Jeremy Scahill: Die Ausweitung der Kriegszone mit deutscher - TopicsExpress



          

Jeremy Scahill: Die Ausweitung der Kriegszone mit deutscher Hilfe Der investigative US-Journalist Jeremy Scahill spricht zum ersten Mal über die deutsche Rolle bei geheimen Kommandoaktionen. Deutschland sei ein wesentlicher Helfer, der das US-Tötungsprogramm erst ermögliche. Vom US Afrika Kommando „AFRICOM“ in Stuttgart würden neben dem Drohnenkrieg viele Operationen des Joint Special Operation Command, der geheimen militärischen Eliteeinheiten der USA, geplant. Deutschland arbeite „Hand in Hand“ mit der CIA, der NSA und dem US-Militär zusammen. Die Tötung von Bünyamin E. aus Wuppertal durch eine US-Drohnenattacke in Pakistan 2010 werfe Fragen auf, inwieweit die deutsche Regierung dabei involviert gewesen sei. Scahill geht davon aus, dass in den nächsten Jahren auch europäischen Staaten Drohnen für Militärschläge und zur paramilitärischen Strafverfolgung einsetzen werden. Die schmutzigen Kriege der USA in Somalia, Syrien und Afghanistan haben nach Ansicht Scahills verheerende Folgen. In Somalia ermöglichten die USA den Aufstieg der Terrorgruppe al-Shabaab, die jüngst ein Attentat auf eine Einkaufsmall in Nairobi verübten. In Syrien lieferte die CIA Waffen an Rebellen, unter denen sich auch al-Kaida Elemente befänden, mit dem Risiko des Rückschlags. Afghanistan sei ein gescheiterter Krieg, der verdeckt auch nach dem offiziellen Ende der Okkupation weiter gehe. Europäische Staaten, insbesondere Deutschland, würden in die Tötungsprogramme auf die eine oder andere Art involviert werden. Die Rolle der NSA sei essentiell dabei, so Scahill. Sie arbeiteten mit sehr „erfahrenen Jägern“ im digitalen Bereich, ohne die die CIA und die US-Spezialeinheiten ihre Tötungen nicht durchführen könnten. Die europäischen Regierungen seien Komplizen in diesem Überwachungsapparat. Man brauche jetzt „europäische Edward Snowdens“. Das Abzapfen von Metadaten würde auch im weltweiten Krieg gegen den Journalismus eingesetzt, im Kampf gegen Whistleblower. Scahill baut gerade mit Glenn Greenwald und Laura Poitras eine investigative journalistische Plattform auf, finanziert von eBay-Gründer Pierre Omidyar. „Man sollte auf keinen Fall glauben, dass man nichts ändern kann“.
Posted on: Sat, 26 Oct 2013 23:59:07 +0000

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