Og en fin en fra Powermetal på Tysk Der MERCYFUL FATE-Gitarrist - TopicsExpress



          

Og en fin en fra Powermetal på Tysk Der MERCYFUL FATE-Gitarrist im 70er Rausch. Michael Denner muss ich wohl niemandem mehr vorstellen, oder? Doch? Nun denn. Der gute Mann ist Gründungsmitglied der dänischen Legende MERCYFUL FATE und hat auch schon in deren Vorgängerband BRATS in die Saiten gegriffen. Sein, stark von Michael Schenker beeinflusstes Gitarrenspiel ist maßgeblich für den außergewöhnlichen Klang der bahnbrechenden MERCYFUL FATE-Alben zuständig. Nach dem Split der Band hat eine Weile in der Band von Sänger KING DIAMOND gespielt und war/ ist auch bei der Reunion seiner alten Band dort wieder mit an Bord. In der Zwischenzeit hat er zuerst mit seiner Band ZOSER MEZ ein Album veröffentlicht, welches eine großartige Mischung aus bluesigem 70ies Hard Rock und dem progressiv-verspielten Heavy Rock seiner bekannten Stammband bietet. Später gab es unter dem Banner FORCE OF EVIL zwei ebenfalls sehr gute Alben, auf denen er etwas härteres Material spielt. Immer ist aber seine Vorliebe für die farbenfrohe Gitarrenmusik der 70er Jahre heraus zu hören, die sein emotionales Spiel so sehr beeinflusst hat. Wer die Alben Melissa und Dont Break The Oath von MERCYFUL FATE kennt und sich weder vom extrem hohen Gesinge des Frontmannes King Diamond noch von den okkulten Texten hat abschrecken lassen, der weiß, wie außergewöhnlich die Musik auf diesen Alben ist. Nicht umsonst zählen die Scheiben, die mal eben dreißig Jahre auf dem Buckel haben, bis heute zu den Referenzwerken des anspruchsvollen Thrash. Und auch genreübergreifend sind diese Alben in der Rubrik Kult zu suchen. Die Black-Metal-Szene betet den Diamantenkönig ebenso an, wie es die Musiker sämtlicher traditionell ausgerichteter Band tun. Die Band hat 1982 Extreme ausgelotet. Sie war extrem tief im Okkultismus verwurzelt, sie hatte einen extremen Sänger und es wurde eine extrem anspruchsvolle musikalische Untermalung geboten. Dies ergab gemeinschaftlich eine Mixtur, die bis heute keine Band erfolgreich kopieren konnte. Aber genug der Vorrede. Da seine Stammbands momentan alle auf Eis liegen, hat der gute Mann ein Album mit Freunden eingespielt, auf welchem es neun Coverversionen alter Helden und einen eigenen Song gibt. Und damit hätte ich das einzige Manko des Albums auch schon vorweg genommen. Nur der Eingeweihte wird wissen, dass es sich hier um Coversongs handelt, denn dies erkennt man – sofern man die Originale nicht kennt – lediglich an den Songwriter Credits. Ich nehme jetzt mal ganz frech an, dass die Fangemeinde von MERCYFUL FATE – und genau auf diese wird per Sticker auf dem Album hingewiesen – wird außer I Got The Fire von MONTROSE keinen der anderen Songs erkennen. Ist das schlimm? Bei der gebotenen Qualität nicht. Denn, die Herrschaften legen ihr ganzes Herzblut in ihre Interpretationen der alten Klassiker. Um die ganze Angelegenheit schön authentisch klingen zu lassen, hat man die Musik in ein entsprechendes Klanggewand gesteckt. Warm, altmodisch und offen, tönen die Instrumente aus meiner Anlage. Sehr fein. Kein Wunder, wenn Mister Denner höchstpersönlich für die Produktion zuständig war. Im Einzelnen hätten wir mehrere Nummern aus dem Umfeld der Band THREE MAN ARMY, einer Band, bei der unter anderem Carmine Appice eine Weile Schlagzeug gespielt hat, den man von VANILLA FUDGE und CACTUS her kennen darf. Denner und seine Bande servieren uns hier mit Polecat Woman einen kraftvollen Rocker, der gut nach vorne losgeht. Außerdem gibt es mit Hearts On Fire von der BAKER GURVITZ ARMY einen Song der Nachfolgeband der Dreimann-Armee. Eine bluesige Groovenummer, bei der neben der Gitarrenarbeit vor allem der rauchige Gesang von Berthel sehr gut zur Geltung kommt. Ebenfalls gern gehört im Hause Denner ist die Band JERICHO, von der mit dem fetzigen Ethiopia und dem hitverdächtigen Dont You Let Me Down gleich zwei superbe Stücke auf diesem Album zu Ehren kommen. Gerade Ethiopia verzaubert mit wundervollen zweistimmigen Gitarrenläufen und herrlich verschachtelter Rhythmik. Eine Band, bei der Jon Hiseman und Allan Holdsworth gemeinsam musiziert haben, heißt TEMPEST. Wer mit den beiden Namen nichts anfangen kann: Während Holdsworth einer der wohl einflussreichsten Rock/Jazz-Gitarristen überhaupt sein dürfte, darf man Drummer Hiseman in erster Linie von seiner Arbeit mit den Dinosauriern COLOSSEUM her kennen. Entsprechend verspielt, frisch und luftig klingt Foyers Of Fun. Dagegen ballert Never In my Life, im Original von MOUNTAIN, schon weitaus metallischer aus der Stereoanlage. Wenn man bedenkt, dass die Nummer mehr als drei Dekaden auf dem Buckel hat, ahnt man, wie heavy das damals gewesen sein muss. Ähnlich verhält es sich wohl mit der im Original wohl bekanntesten Nummer: MONTROSEs I Got The Fire. Hier hat Denner etwas an Härte heraus genommen und er Nummer eine gehörige Portion mehr Hüftschwung verpasst. Wer jetzt nur die Version von IRON MAIDEN kennt, wird diese Härte missen. Ich finde, in dieser Version, mit herrlich prägnantem Bassspiel, passt sie ganz ausgezeichnet auf dieses Album. Obendrein ganz Michael sich hier an der Klampfe mal so richtig schön austoben. Armageddon ist im Original von AXIS, der ersten Band von Drummer Vinny Appice. Eine sehr wuchtige Nummer. Abschließend gibt es eine extrem coole Nummer von CAPTAIN BEYOND, die wieder die eher progressive Seite der Gitarrenmusik zeigt. Interessant, dass die einzige eigene Nummer – Wasteland – wunderbar ins Gesamtbild passt, allerdings von der Gitarrenmelodie her am ehesten an das gnadenvolle Schicksal erinnert. Insgesamt ein sehr spannendes Album, welches mich auf diverse Bands der 70er aufmerksam gemacht hat und welches unheimlich viel Spaß macht. Ganz einfach, weil man heraus hören kann, wie viel Freude die Musiker beim Einspielen ihrer Lieblingssongs wohl hatten. Ich hoffe Michael kommt damit auf Tour. In einem kleinen Club macht das bestimmt doppelt so viel Laune.Great. Note: 8.00 Redakteur: Holger Andrae
Posted on: Tue, 05 Nov 2013 18:49:12 +0000

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