Prolog Die Menschheit war schon immer fasziniert von Fragen nach - TopicsExpress



          

Prolog Die Menschheit war schon immer fasziniert von Fragen nach ihrem Ursprung. Wer sind wir? Wo kommen wir her? Was ist der Sinn und Zweck unseres Daseins? Alle Kulturen, West wie Ost, Nord wie Süd, besitzen Entstehungsmythen, die sich mit dieser Thematik befassen. Sie versuchen, Antworten auf dieses menschliche Uranliegen in einer Sprache und Symbolik zu geben, die dem Verständnishorizont der Menschen ihres Kulturkreises entspricht. Die Welt und mit ihr unsere Sichtweise hat sich radikal verändert. Viele der herkömmlichen Erklärungsmodelle und Perspektiven haben ihre Aussagekraft verloren. Wir fühlen uns nicht länger von ihnen angesprochen. Sie können uns nichts mehr geben. Zahllose Theorien, Philosophien und Mythen sind auf der Müllhalde der Geschichte gelandet. Ein Philosoph mag aufgrund seiner intellektuellen Fähigkeiten zu dem Schluss gelangen, dass die Erscheinungswelt grundsätzlich leer und nicht wirklich existent ist. Ein Physiker mag bei seiner Grundlagenforschung zu dem Ergebnis kommen, dass Materie letztendlich nichts als leerer Raum ist. Ein Erforscher seiner eigenen inneren Welten, ein Buddha, kommt zu dem gleichen Schluss wie der Philosoph und der Physiker. Doch welch ein Unterschied! Der alles entscheidende Unterschied zwischen einem Philosophen oder Physiker und einem Buddha ist dieser: Sowohl für den Philosophen als auch den Physiker ist es denkbar, dass sie sich im Laufe ihrer Untersuchungen als Mensch nicht grundlegend verändern. Ihr Charakter, ihre Emotionen und menschlichen Schwächen bleiben von ihren bahnbrechenden Erkenntnissen unangetastet. Ihr emotionales Leben ist vielleicht weiterhin geprägt von negativen Impulsen wie Missgunst, Eifersucht, Neid, Gier, Geltungsstreben, Konkurrenzdenken und vieles andere mehr. Falls sie vor Beginn ihrer Studien unangenehme Zeitgenossen waren, haben ihre gewonnenen theoretischen Erkenntnisse wahrscheinlich daran nichts geändert. Sie sind als Mensch noch der gleiche wie zuvor. Die Biografien vieler großer Forscher, Philosophen und Wissenschaftler belegen, dass sie als Menschen vieles zu wünschen übrig ließen. Ihr überragendes Schaffen auf theoretischem Gebiet hat nichts an ihrer emotionalen Rückständigkeit geändert. Zwischen ihren intellektuellen und ihren sozialen und emotionalen Intelligenzquotienten klafft eine riesige Lücke. Diese Unfähigkeit, ihr emotionales Leben in Einklang mit ihren gewonnenen intellektuellen Erkenntnissen zu bringen, ist Abbild der prekären Situation der gesamten Menschheit. Unser Intellekt greift nach den Sternen, während sich unser emotionales Leben seit der Steinzeit nicht grundlegend geändert hat. Welch ein Unterschied hingegen ist in einem Mensch zu verzeichnen, der bei seinen Forschungen über das bloße Intellektuelle und Theoretische hinausgegangen ist und die Dinge im eigenen Körper und Geist untersucht hat! Seine Forschungen haben ihn als Mensch transformiert. Er ist nicht mehr der Gleiche wie zuvor. Er ist ein besserer Mensch geworden. Ein Mensch, der nicht länger von negativen Emotionen und Impulsen beherrscht wird und demzufolge ein angenehmerer Zeitgenosse geworden ist. Ein Mensch, der zu weniger Gewalt, Leid und Schrecken auf der Welt beiträgt. Ein Mensch, der die Welt zu einem besseren Ort macht. Immer weniger Menschen wollen von Theorien, Philosophien und anderen Märchen hören. Sie wollen vielmehr etwas über die authentischen Erfahrungen und Erlebnisse derer wissen, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, die Realität der Dinge in der eigenen Praxis zu ergründen, anstatt sich in intellektuellen Elfenbeintürmen in bloßer Theorie und Spekulation zu ergehen. Sie wollen all die Freuden und Tränen, Hoffnungen und Ängste, Erfolge und Misserfolge eines derartigen Unterfangens emotional miterleben und nachvollziehen. Sie wollen Fingerzeige erhalten, wie sie selbst ihr Leben verändern können, um zu einem besseren Mensch zu werden und somit die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dies ist die Geschichte eines Menschen, der sich auf den Weg der Bewusstwerdung machte, mit allen dazugehörigen Irrungen und Wirrungen, Komödien, Dramen und Tragödien.
Posted on: Thu, 04 Jul 2013 14:08:47 +0000

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