dachte, dass er vielleicht einen Unfall hatte und beschloss, bei der Polizei anzurufen, um zu fragen, ob es eine Unfallmeldung mit seinem Namen gibt. Der Polizist fragte mich dann, in welcher Beziehung ich zu ihm stehe, um zu wissen, welche Auskunft er mir über ihn geben kann. Als ich ihm sagte, dass ich die Freundin bin, fragte der Polizist mich, ob seine Frau von mir weiß. Und damit brach eine Welt für mich zusammen. Was? Welche Frau? Du hast mir nichts von ihr erzählt? Was ist los? Ich kann das nicht glauben… Montagabend meldete er sich dann auf einmal, als ob nichts gewesen wäre. Ich fragte ihn, was da los ist und er sagte nur: “Frag doch den Polizisten, der dir das erzählt hat. Ich sage nichts…“ Was war denn hier los? Meine Träume von meiner Zukunft, meine Beziehung, in die ich viel investiert hatte, der Mensch, auf den ich mein Leben gesetzt hatte, soll mich so angelogen haben? Das kann doch alles nicht wahr sein?! Wie kann das sein? Und ich soll jetzt alleine da stehen? Nein, alleine da stehen will und kann ich auf keinen Fall… Fortsetzung folgt….
Posted on: Wed, 05 Jun 2013 13:20:26 +0000
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