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Masern im Landkreis: Noch keine Gefahr Niedrige Impfrate bei Kleinkindern bedenklich Von Moni Marcel Kreis Rottweil. Die Masern breiten sich in Deutschland aus: Fast viermal so viele Menschen erkrankten dieses Jahr im Vergleich zu 2012. Im Landkreis Rottweil allerdings noch nicht, doch über die Impfrate, besonders bei Kleinkindern, ist man beim Gesundheitsamt schon etwas besorgt. So sind Zweijährige im Kreis zwar zu 85,8 Prozent gegen Masern geimpft – das entspricht dem Bundesdurchschnitt – hingegen fehlt bei fast 60 Prozent die nötige Zweitimpfung. Die scheinen Eltern im Landkreis später zu machen, aber immerhin: „Hier haben 95,4 Prozent mindestens eine Impfung und 90,1 Prozent sind vollständig durchgeimpft“, so Dr. Ulrike Riedinger-Riebl vom Rottweiler Gesundheitsamt. Dabei ist mit den Masern wirklich nicht zu spaßen: Sie gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten des Menschen, wie Riedinger-Riebl betont. „Die Inkubationszeit, das heißt die Zeitspanne zwischen dem Eindringen der Viren und dem Auftreten von Krankheitserscheinungen, beträgt zehn bis 14 Tage. Ansteckend sind Infizierte schon etwa fünf Tage vor Auftreten des typischen Ausschlags und noch etwa vier Tage danach. Das bedeutet, dass ein Infizierter sich gesund fühlen und gesund erscheinen und dennoch das Virus weitergeben kann. Zu den Nebenerscheinungen können Mittelohrentzündung, eine bakterielle Lungenentzündung oder, selten, aber umso gefährlicher, ein tödlicher Entzündungsprozess im Gehirn sein, der etwa sieben Jahre nach der Maserninfektion einsetzt. Und: „Das Risiko schwerwiegender Komplikationen ist bei Kindern unter fünf Jahren und bei Erwachsenen über 20 Jahre am höchsten“, so die Ärztin. Da die Masern nur über den Menschen übertragen werden können, ist eine Ausrottung möglich: Durch konsequentes Impfen. Das Ziel hat sich die WHO bis 2015 gesteckt. Heißt: Wären 95 Prozent aller Menschen geimpft, bestünde eine „Herdenimmunität“, dann wären so viele Menschen immun, dass ein einzelner Erkrankter niemand anderen anstecken würde. Das haben die USA und die skandinavischen Länder bereits erreicht, dort gelten die Masern als ausgerottet. Deutschland hat nur eine Impfempfehlung, keine Impfpflicht „Die STIKO (ständige Impfkommission) empfiehlt die Impfung aller Kinder durch zwei Impfungen, wobei die erste Impfung zwischen dem 11. und 14. ten Lebensmonat und die zweite zwischen dem 15. und 23. Monat durchgeführt werden sollte“, so Riedinger-Riebl. Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen, stünden häufig der Waldorfpädagogik nahe, so Dr. Petra Sostak vom Gesundheitsamt. Sie fürchteten Nebenwirkungen bei Impfungen und gingen davon aus, dass eine überstandene Kinderkrankheit das Immunsystem der Kinder stärke und die Entwicklung voranbringe. Oft würden die Kinder zwar einmal geimpft, dann die Zweitimpfung aber weggelassen.
Posted on: Tue, 24 Sep 2013 05:49:38 +0000

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