Haddich einklech im som Bremerhaven-Forum gepostet. Aber - TopicsExpress



          

Haddich einklech im som Bremerhaven-Forum gepostet. Aber vielleicht steht hier ja auch wer auf Bremerhavener Släng? Besuch aus Dortmund Meine Oma hadde das nachm Kriech ausm Ruhrgebiet nachn Norden verschlagen und hier hadde se auch ihrn Mann kenn’ngeleernt, also mein’n Opa. Speeder sind se denn nach Bremerhaven gezogn mit Sack un Pack un Kind un Kegel, ers inne Schifferstraße, denn inne Kaiserstraße un denn inne Rutnberchstraße. Da bin ich denn dazugekomm und hab denn auch ba Oma und Opa gewohnt. Wieso, kann ich vielleicht speeder ma erzeehln. Jednfalls hab ich mir mit meim älteren Bruder das Kinnerzimmer geteilt. Un nu kam also Besuch von Omas Familie aus Dortmund. Ich muss dazu saang, dass das alles so um 1971 war. Und ich war ungefähr vier oder fümpf. Die kaam also an mit ihrm VW. Das war schon doll. Wir hattn kein Audo damals. Wir hattn onnoch kein Telefon. Immer, wenn jemand was von uns wollte, klingelte unser Nachbar – der hadde neemich eins – ba uns anne Tür, und rief immer: „Kommt schnell, Telefon für euch!“ Das war ümma lusdich, wir hattn ja so ne Klingel zum Drehn, un da musste ümma orntlich gekurbelt werdn, bevor die sich überhaupt rührte, und dann konnzu ümma sehn, wie hektisch die Großn denn ümma aufsprang’n, denn das musste dann ümma schnell gehn. Nu stann also Onkel Karl und Tante Elli ba uns vore Tür. Die krichtn denn unser Kinnerzimmer. Wo wir dann geschlafen ham, weiß ich gaa nich mehr. Ich weiß nur, dass wir uns alle schick anziehn musstn un die Wohnung war orntlich geschrubbt wordn. Oma un Opa hattn sich natüch auchn Programm überleecht. Au fein, gehdas also inne Tiergrottn und an’n Weserdeich. Jahrmarkt war ja grade nich und Amimarkt aunich. Einklich war das ümma das selbe Programm. Mehr gabs auch ürngdwie nich. Gut, ich war ma in Wreem – weiß zwaa nich mehr wie - un aams hamwa denn Granat gepult un im Urlaub sind wa ma inne DDR gefahrn, das war schön billich. Aber sons? Tiergrottn und Weserdeich. Und aufn Spaddaplatz. Manchma auch aufn Zolli, aber zu Dreineunzich ging’n wir damals eher seltn. Sie hattn mir Bonschn mitgebracht. Einklich mocht ich Bonschn gaa nich so gerne, bis auf Campinos, aber die warn ümma zu teuer, also krichtn wir ümma nur welche von Aldi oder ausm Diskont, aber die schmecktn nich so. Onkel Karl gab mir denn die Tüde mit den komischn Bonschn, diech nich mochte, aber noch komischer war, dass er anne Hand zwei appe Finger hadde. Wie mochtn aus soner Hand dann ers die Bonschn schmeckn? Tante Elli fand das jednfalls ümma drollich, wenn se mich redn hörte. „Hoooch, iech find dat iemma so schön, wenn du schön mit Dain Bremerhavener Mund annen reden bies, du süßen Fratz!“ Hm! Die hat das grade nöödich, die schnackt ja selber so drollich. Wir denn also inne Stadt. Midde 2? „Ach wat! Wir fahren ganz gemüüütliech mieten VW dahien.“, sachte Onkel Karl. Ersma in son Füschrestorang. Ööäh! Füsch! Mocht ich ja gaa nich so gerne. Ba uns gabs ümma son großen Kochfüsch mit so viele Greetn drinne. Dazu noch so ne doowe Soße und Pellkartoffeln. Neenee. Außerdem haddich ma gehört, dass ma jemand an soner Greede erstickt war. Unheimlich war mir das also aunoch. Da waarch denn ümma muulsch, wennzas gab. Ürngdwann kricht ich denn ümmer n Apfelfannkuchn gebackn un alle warn glücklich. Auch wenn manchma „verzogenes Gör“ zu hörn war. Im Füschrestorang gabs denn für mich also Pommfritt und ne Füschfriggadelle. Naja, das war auch gut. „Da is doch der ganze Müll drin!“, sachte Oma ümma ba sone Füschfriggadelle. „Willze noch ne Limo? Oder wie sacht man hier?, fraachte Tante Elli. Ich: „Wa?“ – Oma: „Wie sacht man?!“ – Ich: „Wie bidde?“ – Oma: „Ob du noch ne gelbe Brause wills?“ Danach inne Tiergrottn und dann gabs Kuchn inne Strandhalle. Und schon wieder gelbe Brause. Strandhalle war immer so doof, da musste man ümma so artich sein. „Oooh, is dat schön hier!, sachte Tante Elli. Und vonne Möwen war se begeistert aufm Weserdeich: „Ooooch, sind die schööön! Und so viele!“ Möwm? Schön?`Die kwiekn doch ümma nur un schiedern alles voll! Nee, ihr war nich zu helfn. Möwm warn also schön. Speeder wollte Onkel Karl wohl unbedingt wissen, was ich denn an Schlickersachn so mach, schließlich äßen ja alle Kinder gern Süßes: „Willze noch ne Tafel Schockolade?“ – „Och, lieba n Milky Wee.“ – Da konnta sich noch Jahre speeder über amüsiern. „Du wars iemma sowat von beschaaiden! Och, en Milki Wee! Haha!“ Ganz schön. Aber auch ganz schön anstrengd. Bald solltich denn auch ins Bett. Morgen sollte es nach Duhn’n gehen. „Giebbet da auch Möwen?“ – „Klar! Bestimmt noch mehr als heude.“ – „Schööön!“ Ja, doll!
Posted on: Thu, 11 Jul 2013 18:11:21 +0000

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