Wiederherstellung von A14 jetzt – endlich –in Aussicht Anneus - TopicsExpress



          

Wiederherstellung von A14 jetzt – endlich –in Aussicht Anneus Buisman/Andreas Dreyer Vielleicht waren wir als Pfarrerschaft zu naiv, als wir seinerzeit, vor rund 15 Jahren, einer befristeten teilweisen Gehaltskürzung zustimmten, um zusätzliche Stellen für den Nachwuchs in kirchlichen Berufen zu ermöglichen. Fünfzig zusätzliche Pfarrstellen sollten für einen Zeitraum von rund zehn Jahren geschaffen werden, dafür war man bereit, ebenfalls befristet auf ein Jahrzehnt bis zu 2,5% Abschlag beim Gehalt und die Streckung um zwei Dienstalters-Stufen bis zum Erreichen der Durchstufung nach A14 zuzustimmen (vom 39. auf das 43. Lebensjahr verschoben). Nicht mehr bei Erreichen der zehnten, sondern erst bei der zwölften Stufe sollte der im Übrigen einzige Aufstieg während der gesamten Dienstzeit erfolgen. Dann folgte wenig später die vom Staat auch auf die Kirche übertragene sog. Kanther-Reform von 1997, die vieles von dem, wovon man zuvor ausgegangen war zu Makulatur werden ließ. Denn die Dienstalters-Stufen wurden nun ohnehin vollkommen verändert und gestreckt (die entscheidende Durchstufung von A13 nach A14 wurde dadurch um eine Jahrzehnt vom 43. auf das 53. Lebensjahr verschoben), es folgte per Synodenbeschluss die komplette Streichung von A14. Nur der Pfarrerschaft wurde als einziger kirchlicher Dienst-Gruppe das Gehalt gekürzt, sowohl SuperintendentInnen als auch Kirchenbeamte kamen trotz anderslautendem Synodenbeschluss vollkommen ungeschoren davon. Nach zähem Ringen dann die kleine Zubilligung, immerhin ein vermindertes A14 ab dem 53. Lebensjahr zu zahlen. Soweit die Vorgeschichte. Naiv war es natürlich, bei der Beschlusslage davon auszugehen, dass der tradierte Pfarrstellenbestand unangetastet bliebe, und nun wirklich über zusätzliche Stellen zu reden sei , also über Arbeitsentlastung in großen Gemeinden, über Projektstellen, auch Senior-Junior-Modelle. - Inzwischen wird erkennbar: Demographie und Finanzmittelkonzentration auf mittlerer und oberer Ebene haben unserer Kirche Veränderungsprozesse mit dramatische Folgen aufgezwungen. Dazu gehören auch Pfarrstellenkürzungen und –streichungen, die in moderater Form ja noch nachvollziehbar wären. Doch der derzeitige, über Vergleichbares in anderen Landeskirchen hinausgehende Umfang ist vor allem auf dem Hintergrund des freiwilligen Gehaltsopfers wie auch der niedrigen hann. Pfarrerdichte inakzeptabel. Wir reden hier also als Betroffene einer Landeskirche, die in der EKD, abgesehen von Oldenburg und Bremen, das Schlusslicht bei der Pfarrerdichte bildet, sprich: prozentual die wenigsten PastorInnen, bezogen auf ihre Kirchenmitglieder, hat. Von daher war der ‚freiwillige‘ Gehaltsverzicht sehr wohl ein Opfer, gerade auch im Vergleich zu anderen Landeskirchen. Deshalb sehen wir es jetzt als einen schönen Erfolg unserer intensiven Pfarrvertretungsarbeit an, wenn wenigstens jetzt die Synode unserer Landeskirche jetzt die Dinge auf den Weg gebracht hat, um die Wiederherstellung von A14 (voll) durch die Konföderation beschließen zu lassen – eine Maßnahme, die eigentlich schon 2009, als erstmals KollegInnen durch die Verschiebung der Stufen betroffen waren, ‚dran‘ gewesen wäre… Der Vorsitzende des Landessynodalausschusses (LSA), Jörn Surborg, erklärte dazu in seinem Bericht:„Um die Attraktivität des Pfarrberufes hochzuhalten, regt der die Landessynode zwischen den Tagungen vertretende Ausschuss an, Pastorinnen und Pastoren ab dem 53. Lebensjahr nach A 14 zu besolden. Der LSA halte die Rückkehr zu dem bis 1997 geltenden Verfahren auch deshalb für notwendig, weil die Pfarrerschaft im Verhältnis zu anderen Berufsgruppen nicht in gleicher Weise von der allgemeinen Vergütungsentwicklung seit Mitte der 1990er Jahre profitiert hat". Allerdings müsse das Thema noch weiter beraten werden. Ziel sei ein Beschluss durch die Synode der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen im kommenden Jahr. Es hätte ein noch positiveres Signal der Wertschätzung an alle Pastorinnen und Pastoren werden können, wenn nicht OLKR Dr. Rainer Mainusch, nachdem er den Impuls dankend aufgenommen hatte und ihn im Namen des Landeskirchenamtes ausdrücklich begrüßt hatte, doch wieder Fragezeichen daran gesetzt hätte. Er wandte ein, ein Beschluss zur Veränderung sollte langfristig finanziell tragbar sein. Wie sich die Besoldungssteigerung zu den Pensionsansprüchen verhalte, sei zu prüfen. „Wir dürfen nicht das Geld heute ausgeben, das wir morgen zur Sicherung der Pension benötigen“. Von ähnlichen Fragezeichen an den Besoldungserhöhungen anderer kirchlicher MitarbeiterInnen hat man nie etwas gehört. Deren Pensionslasten scheinen kein öffentlich zu diskutierendes Thema zu sein. Es ist hochgradig unfair, die Pensionssicherung als Argument ins Spiel zu bringen. Für die Art der Pensionssicherung haben sich nicht PastorenInnen entschieden, das hat die Konföderation vor vielen Jahren für sie getan in der (zu?) euphorischen Hoffnung, die Zinsen der angelegten Gelder würden dauerhaft hoch bleiben. Als wahrlich schwierig empfinden wir es, wenn Kritik an der Wiederherstellung von A14 aus dem Kreise derjenigen vorgebracht, die von der pastoralen Statusveränderung, denn um genau dies ging es, gar nicht betroffen waren.Unzweifelhaft hat die Kirchenkreisreform auch das Ephorenamt verändert, auch haben sich die Aufgaben der Amtsleiter verändert. Aber dies gilt auch für den Schlüsselberuf ‚Pfarramt‘ in der Kirche. Zur Erhaltung der Motivation wie auch als Signal an den Nachwuchs halten wir deshalb an unserer Forderung fest und werden wachsam bleiben, bis die Konföderation die erforderlichen Beschlüsse dann im Frühjahr 2014 hoffentlich auch endlich gefasst haben wird.
Posted on: Fri, 26 Jul 2013 14:58:09 +0000

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