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1. Das Knie – Stütze, die oft Probleme macht Das Gelenk in den Beinen gibt uns Halt, ist aber anfällig für Verschleiß und Verletzungen. So beugen Sie vor Nicht nur beim Sport ist Beweglichkeit gefragt Der Knochenaufbau des Knies sieht ganz einfach aus: Das Schienbein (Tibia) trifft auf den Oberschenkel (Femur). Allerdings: Wäre die Anatomie des Knies tatsächlich so simpel, kämen wir keinen Schritt weit. Denn die beiden aufeinandertreffenden Knochen allein wären eine eher wackelige Konstruktion. Im Unterschied zu anderen Gelenken im Körper fehlen ihnen jegliche stützenden Bestandteile. Dass sich Menschen trotzdem meist ganz gut fortbewegen können, liegt an den zahlreichen anderen Strukturen, die Tibia und Femur umgeben. Erst sie ermöglichen den für den aufrechten Gang nötigen Halt. Zu den wichtigsten Komponenten zählen das Knorpelgewebe, die Menisken und die Bänder. Eine schlaue Aufgabenteilung, doch das komplexe Gebilde ist anfällig. Das verwundert kaum, gehört das Gelenk im Bein doch zu den am intensivsten beanspruchten des Körpers. Rund 1500-mal pro Tag beugt und streckt sich das Knie. So kommt es, dass es dort bei fast jedem irgendwann einmal zwickt und zwackt. Schon kleinste Verletzungen können das ausgefeilte Zusammenspiel durcheinanderbringen. Manchmal führt das nur zu harmlosen Reizungen, die nach ein, zwei Tagen von alleine verschwinden. Oft steckt jedoch etwas Ernstes hinter den Beschwerden. Betroffene sollten den Gang zum Arzt nicht scheuen. Denn ein lädiertes Knie schränkt nicht nur die Beweglichkeit ein, sondern verursacht mitunter starke Schmerzen. Es lohnt sich also, sorgsam mit dem wichtigen Gelenk im Bein umzugehen. In dieser Serie zeigen wir, was Sie selbst tun können und was die Medizin mittlerweile alles parat hält, um das Knie möglichst lange gesund und schmerzfrei zu halten. Knieschmerzen: Überblick Knieschmerzen bei jungen oder sportlich aktiven Menschen beruhen überwiegend auf Verletzungen. Später stehen Verschleißerkrankungen wie Arthrose im Vordergrund Knieschmerzen treten akut oder chronisch au Das Knie: direkt erkrankt oder mit im Spiel Entweder erkrankt ein Knie unmittelbar selbst, etwa an Arthrose. Oder es reagiert bei einer Krankheit mit, die zunächst gar nichts mit den Gelenken zu tun hat, etwa eine Infektion. Hier kann das Kniegelenk akut, nach Tagen, Wochen oder erst im Nachhinein Beschwerden machen. Rheuma greift häufiger die kleinen Gelenke an. Manchmal erfasst es auch andere Organe. Bei einigen Rheuma-Formen geht es in erster Linie um größere Gelenke wie Knie und Sprunggelenke. Auch Kinder und Jugendliche haben öfter Knieprobleme. Diese können viele Ursachen haben; gelegentlich steckt eine rheumatische Entzündung dahinter. Verschiedene Stoffwechsel- und Blutkrankheiten ziehen das Kniegelenk ebenfalls in Mitleidenschaft. In der Folge wird es manchmal kraftlos und instabil. Oder es verformt sich und versteift, wenn nicht rechtzeitig etwas dagegen unternommen wird. Dieser Beitrag informiert über die häufigsten Verletzungen, Krankheiten und Störungen, die das Knie betreffen können, und darüber, welche Möglichkeiten der Diagnose und Therapie existieren, um es wieder fit zu machen. Das größte Gelenk Das Kniegelenk mit seinen zahlreichen Bändern und der umgebenden Muskulatur ist das größte Gelenk des Körpers. Es verbindet unsere zwei längsten und stärksten Knochen miteinander, den Oberschenkelknochen und das Schienbein. Als Scharniergelenk lässt es sich beugen und strecken. Ist es gebeugt, kann man auch den Unterschenkel kreiseln (siehe Kapitel „Anatomie“). Insofern stellt es letztlich ein Drehwinkelgelenk dar. Die Knie verhelfen uns zum Stehen und Gehen, Laufen und Springen, Klettern und Tanzen, was natürlich längst nicht alles ist. In gebeugter Stellung machen sie gutes Sitzen erst wirklich möglich. Oder Hocken und Knien – so nützlich wie unbequem, ja kniefeindlich diese Körperhaltungen auch sein mögen. Überhaupt erstaunlich, was die Kniegelenke alles aushalten. Man denke nur an die unvorstellbar vielen Kilos, die selber schon gewichtige Athleten heute stemmen: Die Rekordmarke liegt inzwischen bei weit über zwei Doppelzentnern. Ein athletisch trainierter „Knieapparat“ toleriert kurzfristig sogar eine senkrecht einwirkende Last von mehr als einer Tonne. Das sollte man als Non-Profi aber lieber nicht ausprobieren. Zwar reagiert jedes Knie anders. Aber der Aufbau bringt von vornherein eine gewisse Anfälligkeit für Verletzungen oder Verschleiß mit sich. Das liegt daran, dass die knöchernen Gelenkteile oder -partner nicht harmonisch ineinander greifen, um entsprechend abgesicherte Bewegungen auszuführen. Mit anderen Worten: Die Gelenkpartner sind nicht besonders kongruent. Vielmehr werden sie nur durch Bänder und Muskeln zusammengehalten und geführt. Und nicht jeder hat hier athletische Kraftpakete vorzuweisen. Besonders Übergewicht, Fehlstellungen wie ein X- oder O-Bein und bestimmte, ständig eingenommene Zwangshaltungen belasten die Knie. Zum Beispiel Arbeiten im Knien und Hocken (die Kniescheiben drücken allein schon beim Hocken stark gegen die Gleitflächen, je tiefer die Hocke, desto mehr...). Oder ständiges Gehen und Laufen auf hartem oder unebenem Grund. Kommen dauernd Krafteinsätze dazu, nimmt der Druck im Knie erheblich zu. Das Gewebe wird schlechter durchblutet, Verschleiß und Knieschmerzen sind programmiert. Diagnose Bei der Diagnose von Knieschmerzen spielen die Begleitumstände eine große Rolle. So ist es ein Unterschied, ob ein Junge im Wachstumsalter oder ein Mittfünfziger über Knieschmerzen klagt. Einige Schmerzprobleme sind eben typisch für das Kindes-, Jugend- und junge Erwachsenenalter (siehe unten), während andere erst später auftreten. Wenn ein Ballsportler sich beim Zusammenprall mit einem Mitspieler das Knie verletzt, ist die Schmerzursache sofort nachvollziehbar. Das Trauma kann aber auch für eine spätere Arthrose und dadurch bedingte Knieschmerzen verantwortlich sein. Nach Verletzungen kann Verschleiß – normalerweise eine Alterserscheinung – schon vorzeitig einsetzen. Die körperliche Untersuchung mit Bewegungstests ist für den Orthopäden von zentraler Bedeutung. Vielfach kann er damit bereits die Diagnose stellen. Hinzukommen bildgebende Untersuchungsverfahren wie Röntgen, Ultraschall und anderes mehr, etwa eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Diese ist weniger eingreifend als eine herkömmliche Operation und wird auch als minimal invasive Maßnahme bezeichnet. Sie dient sowohl der Diagnose als auch der Therapie. Der Behandlungsweg hängt aber immer von der Ursache im Einzelnen ab. Mehr dazu in den entsprechenden Kapiteln „Knieschmerzen – Diagnose“ und „Knieschmerzen – Therapie“. Wie Knieschmerzen sich äußern Bei Schmerzen, so auch am Knie, unterscheiden Ärzte im Allgemeinen zwischen akut und chronisch. Akute Schmerzen dauern wenige Stunden bis Tage, sind in der Regel also ein vorübergehender Zustand, der sich im weiteren Verlauf wieder bessert, nicht zuletzt dank der Therapie. Auch chronische Schmerzen können plötzlich beginnen, überdauern jedoch die Akutphase. Manchmal entwickeln sie sich auch von Anfang an schleichend. Definitionsgemäß bestehen sie länger als etwa sechs Wochen bis drei Monate. Auch wenn sie unter der Behandlung zunächst zurückgehen, können sie wiederkehren und sich im Laufe der Zeit noch verstärken. Dabei kann der Schmerz seinen Warncharakter verlieren und sich verselbstständigen. Dann ist er auch schwerer behandelbar. Chronische Schmerzen können zudem immer wieder aufflammen, etwa bei einer Erkrankung wie Rheuma. Außerdem ist zu unterscheiden zwischen Schmerzen, die ihre Ursachen tatsächlich im Knie oder ganz woanders haben. Sie können nämlich auch von einer gereizten Nervenwurzel am Rückenmark ins Knie ausstrahlen (siehe unter Schmerzen im Gesäß / Kreuz und unter Hexenschuss), von einem kranken Hüftgelenk, zum Beispiel bei Arthrose herrühren oder von einer Reizung des seitlichen Hautnerven im Hüftbereich (Meralgie, siehe unter Hüftschmerzen) ausgehen. Wann zum Arzt? Knieverletzungen sollten zügig vom Arzt behandelt werden – je nach Umstand und Ausmaß etwa von einem Orthopäden, orthopädischen Chirurgen oder Unfall-Chirurgen. Akute Kniebeschwerden unbekannter Ursache oder in Verbindung mit anderen schmerzenden Gelenken gehören ebenfalls in die Hand des Arztes. Hier kann auch der Allgemeinarzt die erste Anlaufstelle sein. Je früher ein schmerzendes Knie untersucht und behandelt wird, desto größer sind die Chancen, dass es wieder ausheilt. Zu den absoluten orthopädischen Notfällen zählt eine Gelenkvereiterung (siehe Kapitel „Ursachen: Infektionen“). Ohne gezielte Behandlung kann das betroffene Gelenk innerhalb kurzer Zeit zerstört werden. Außerdem sind schwerwiegende Komplikationen wie Knochenvereiterung oder Blutvergiftung (Sepsis) möglich. Die häufigsten Ursachen von Knieschmerzen Verletzungen: Bruch: Oberschenkelrollen, Schienbeinplateau, Kniescheibe; Verrenkung: Knie, Kniescheibe; Bänderriss: Seiten-, Kreuzbänder, Kniescheibensehne, Sehne des Oberschenkelstreckers; Meniskus. Gelenkentzündung durch Infektionen: Virusinfektionen: zum Beispiel Röteln, Ringelröteln, Mumps, Hepatitis B, Hepatitis C, HIV; Gelenkentzündungen durch Bakterien: beispielsweise Staphylokokken, Streptokokken, Haemophilus influenzae, Neisserien (Tripper / Gonorrhö), Shigellen, Salmonellen, Campylobacter, Yersinien, Tuberkelbakterien (Tuberkulose), Brucellen, Borrelien, Whipple-Krankheit; Pilze: zum Beispiel Candida und andere Pilzarten. Außerdem: Rheumatisches Fieber; Reaktive Arthritis; Purpura Schoenlein-Henoch. Kniescheibe & Co. („vorderer Knieschmerz“): Chondropathia patellae (schmerzende Kniescheibe); Chondromalazia patellae; Plica-Syndrom (Schmerzen durch Gelenkhautfalten); Störungen des Hoffa-Fettkörpers im Gelenk; Veränderungen der Kniescheibe bei erblichen Erkrankungen des Bindegewebes. Sehnen, Bänder: Springerknie (Patellaspitzensyndrom); Läuferknie (Iliotibiales Band-Syndrom); Sehnenschädigung des zweiköpfigen Oberschenkel-Kniebeugers („Bizeps“ des Oberschenkels) und anderer Kniebeuger-Muskeln. Meniskus: Meniskopathien Schleimbeutel: Schleimbeutelentzündung; Sonderfall: Baker-Zyste. Knorpel-Knochenschäden (Osteochondrose / Osteonekrose): Osgood-Schlatter-Krankheit (Kinder, Jugendliche; Wachstumsstörung am oberen Schienbein); Sinding-Larsen-Johansson-Krankheit (Kinder, Jugendliche: Störung an der Kniescheibenspitze); Osteochondrosis deformans tibiae (Blount-Krankheit, Knie- und Unterschenkelverformung: Kleinkinder, seltener Jugendliche); Osteochondrosis dissecans (Gelenkmaus: häufiger bei sportlich aktiven Kindern und Jugendlichen); Ahlbäck-Krankheit (Gelenkschaden, häufiger bei Frauen im mittleren und höheren Alter). Arthrose, Rheuma: Arthrose des Kniegelenks; Rheuma (unter anderem rheumatoide Arthritis bei Kindern). Stoffwechsel, Blut: Gicht; Pseudogicht; Hypercholesterinämie; Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose); Bluterkrankheit (Hämophilie). Andere Ursachen: Wachstumsschmerzen; Überbewegliches Gelenk; Fortgeleiteter Schmerz; Fibromyalgie; Chronisches Müdigkeitssyndrom; Tumoren. Diese Liste beansprucht keine Vollständigkeit. Im nächsten Kapitel geht es zum „kleinen Symptome-Check“. Die anschließenden Kapitel informieren Sie genauer über die Anatomie des Knies, die grundsätzlichen Schritte der Diagnose und Therapie sowie über wichtige Ursachen von Knieschmerzen. Im Schlusskapitel „Knieschule“ finden Sie Ratschläge zur Vorbeugung. Fortsetzung folgt: Kleiner Symptome-Check Anatomie Knieschmerzen-Diagnose Therapie Ursachen: Verletzungen Ursachen: Infektionen Ursachen: Kniescheibe & Co Ursachen: Sehnen, Bänder Ursachen: Schleimbeutel Ursachen: Meniskus Ursachen: Knorpel, Knochen Ursachen: Arthrose, Rheuma Ursachen: Stoffwechsel, Blut Weitere Ursachen Knieschule
Posted on: Tue, 01 Oct 2013 05:48:51 +0000

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