Natürlich, nicht jeder denkt wie die Gezi-Generation, weder in - TopicsExpress



          

Natürlich, nicht jeder denkt wie die Gezi-Generation, weder in der Türkei noch in Deutschland. Viele, besonders die Frommen, lehnen sie eher ab. Aus ihrer Warte waren es erst die Islamisch-Konservativen um Erdoğan, die ihnen, ihren Familien und Nachkommen mehr Freiheit, Wohlstand und gesellschaftlichen Aufstieg ermöglicht haben. Die sich auch in der Diaspora um sie gekümmert haben, während deutsche Politiker in ihnen nur Kopftuchträgerinnen und Ewiggestrige sahen. Sie fragen sich auch jetzt: Wo waren diese verwöhnten Istanbuler Mittelschichtskinder, als wir sie brauchten? Es stimmt, der Protest wird getragen von einer jungen, gebildeten Schicht, die wahrscheinlich öfter in Berlin oder London war als in Afyon oder Erzurum. Deren Eltern ihnen eine gute Privatuniversität bezahlen können. Unter denen sicher auch einige sind, die eher das Erlebnis suchen als die politische Veränderung. Und wenn schon! Ist der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben, der Wunsch, Bürger einer freieren, entspannteren, versöhnten Gesellschaft zu sein, weniger legitim, nur weil er von den Wohlhabenden kommt? Geht es nicht darum, dass die Idee anschlussfähig und integrierend ist für möglichst viele? Muss man sie ablehnen, nur weil womöglich die Elterngeneration der "weißen Türken" die "schwarzen Türken" aus Anatolien wie Bürger zweiter Klasse behandelt hat? zeit.de/2013/27/tuerkei-deutschtuerken/komplettansicht
Posted on: Wed, 03 Jul 2013 23:11:57 +0000

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